Kitzbüheler Anzeiger
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20.09.2021
News  
 

„... und plötzlich schafft man das Unmögliche“

Die Liebe hat Ludovica Francesca Purini nach Jochberg verschlagen. Die Italienerin mit dem großen Herzen hat hier ihre neue Heimat gefunden und widmet sich ihren sozialen Projekten. Mit dem Ladies Circle Kitzbühel hat sie engagierte Unterstützerinnen gefunden.

Jochberg | „Tue erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst du das Unmögliche“, lautet ein Leitsatz von Ludovica Francesca Purini – frei nach Franz von Assisi. Die Italienerin verschlug es vor Jahren der Liebe wegen nach Jochberg. Wie in einem Kitschroman verliebte sich Purini in ihren Skilehrer und folgte ihm mit Kind und Kegel nach.
Dabei gestaltete sich das Leben der quirligen Italienerin, die Strafrecht studierte, einige Jahre als Rechtsanwältin sowie für die Polizei arbeitete, alles andere als ein Kitschroman. Sie lebte viele Leben an vielen verschiedenen Orten, wie sie dem Kitzbüheler Anzeiger erzählt.

Mit ihren Erfahrungen und  Erlebnissen könnte die 52-Jährige wohl mehr als ein Buch füllen. „Ich liebe das Leben und das Leben liebt mich“, schmunzelt sie. Seit Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich. „Ich begann darüber nachzudenken, wie privilegiert ich bin. Ich habe das Bedürfnis, etwas von dem zurückzugeben, was ich im Leben erhalten habe“, so Purini.
Jetzt, wo ihre vier Kinder aus dem Haus sind, lässt sie es sich nicht nehmen und packt vor Ort selbst mit an.

Kleidersammlung für geflüchtete Kinder
Im April diesen Jahres organisierte sie zusammen mit dem Serviceclub Ladies Circle 15 Kitzbühel eine Kleidersammelaktion für ein Flüchtlingslager in Serbien.
Mehr als 20 Kartons  mit Kleidung für vorwiegend junge Burschen im Alter von 12 bis 18 Jahren sammelten die Ladies innerhalb kürzester Zeit.  

Selbst in den Lagern und Armutsvierteln vor Ort
Purini brachte die Kleidung persönlich ins Flüchtlingslager nach Serbien. „Ich glaube, dass die Erfahrungen, welche man in der Freiwilligenarbeit macht – all das Leid und auch die Freude – einem auch helfen, selbst zu wachsen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man spürt, was man alles schaffen kann und das Leben eines anderen verbessert“, sagt Purini.

Ladies Circle Kitzbühel packt mit an
Beeindruckt war die Italienerin auch vom Engagement des Ladies Circle. „Manchmal, wenn ich unterwegs bin und all die Armut sehe, fühlt es sich fast unmöglich an, die Welt in der wir leben zu einer besseren zu verändern – aber dann trifft man auf solche Organisationen, wie den Ladies Circle. Schön, dass Frauen Frauen unterstützen und gemeinsam Gutes tun.“

Neues Projekt in Rumänien
Die Wohltätigkeitsarbeit von Ludovica Francesca Purini mit Hilfe aus der Region wird fortgesetzt. Letzten Herbst verbrachte die 52-Jährige einige Wochen in Brasov in Rumänien, um benachteiligte Familien und Kinder zu unterstützen. Dort wurde sie auf ein Projekt aufmerksam, das Kindern Skifahren ermöglicht. „Sport ist die beste Möglichkeit, um die Kinder von der Straße wegzubringen und ihnen Selbstbewusstsein zu geben.“

Skiausrüstung für Kinder in Rumänien
An was es den Kindern in Rumänien naturgemäß fehlt ist Skiausrüstung – aber ausrangiertes Equipment, das dürfte in einer Skiregion, wie Kitzbühel, nicht schwer aufzutreiben sein. Auch ins Flüchtlingslager nach Serbien möchte Purini mit vollen Taschen zurückkehren. Der Ladies Circle 15 Kitzbühel hat bereits seine Unterstützung zugesagt.

Hätte Ludovica Francesca Purini einen Wunsch an die Weltpolitik, welcher wäre das? „Es braucht mehr Empathie. Die Politiker sollten nach den Bedürfnissen ihrer Bürger regieren – mit dem Streben nach Chancengleichheit, Demokratie und Bildung, um das Leben für alle zu verbessern.“ Johanna Monitzer

Bilder: Ludovica Francesca Purini bei einem Hilfsprojekt in Rumänien im Einsatz.
Die Flüchtlingskinder in Serbien freuten sich über die Kleidung aus der Region Kitzbühel – gesammelt vom Ladies Circle 15 Kitzbühel. Fotos: Purini

Außerdem - Abenteuerliche Spendenfahrt
Kitzbühel, Serbien | Mehr als 20 Kartons mit Kleidung wurden Anfang April vom Ladies Circle 15 Kitzbühel gesammelt. Die Ladung war so groß, dass sie nicht, wie geplant in einen Van passte. Ludovica Francesca Purini musste ein örtliches Transportunternehmen beauftragen.

Zöllner glaubten nicht, dass es Altkleider sind
An der Grenze zu Serbien kam es zu einer Überraschung. Kein Durchkommen für die Spendenkartons. Warum? Die Kleidung war in so einem guten Zustand, dass die Zöllner nicht glauben wollten, dass es sich um Spenden handelte. „Sie haben gedacht, das sei Handelsware und wollten uns über 4.000 Euro Zoll verlangen“, erzählt Purini. Nach zahlreichen E-Mails und Anrufen, wurde der LKW mit den Spendenkartons nach zwei Wochen endlich über die Grenze gelassen.

Die Freude bei den Kindern im Flüchtlingslager war riesig, schildert Purini: „Sie konnten es selbst nicht glauben. So schöne Kleidung gelangt sonst nur sehr selten in das Lager. Meist ist es alte Kleidung – teilweise mit Löchern. Vielen Dank an die vielen Spender und natürlich an den Ladies Circle.“ jomo

 
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