Kitzbüheler Anzeiger
26.12.2015
News  
 

Schnee für das Kitzbüheler Horn

Ohne technische Beschneiung wäre derzeit an einen Skibetrieb in den Kitzbüheler Alpen nicht zu denken. Um auch einen geregelten Betrieb am Kitzbüheler Horn zu schaffen und damit 100 Arbeitsplätze zu sichern, will die Bergbahn AG Kitzbühel hier eine unterstützende Beschneiung errichten. Zudem ist eine Modernisierung und Rationalisierung der Liftanlagen angedacht.

Kitzbühel | „Schnee ist alles, aber ohne Schnee ist alles nichts“, sind die berühmten Worte von Berg­bahn-Vorstand Josef Burger, die sich heuer wieder bewahrheiten. Eine technische Beschneiung der Pisten ist mittlerweile ein Garant für den Winterbetrieb und somit Motor für den Tourismus, der einer der wichtigsten Wirtschaftszweige unserer Region ist. Das ausgeklügelte Schneemanagement der Bergbahn AG Kitzbühel macht erst einen Skibetrieb am Hahnenkammgebiet möglich. Künftig will man seitens des Seilbahnunternehmens auch an jenem Berg, an dem im Jahre 1893 der Skisport seinen Ursprung fand, eine unterstützende Beschneiung einsetzen.

Wegweiser für die Zukunft

„Es ist die Frage, ob man am Kitzbüheler Horn in Zukunft einen Skibetrieb will oder nicht. Für den Skilauf am Horn ist eine unterstützende, behutsame Beschneiung erforderlich“, erklärt BAG-Vorstand Josef Burger und ergänzt: „Wer das nicht will, der sollte dann aber auch den 100 Menschen, die hier ihren Arbeitsplatz haben in die Augen schauen und ihnen erklären, warum sie keine Arbeit mehr haben.“ Das Ziel für das Kitzbüheler Horn ist die Ausrichtung als Familienskigebiet mit Erlebnischarakter, der durch eine behutsam eingefügte Funslope sowie einen Snowpark gegeben sein soll. „Wir wollen am Horn nicht die Pisten vergrößern und auch nicht alle beschneien, sondern nur die Achse vom Gipfel über das Alpenhaus über die Trattalmmulde zur Mittelstation“, erklärt Burger.

Die Gespräche mit den Grundeigentümern sind sehr konstruktiv am Laufen. Der Speicherteich ist in der Hornköpflmulde angedacht und entsprechend dimensioniert. „Unsere Vorgänger planten noch mit einem Fassungsvermögen von 180.000 Kubikmeter Wasser. Unser Vorhaben ist mit 110.000 Kubikmeter Fassungsvermögen deutlich kleiner“, erzählt Burger. Möglich ist dies durch die stärkere Wasserfassung aus dem Kögler- und Waldhausgraben.

Mit einer naturnahen Gestaltung wird dieser Speichersee zu einem weiteren Kleinod am Berg und eine zusätzliche Attraktion für das Sommerangebot.

Modernisieren und Rationalisieren

Mit der unterstützenden Beschneiung ist auch eine Modernisierung der bestehenden Anlagen geplant, wobei aber bei manchen Liften künftig anstelle von zwei Sesselliften eine Gondelbahn fahren wird. Zusammengefasst wird der Alpenhaus- und der Brunnellenlift. An deren Stelle kommt eine Anlage mit geschlossenen Fahrmitteln, sprich Gondeln, um für Kinder ein Mehr an Sicherheit anzubieten. Mit dem Horn als Familien­skigebiet würde die Bergbahn AG Kitzbühel ein neues Qualitätsmerkmal setzen, das seinesgleichen sucht.

Umsetzung bis Winter 2016/17 möglich

An der Planung des neuen Kitzbüheler Horns wird gearbeitet. Die Expertenbegehungen haben bereits stattgefunden und im ersten Quartal 2016 will man das Projekt bei den Behörden einreichen. „Es ist ein absolutes Ziel von uns, dies bis zum kommenden Winter zu realisieren. Wie man am Beispiel Brunn sieht, ist es für die Bergbahn AG Kitzbühel auch möglich“, erklärt Burger. Während beim Projekt Brunn Pisten revitalisiert wurden, wird am Horn nur auf bestehenden Abfahrten gearbeitet.

100 Arbeitsplätze sichern

Am Kitzbüheler Horn sind 100 Personen beschäftigt, nicht nur beim Seilbahnunternehmen, sondern auch in der Gastronomie. Durch den fehlenden Schnee und dem damit verspäteten Saisonstart wird es immer schwieriger, die Saisonkräfte zu halten. Mit einem sozial ausgeklügelten Konzept kann Franz Reisch vom Alpenhaus seine Mitarbeiter aber halten. „Ein Teil unserer Mitarbeiter arbeitet, der andere Teil macht zurzeit Urlaub“, erzählt Reisch, der eine Beschneiung begrüßen würde, schließlich werden auch Gletschergebiete über 3.000 Meter Seehöhe technisch beschneit. Kreativität ist derzeit noch bei den Horn-Wirten gefragt. Mit Wanderangeboten oder Spiele-Nachmittagen lockt man derzeit die Gäste auf das Horn. Elisabeth M. Pöll

 
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