23 Millionen Euro für Premium-Lifte
Wintersportler dürfen sich auf zwei erneuerte Verbindungslifte im Skigebiet Kitzbühel freuen. Die beiden Sechser-Bahnen punkten nicht nur mit hohem Komfort, sondern auch mit Nachhaltigkeit und innovativer Technik.
Kitzbühel | Der Schlepplift „Gauxjoch“ stammt aus dem Jahre 1986, der Dreier-Sessellift „Trattenbach“ ebenso. Zwei in die Jahre gekommene Anlagen, welche die Kernskigebiete Kitzbühel, Kirchberg und Pengelstein mit der Resterhöhe verbinden und daher von erheblicher Tragweite sind. Doch sie sind längst nicht mehr zeitgemäß – zu den Stoßzeiten bilden sich bekanntlich lange Warteschlangen. Für den Trattenbachlift läuft die Konzession überdies mit Ende der Wintersaison 2024/25 aus, wie die Vorstände Anton Bodner und Christian Wörister informierten. Um die Synergien beim Bau zu nutzen, werden daher gleich beide Anlagen erneuert und durch zwei innovative Sechser-Sesselbahnen ersetzt.
„Es war uns wichtig, die nachhaltigsten Anlagen zu errichten, die es derzeit gibt“, klärt Bodner auf. Diesen hohen Qualitätsanspruch erfüllte das Südtiroler Unternehmen Leitner, das mit den besten Konzepten überzeugte.
„Nachhaltigste Anlagen, die es derzeit gibt“
Herzstück der beiden Bahnen ist der getriebelose innovative Antrieb „DirectDrive“, wodurch 12 Prozent Energie und 100 Prozent Öl eingespart werden. Eco Drive, ebenfalls von Leitner entwickelt, reduziert bei wenig Gästeandrang automatisch die Geschwindigkeit, wodurch sich wiederum 20 Prozent Energie einsparen lassen. Eine intelligente Sitzheizung, entwickelt von der Bergbahn AG Kitzbühel und gemeinsam mit Leitner umgesetzt, ist nur dann in Betrieb, wenn Gäste am Sessellift sitzen. Dank der Photovoltaikanlagen wird ein Teil des Stromes nachhaltig erzeugt. Insgesamt, so Florian Wörgetter, technischer Leiter von KitzSki, seien bei beiden Projekten geringe Eingriffe in die Natur vorgesehen: in Summe werden weniger Stützen errichtet und am Gauxjoch die Grabungsarbeiten aufgrund eines Lufthängekabels auf ein Minimum reduziert.
Baustart ist im Mai, die gesamte Bauzeit soll sechs Monate betragen. Rechtzeitig im Dezember sollen – oder besser gesagt müssen – die beiden neuen Bahnen in Betrieb gehen. Die Bergbahn AG Kitzbühel investiert in die beiden Projekte 23 Millionen Euro.
Umsätze auf Rekordkurs
Bis dato kann das Seilbahnunternehmen auf eine erfreuliche Saison zurückblicken: „Die Monate Dezember, Jänner und Februar waren die umsatzstärksten Monate in der Geschichte der Bergbahn AG“, hält Anton Bodner fest. Und noch eine Neuerung gibt es zu vermelden: Die Baufortschritte können übrigens erstmals über ein digitales Bautagebuch im Internet unter kitzski.at/neubau mitverfolgt werden. Alexandra Fusser
Bilder: 1) „Testsitzen“ mit KitzSki-Vorstände Christian Wörister und Anton Bodner, Bgm. Klaus Winkler, Seilbahnerzeuger Michael Leitner, Florian Wörgetter (Technischer Leiter KitzSki) sowie Bernhard Jellinger (Betriebsleiter Jochberg). Foto: Fusser
2+3) Schneller, komfortabler und energiesparender am Ziel: Die neue Gauxjochbahn ersetzt den alten und windanfälligen Schlepplift. Die Talstation wird um 70 Meter, die Bergstation am Bärenbadkogel um 170 Meter nach Norden verschoben (links). Die Trasse der Trattenbachbahn wird geringfügig versetzt. Grafiken: KitzSki