Kitzbüheler Anzeiger
07.03.2015
News  
 

71 Millionen Euro für den Schutz

Eine intensive Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft und dem Land Tirol soll mehr Schutz vor Naturgefahren bringen. Ein gesunder Schutzwald und bauliche Maßnahmen sollten den Naturgewalten Einhalt bieten. Die finanzielle Aufwendungen werden mit 71 Millionen Euro beziffert.

Bezirk | Naturgefahren sind im Gebirgsland Tirol ein ständiger Begleiter und erfordern vielfältige Schutzmaßnamen. 2015 investieren die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) und das Land Tirol daher insgesamt circa 71 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren. Davon fließen 40 Millionen in den Schutz vor Wildbächen und in den Hochwasserschutz, 15 Millionen sind für die Schutzwald­erhaltung und -sanierung budgetiert, zehn Millionen stehen für den Schutz vor Lawinen zur Verfügung. Mit den restlichen rund fünf Millionen werden Erosions- und Steinschlagrisiken minimiert. Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler hebt die enorme Bedeutung dieser Investitionen für Tirol hervor: „Erst durch nachhaltigen Schutz vor Naturgefahren wird eine alpine Region wie Tirol zu einem attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Land Tirol und WLV (Wildbach- und Lawinenverbauung) ist schon seit Jahren ein Garant für professionelles Naturgefahrenmanagement und erhöht die Sicherheit für die Tiroler Bevölkerung.“

Schutz im alpinen Raum besonders wichtig

Auch Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter ist der Schutz vor Naturgefahren ein besonderes Anliegen. „Der Schutz vor Naturgefahren in einem alpinen Land wie Tirol ist äußerst wichtig. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft setzt gemeinsam mit dem Land Tirol und den Gemeinden hervorragende Projekte zum Schutz der Bevölkerung vor Hochwasser, Lawinen und Muren um. In vielen dieser Projekte können wir Hand in Hand mit den Schutzmaßnahmen auch die Qualität der Flüsse und Bäche verbessern. Der Schutz und die Verbesserung von Lebens-, Siedlungs- und Wirtschaftsräumen sind zentrale Säulen für ein lebenswertes Österreich“, betont Bundesminister Rupprechter zum Jahresprogramm Naturgefahrenmanagement in Tirol.

Schutz als oberstes Ziel

Der Hochwasserschutz steht auch 2015 wieder ganz oben auf der Agenda der WLV und der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Tirol. Siegfried Sauermoser, Leiter der WLV Tirol, betont, dass Hochwasserrisiken nur mit einem ganzheitlichen Ansatz minimiert werden können: „Die WLV setzt bei ihrer Arbeit an den Wildbächen an und leistet dabei einen wichtigen Beitrag für den Schutz vor Ort. Zusätzlich braucht es aber Maßnahmen in den Tal­lagen.“ Genau darin besteht die Aufgabe der Abteilung Wasserwirtschaft. Abteilungsleiter Hubert Steiner erklärt: „Eine Maßnahmenkombination ist immer notwendig. Wohnsiedlungen und Wirtschaftsräume gilt es mit Schutzbauwerken zu schützen, gleichzeitig sind aber auch Retentionsräume nötig, die im Hochwasserfall Entschärfung bringen. Bei allen Eingriffen berücksichtigen wir darüber hinaus die ökologischen Erfordernisse.“

Schutzfunktion des Waldes erhöhen und Qualität sichern

Die Landesforstdirektion Tirol arbeitet 2015 wieder daran, die Schutzfunktion des Waldes aufrecht zu erhalten und wenn möglich auszubauen. Intakte Schutzwälder erfüllen eine wesentliche Funktion im Naturgefahrenmanagement. Sie absorbieren Wasser, stabilisieren den Boden und sind zudem ein natürliches Schutzschild vor Lawinen und Steinschlägen. „Zuletzt wurden Schutzwälder immer stärker strapaziert. In mehreren gemeinsamen Projekten mit der WLV werden wir Aufforstungen vornehmen und dadurch das Risiko von Naturgefahren reduzieren“, erläutert Landesforstdirektor Josef Fuchs.

Überprüfung bestehender Schutzbauten

Immer wichtiger wird darüber hinaus die Qualitätssicherung von bestehenden und manchmal bereits in die Jahre gekommenen Schutzbauten. Die WLV setzt hier für die kommenden Jahre einen Schwerpunkt in ihrer Arbeit. Siegfried Sauermoser: „Wir erfassen die Ist-Zustände sämtlicher bestehender Bauwerke und ergreifen darauf aufbauend die notwendigen Maßnahmen, wie etwa Renovierungen oder Adaptierungen. Dadurch können wir gewährleisten, dass das Sicherheitsniveau für die Tiroler Bevölkerung dauerhaft erhalten bleibt“.

Bild: Schutzmaßnahmen in Kössen: neu errichteter Retentionsraum (links) sowie Aufweitung und Renaturierung der Großache (Bildmitte). Foto: Land Tirol, Abt. Wasserwirtschaft

 
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