Kitzbüheler Anzeiger
22.11.2015
News  
 

„Wir müssen Aufschwung nützen“

Hotelier Josef Grander ist mit Leib und Seele Touristiker. Mit viel Elan geht der Quereinsteiger sein Amt an. Der Kitzbüheler Anzeiger sprach mit dem frischgebackenen Obmann über Pläne und Herausforderungen in der Zukunft.

Herr Grander, seit gut einer Woche haben Sie nun die Obmannschaft übernommen. Was steht bei Ihnen jetzt als erstes an?

Ich mache mich derzeit mit den ganzen Vorgängen im TVB vertraut und lerne die Mitarbeiter und Funktionärskollegen, die ich noch nicht kannte, kennen.

Wird es personelle Veränderungen geben?

Wir sind personell super aufgestellt. Wir haben mit Gernot Riedel einen sehr guten Geschäftsführer. Im Sinne von „never change a running system“ sind keine personellen Veränderungen notwendig.

Sie haben in Ihrer Antrittsrede gesagt, Sie möchten, dass die Region mehr zusammenwächst. Der Verband besteht aus vier Ortschaften, wobei jede ein eigenes Ortsbudget hat. Sind hier Änderungen geplant?

Der Fusionsgedanke muss ausgebaut werden. Das Vertrauen der Orte in den TVB muss weiter gestärkt werden. Das geht am besten mit gemeinsamen Projekten, wie zum Beispiel der Grießbachklamm oder dem Spartan Race. Es soll jeder Ort merken, dem TVB geht es um die Region. Als finalen Schritt werden wir uns mit dieser Thematik der Ortsbudgets auseinandersetzen müssen, denn auch bei einer guten Beziehung wird nicht mehr über Gütertrennung gesprochen. Es besteht im Moment aber kein akuter Handlungsbedarf, weil der Verband sehr gut funktioniert.

Eine der großen Neuerungen, die bei der Vollversammlung präsentiert wurde, ist die neue Gästekarte. Welche Vorteile kann der Gast genießen?

Die Idee dahinter ist, die Mobilität des Gastes mit dieser Karte zu garantieren. Die Karte dient als Busticket in der ganzen Region. Außerdem wird die Karte als eine Art Warenkorb dienen, wo Leistungen für den Gast draufgebucht werden können. An den Details wird aber noch gearbeitet.

St. Johann ist derzeit im Aufschwung. Es entstehen neue Betten, die Bergbahn strebt Investitionen an, eine neue Gondelbahn ist geplant. Was sind die zukünftigen Herausforderungen?

Der Aufschwung ist klar spürbar im Ort. Es liegt jetzt an den einzelnen Betrieben, den Aufschwung zu nützen. Der TVB kann nur mithelfen und unterstützen. Der Weg  ist vorgegeben und der geht nach oben, davon bin ich überzeugt.

Als ein ihm verwehrtes Ziel sprach ihr Vorgänger Dieter Jöchler vom Zusammenschluss am Horn mit der Bergbahn Kitzbühel. Wie realistisch ist es, dass so ein Zusammenschluss in naher Zukunft wirklich zustande kommt?

Das kann ich im Moment nicht beurteilen. Es bleibt ein großes touristisches Ziel von uns. Sinnvoll wäre ein Zusammenschluss für beide Seiten. Wir sind ein Familien- und Anfängerskigebiet, das würde mit dem Kitzbüheler Familien-Skiberg gut zusammenpassen, aber dafür bedarf es natürlich ein beiderseitiges Einvernehmen.

Bleiben wir bei den Skiliften. Der Kirchdorfer Skilift soll auch mithilfe des TVBs entschuldet werden. Spielen so kleine Lifte bei der Buchungsentscheidung des Gastes überhaupt noch eine Rolle?

Aus der Marktforschung geht klar hervor, dass Buchungsgrund Nummer eins die Größe und Attraktivität eines Skigebietes ist. In Kirchdorf sind aber auch viele verschiedene Interessen zu beachten. Vom TVB aus gibt es einen Grundsatzbeschluss, dass ein Konzept vorgelegt werden muss, wie es mit dem Lift weiter gehen soll. Daran wird gearbeitet.

Mit den Eigentümern des kurz vor Fertigstellung befindlichen Adeo Alpin Hotels hat der TVB nun auch Hermann Maier und Rainer Schönfelder als prominente Werbeträger gewonnen. Wie will man das nutzen?

Wir konnten Rainer Schönfelder für eine gemeinsame Radio- und Onlinekampagne gewinnen. Wir freuen uns sehr, dass mit Maier und Schönfelder so prominente Investoren auf die Region St. Johann setzen. Geplant sind auch gemeinsame Pressetermine, um diesen Newswert bestmöglich zu verbreiten.

Stichwort neue Märkte. Der Nachbarverband in Kitzbühel streckt seine Fühler Richtung China aus. Welche neuen Märkte will der TVB erschließen?

Man kann uns mit Kitzbühel nicht vergleichen. Wir konzentrieren uns auf unsere Kernmärkte Deutschland, Holland, Großbritannien und Dänemark und werden verstärkt auf Tschechien sowie Italien unser Augenmerk richten.

Der TVB steht finanziell auf soliden Beinen, ist aber nicht schuldenfrei. Sind in den nächsten Jahren Großinvestitionen geplant?

Großinvestition ist eine Definitionssache. Fakt ist, dass der TVB sich zur Zeit sowieso mit einigen Projekten (Erweiterung Badewelt, Kaiserbachtal, Eifersbacher Wasserfall oder dem Projekt Rerobichl, Gratis Bus und neue Gästecard) intensiv mit der ständigen Qualitätsverbesserung befasst.

Johanna Monitzer

 
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