Kitzbüheler Anzeiger
23.06.2015
News  
 

Den Bahnhof endlich sanieren

Die Gemeinde Kirchberg setzt ein Signal für die ÖBB. Seitens der Gemeindeführung ist man bereit, die Kosten für die Planung des neuen Bahnhofes vorzufinanzieren.

Kirchberg | Der Bahnhof in der Brixentalgemeinde hat schon bessere Zeiten erlebt. Vor langer Zeit gab es noch einen Bahnvorstand und auch die Fahrkarten konnte man am Schalter bei einem Mitarbeiter der ÖBB kaufen. Aber auch das leibliche Wohl der Reisenden kam nicht zu kurz. Kleine Imbisse und Getränke gab‘s im Buffet und auch so manche Zeitung oder Ansichtskarte wurde hier gekauft. Damals, war der Bahnhof noch Bahnhof, jetzt ist es seit einigen Jahren schon nur noch eine Haltestelle.

Der Kartenschalter wurde durch einen Automaten ersetzt. Das Bahnhofsbuffet hat vor fünf Jahren geschlossen, aber, wie ein Schild an der Eingangstür informiert, nur vorübergehend.

Während der technische Fortschritt Einzug in die Haltestelle gehalten halt, blieb die Gebäudeausstattung unverändert. Will man zu den anderen Bahnsteigen, gilt es 52 Treppen hinab-  bzw. hinaufzusteigen. Für körperlich fitte Menschen und all jene die kaum Gepäck bei sich haben, kein Problem.

Für Mütter mit kleinen Kindern, die womöglich sogar noch einen Kinderwagen oder Buggy verwenden und für behinderte Menschen tun sich hier schon fast unüberwindbare Hindernisse auf.

Sanierungsplan war ohne Kirchberg

Zu Beginn der 2000er Jahre sanierte die ÖBB zahlreiche Bahnhöfe. Von Wörgl bis nach Kitzbühel wurden fast alle Bahnhöfe und Haltestellen auf den neuesten Stand gebracht und barrierefrei ausgerichtet. Aber nur fast, denn in diesem Programm wurde Kirchberg einfach ausgelassen.

Mit diesem Zustand will und kann sich aber die Kirchberger Gemeindeführung nicht zufrieden geben, schließlich ist es oft die erste Visitenkarte des Ortes, wenn Gäste nach Kirchberg reisen, um hier ihren Urlaub zu verbringen.

Alois Leiter, der den Vorschlag zur Vorfinanzierung der Bahnhofsplanung einbrachte, informierte den Gemeinderat dahingehend, dass in Österreich Bahnhöfe erst bis 2025 barrierefrei sein müssen. „Unser Bahnhof wird am Tag von 698 Personen frequentiert. Da wird seitens der ÖBB nicht viel geschehen. Wenn wir nicht aktiv werden, können wir nur auf das Jahr 2020 hoffen, jedoch haben wir auch dann nicht die Garantie, dass etwas passieren wird“, erklärte Leiter.
Mit dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss wird nun die Gemeinde Kirchberg der ÖBB den Vorschlag unterbreiten, die Kosten für die Planung des neuen Bahnhofes und eine etwaige Verlegung in Richtung Kalsfeld vorzufinanzieren. Zudem wird die Gemeindeführung aber auch versuchen über politische Schaltstellen, Bewegung in die Sanierung der Haltestelle zu bekommen. Elisabeth M. Pöll

Bild: Für Menschen mit Gehbehinderungen oder Müttern von kleinen Kindern ist der Weg zu den Bahnsteigen kaum alleine zu bewältigen. Foto: Pöll

 
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