Kitzbüheler Anzeiger
28.03.2024
News  
 

Dem Gries neues Leben einhauchen – mit weniger Verkehr

Ein Hotel für junge Gäste statt neuen Büro- und Geschäftsflächen. Ein Parkhaus statt einer viergeschossigen Tiefgarage – beide Projekte eingebettet in eine weitläufige Begegnungszone im Gries. Die ambitionierten Entwürfe heimischer Architekten lassen aufhorchen.

Es ist eine vollkommen neue Perspektive, die das ortsansässige Architekten-Trio, bestehend aus Michael Egger, Sebastian Mitterer und Andreas Trentinaglia, für das einstige  Kitzbüheler Gewerbegebiet zeichnet. Die Planungen fokussieren sich nicht auf den Parkplatz allein, sondern betrachten die beiden großen Problemkreise im Gries – Parken und Verkehrsentlastung auf der einen Seite, Bebauung des städtischen Parkplatz-Areals auf der anderen Seite – unabhängig voneinander. Entsprechende Lösungsansätze wurden zielgerichtet entwickelt.  

Eines vorweg: Von der Errichtung einer mehrgeschossigen Tiefgarage auf dem bestehenden Parkplatz sehen die Architekten ab. Aufgrund der Grundwassersituation wäre dies ein bautechnisch und finanziell immens forderndes Vorhaben, wie Sebastian Mitterer erläutert. 

System-Parkhaus an alternativem Standort

Das Konzept des Trios sieht hingegen die Errichtung eines oberirdischen Parkhauses mit 250 Stellplätzen vor, das zwischen Finanzamt, Kindergarten und Mittelschule mit direkter Anbindung an die Bundesstraße entstehen könnte. Ein Großteil des Verkehrs im Gries würde aufgefangen, der sensible Bereich rund um die Bildungseinrichtungen (Schulen und Kindergarten) würde geschützt. „Ein System-Parkhaus ist wesentlich kostengünstiger und flexibler als eine Tiefgarage“, erläutert Sebastian Mitterer die Vorteile, die dieses Projekt mit sich bringen würde. Der Trendsportplatz könnte auf das Dach des Parkhauses verlegt und das Parkhaus-Gebäude hochwertig verkleidet werden, etwa durch eine begrünte Fassade. Vorstellbar sei etwa auch eine PV-Anlage zur Energiegewinnung, die allein an der Südfassade den Strombedarf von 40 Einfamilienhäusern decken würde. 

Hotel für junges und urbanes Publikum

Für die nachhaltige Nutzung des Gries-Parkplatzes schwebt den drei Architekten eine gänzlich neue Lösung vor: Statt Büros und riesiger Geschäftsflächen zeigt ihr Modell einen Gebäudekomplex, der mehrere Ansprüche unter einem Dach vereint. „Gastronomie und Shops im Erdgeschoss sowie ein Economy Hotel in den Obergeschossen“, erläutern Egger, Mitterer und Trentinaglia. Das Hotel mit 75, maximal 100,  Zimmern soll lediglich Unterkünfte im niedrigen Preissegment anbieten, im Gegenzug aber keine eigene Infrastruktur wie Gastronomie,Wellnessbereich, etc., aufweisen und vor allem ein junges, urbanes und bergsport-affines Publikum anlocken. Dies wäre ein Lückenschluss in Kitzbühels touristischem Angebot, wie die drei Architekten meinen. Aus ihrer Sicht machen die gute öffentliche Verkehrsanbindung und die Nähe zum Zentrum den Standort auch für Investoren attraktiv. Errichtet werden soll hier außerdem eine eingeschossige, nicht öffentliche Tiefgarage mit 80 Stellplätzen, die ausschließlich dem Bedarf des Gebäudes dient. Architektonisch soll der Gebäudekomplex dem Ortsbild der Innenstadt angepasst werden. 

Hotel liefert neue Impulse im Gries

Das Hotel sehen Egger, Mitterer und Trentinaglia als wichtigen Impulsgeber für die weitere städtische Entwicklung im Gries. In ihrem Projekt ist die Schaffung einer verkehrsberuhigten Begegnungszone am Vorplatz des Hotels vorgesehen. Ohne Gehsteige, aber mit grünen Inseln und neuer Gastronomie, die junges und heimisches Publikum ansprechen soll. Angedacht ist auch, die Begegnungszone auf  den gesamten Bereich, vom Fischlechnerplatz bis zum Traunsteinerweg, auszudehnen. Damit könnte aus der bestehenden Durchzugsstraße samt Parkplatz eine urbane und attraktive Flaniermeile im Gries entstehen, so die Vision.  

Text und Foto: Alexandra Fusser

 
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