Alles Schnee von gestern
Mit dem Schnee von gestern startet die Bergbahn AG Kitzbühel in die neue Wintersaison. Mit Hilfe des Schneedepots, dass nach Saisonende am Resterkogel angelegt wurde, kann der Skibetrieb am 24. Oktober gestartet werden.
Kitzbühel | „Schnee ist nicht alles, aber ohne Schnee ist alles nichts“, sagte Bergbahn Vorstand Josef Burger bei der Präsentation des Brunn-Projektes im April. Ohne das kalte Weiß ist es vorbei mit dem Geschäft für das Seilbahnunternehmen. Deshalb ist man bei der Bergbahn AG Kitzbühel laufend auf der Suche nach zusätzlichen Möglichkeiten, die Kostbarkeit im Skigebiet zu halten beziehungsweise zu schaffen.
Fünf Elemente sind für die Beschneiung entscheidend. Neben Wasser, Energie und Schneeerzeuger sind die einzig inkonstanten Elemente Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Um noch unabhäniger von den Wettereinflüssen zu werden, entschied man sich, wie schon in einigen anderen Orten, den Schnee zu verpacken und so bis zum Saisonstart im Herbst haltbar zu machen. „Gut verpackt, transformiert sich der Schnee nicht und bleibt gut erhalten. Es entsteht kein riesiger Eisklumpen“, erklärt Burger.
Gut verpackt
Im Frühjahr machte man sich die Erfahrungswerte der „Schneekonservierer“ aus Hochfilzen, Hintertux und der Reiteralm zu Nutze und legte am Resterkogel ein Schneedepot an. Nach Saisonende wurden 24.000 Kubikmeter Schnee zusammengeschoben und gut verpackt. Steinbacher Isolierplatten, Silofolie und ein Vlies schützten den Schnee vor den sommerlichen Temperaturen. Trotz der heißen Monate verfügt die Bergbahn nun noch über 20.000 Kubikmeter Schnee am Resterkogel. „Wir haben die Pistenmaschinen schon hochgebracht. Nun brauchen wir den Schnee nur noch zu verteilen“, erzählt BAG-Vorstand Josef Burger. Der „Alt-Schnee“ bringt auch einen Vorteil für die technische Beschneiung. „Diese Grundauflage nimmt der Schnee gleich an und wir müssen daher nicht mehr so viel produzieren. Damit können wir auch die nächsten Lifte wie Hanglalm und Hartkaser schneller beschneien und somit unser Angebot vergrößern“, erzählt Burger.
Bei der Schneekonservierung machte man sich bei dem Seilbahnunternehmen aber auch Gedanken um die Umwelt. Es wurden zur Isolation nur Materialen ausgewählt, die wieder verwendbar sind.
Kein Marketing Gag
Für Josef Burger ist der frühe Saisonstart absolut kein Marketing Gag, sondern ein sehr wichtiges Geschäftselement. Durch den frühen Start kann man mehr Kunden an die Bergbahn AG Kitzbühel binden und auch im Verkauf von Dauerkarten punkten. Zudem bietet man den Saisonkarten-Inhaber ein zusätzliches Angebot durch mehr mögliche Skitage.
Saisonstart heuer am 24. Oktober
Durch den konservierten Schnee kann die Bergbahn AG Kitzbühel heuer den Skibetrieb am 24. Oktober starten und ist damit - wieder einmal - das erste Nicht-Gletscher-Skigebiet das zum Wintersport ruft.
Brunn-Bahn liegt vollends im Zeitplan
Genau im Zeitplan liegt das Bauvorhaben der Bergbahn AG Kitzbühel beim Projekt Brunnalm. Der Bau der 8er SB Brunn geht gut voran und wird im kommenden Winter eine neue Qualitätsdimension eröffnen. Das Seil wurde vergangene Woche angeliefert und wird demnächst aufgezogen.
Zeitgleich mit dem Bau der Liftanlage wurde auch das Beschneiungssystem auf den drei Pisten errichtet. Die Leitungen sind verlegt, die Hydranten gesetzt. 79 Schneeerzeuger werden bei der Brunnbahn für gute Schneeverhältnisse auf den drei Pisten sorgen.
Bereits fertiggestellt ist der neue Speicherteich „Niederl“. Bereits am laufen ist die Befüllung des Teiches. Bis zu zwei Wochen wird es dauern, bis 85.000 Kubikmeter Wasser in den Teich geflossen sind. „Für die Beschneiung der Brunn-Pisten benötigen wir zwischen 40.000 und 45.000 Kubikmeter Wasser“, erzählt Burger. Es wurden mit dem dritten Teich in diesem Bereich des Kerngebietes auch ausreichend Reserven für die anderen Pisten geschaffen.
Bereits fixiert wurde der Termin für die Eröffnung der neuen 8er SB Brunn. Am 5. Dezember wird die Anlage eingeweiht und die Bergbahn AG Kitzbühel bietet dazu einige Specials an. Elisabeth M. Pöll
Bild: Getreu dem Motto „Die Ersten am Berg“ eröffnet die Bergbahn AG Kitzbühel als erstes Skigebiet, dass nicht über einen Gletscher verfügt am 24. Oktober die Skisaison. Foto: Bergbahn AG Kitzbühel