4,3 Mio. Euro Kaufkraft gehalten
Die Vereinigung Der Brixentaler feiert das 15-Jahr-Jubiläum. Viele Meilensteine wurden geschafft. Das gemeinsame Auftreten ist auch ein Weg, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.
Kirchberg | Unternehmer aus dem gesamten Brixental tun sich zusammen, um gemeinsam einen Mehrwert zu erzielen: Das war 2009 der Leitgedanke, der hinter der Gründung des „Brixentalers“ stand.
Die Initiative geht über den Einzelhandel hinaus: Verschiedenste Branchen sind unter den 330 Mitgliedsbetrieben vertreten – zum Beispiel auch das Handwerk und Dienstleister.
Ideengeber und treibende Kraft hinter der Vereinigung war Franco Angerer aus Westendorf. Seine Motivation, dass man zusammen mehr erreicht, als einer allein, gilt heute mehr denn je. Angetreten ist man 2009, um die Kaufkraft im Brixental zu halten. Seither stellen sich noch einige zusätzliche Herausforderungen, die den Wirtschaftsalltag einer Region prägen. So steht vor allem der Handel in Konkurrenz mit Online-Anbietern. Außerdem hinterlassen die überstandene Pandemie, die Teuerung, oftmals das Thema Betriebsnachfolge sowie der allgemeine Personalmangel ihre Spuren.
296.000 Euro aktuell im Umlauf
„Als Gemeinschaft tut man sich in der Synergie leichter, als ein einzelner Betrieb“, gibt Sabrina Schweiger, Obfrau der Kaufmannschaft Kirchberg-Reith Einblick in das Gegenrezept. So setzen die „Brixentaler“ mit gemeinsamen Aktionen wie z.B. dem „Viwitz‘n geh“ Akzente, um die Einheimischen wieder in die Ortskerne der Brixentaler Gemeinden zu locken.
Der große Anker, der all dies verbindet und zudem noch die heimische Kaufkraft im Ort hält, ist die lokale „Währung“ – der Brixentaler. In den vergangenen 15 Jahren wurden Brixentaler im Gesamtwert von unglaublichen 4,3 Millionen Euro verkauft. Die Rücklaufquote beträgt dabei bis zu 90 Prozent, wie Sabrina Schweiger erläutert. Aktuell ist die stattliche Summe von 296.000 Euro an Brixentalern im Umlauf. Wie man sie ausgeben kann, verrät nicht nur ein monatlich erscheinendes Infoblatt, sondern gleich auch eine eigene App, die darüber hinaus noch weiteren Mehrwert bietet: unter anderem mit einem Treueprogramm und vielem mehr. Aktuell gibt es rund 5.000 registrierte Nutzer.
Die beiden „Medien“ der Brixentaler Unternehmer sorgen zudem für gute Sichtbarkeit der teilnehmenden Betriebe – egal ob Geschäft, Handwerker oder Gastrounternehmen.
Soziale Komponente kommt nicht zu kurz
Im Jahr 2017 wurde die Initiative „Brixentaler für Brixentaler“ ins Leben gerufen. „Eines unserer Herzensprojekte“, wie Sabrina Schweiger unterstreicht. Unbürokratisch wird in Not geratenen Menschen der Region mit dieser Initiative geholfen.
Auch das Thema Nachhaltigkeit haben sich die „Brixentaler“ früh auf die Fahnen geheftet und setzen dabei sichtbare Akzente wie zum Beispiel die Brixentaler Einkaufstasche aus Stoff.
Auf dem Erfolg wollen sich die Mitglieder allerdings nicht ausruhen – wo man aktuell steht, lassen u.a. auch die Brixentaler bei der umfassenden Einzelhandelsstudie erheben, die gerade im Bezirk erstellt wird. Elisabeth Galehr
Bild: Setzten bereits zum 10-Jahr-Jubiläum ein nachhaltiges Zeichen: Helmuth Hehenberger, Anni Thaler, Verena Tomaselli, Sabrina Schweiger und Franco Angerer (von links). Foto: Archiv Kitzbüheler Anzeiger/Galehr