20 Jahre im Zeichen des Kultautos
Die St. Johanner Käferfreunde laden auch heuer wieder zur traditionellen Käferweihe und feiern gemeinsam mit Gleichgesinnten und vielen interessierten Zuschauern ihr 20-Jahr-Jubiläum.
St. Johann | Als 2003 der letzte VW Käfer vom Band lief, war das für Autofans auf der ganzen Welt ein schwarzer Tag. Nicht so für eine Handvoll St. Johanner, die das denkwürdige Ereignis zum Anlass nahmen, um dafür zu sorgen, dass das Kultauto auch in Zukunft nicht in Vergessenheit geraten wird. Es war die Geburtsstunde der St. Johanner Käferfreunde. Neben den beiden Initiatoren Herbert und Toni Schreder fanden sich schnell weitere 17 Gleichgesinnte, die sich dem Verein anschlossen und seither dafür sorgen, dass der Käfer auch heute noch auf den Straßen der Region unterwegs ist.
Unter den Gründungsmitgliedern war auch Alexander Fankhauser, seit 2007 Obmann des inzwischen auf 70 Mitglieder angewachsenen Vereins. „Wir verbinden alle viele schöne Erinnerungen mit dem Käfer, und inzwischen haben sich viele Freundschaften in ganz Österreich und bis nach Deutschland entwickelt. Zu den gemeinsamen Ausfahrten und Treffen sind alle Käferfans herzlich willkommen, nicht einmal ein eigener Käfer ist Voraussetzung um dabei zu sein“, erzählt Fankhauser begeistert.
Der Käfer zaubert ein Lächeln ins Gesicht
Egal ob Jung oder Alt, Arm oder Reich, Mann oder Frau, dem Charme des Kultautos scheinen alle gleichermaßen zu erliegen, wie etwa Anita Krepper aus Waidring: „Mit Oma und Opa durften wir Kinder früher am Sonntag mit dem Käfer zum Picknick fahren. Später dann hatten viele Freunde ein solches Auto. Lange war ich immer nur Beifahrerin oder Zuschauerin. Durch Zufall fand ich vor zehn Jahren aber meinen eigenen Käfer und seither nutze ich jede Gelegenheit, um damit zu fahren. Besonders stolz bin ich übrigens auf die Farbe meines Käferls, denn in ganz Österreich gibt es davon insgesamt nur mehr drei Stück.“
Doch der wahre Wert eines Käfers steckt nicht in der Lackierung oder dem Baujahr und lässt sich für echte Fans mit Geld auf gar keinen Fall aufwiegen. „Sobald der Motor anspringt, bist du in einer anderen Welt. Es ist alles ein bisschen gemütlicher und wenn man beispielsweise über die Glocknerstraße fährt, braucht man schon ein bisschen Zeit und kann die Landschaft rundherum richtig genießen“, so Alexander Fankhauser. Und Katharina Kienesberger ergänzt: „Überall winken dir Kinder zu und in den Gesichtern der Leute siehst du fast immer ein Lächeln. Fast jeder verbindet schöne Erinnerungen mit dem Auto und das spürt man einfach.“
Alte Autos haben auch ihre Vorteile
Zwischen den gemeinsamen Ausfahrten müssen die Käfer natürlich auch entsprechend gepflegt und hin und wieder repariert werden. Im Vergleich zu neuen Autos ist das aber keine allzu große Hexerei. „Fehler an der Elektrik gibt‘s schon mal nicht. Trotzdem muss nicht jeder Käferfreund gleich selbst zum Mechaniker werden. Wir helfen alle zusammen und dann lassen sich die meisten Probleme ganz gut und ohne größeren Aufwand beheben“, so Alexander Fankhauser.
Käferweihe als Highlight für alle Autofans
Das Highlight des Jahres ist aber die traditionelle Käferweihe, die am 21. Mai wieder hunderte Käferfreunde aus ganz Österreich und auch Teilen Deutschlands nach St. Johann führen wird. „Wir sind stolz, dass sich unser Treffen in der Szene so gut etabliert hat. Manche Teilnehmer kommen von weit her und nur zu unserer Weihe. Neben echten Oldtimern sind immer wieder auch originelle Modelle dabei“, erklärt Organisator Fankhauser. Ab 9 Uhr treffen die Fahrzeuge am Hauptplatz ein und können bestaunt werden. Um 10.30 Uhr werden die Käfer feierlich gesegnet, ehe sich der gesamte Corso zu einer gemeinsamen Ausfahrt durch die Region aufmacht. Mehr Infos zu den Käferfreunden unter www.kaeferfreunde-oldtimer.at fit
Bild: Über 100 VW Käfer sorgen jedes Jahr im Rahmen der Käferweihe für ein buntes Bild und bringen einen Hauch von Nostalgie, gepaart mit vielen schönen Erinnerungen, nach St. Johann. Foto: Weihsbrodt