Kitzbüheler Anzeiger
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01.05.2021
News  
 

495 Einsätze weniger als im Vorjahr

Die Einsatzzahlen der 25 Feuerwehren im Bezirk sind im Vorjahr massiv gesunken. Die Bilanz des Kommandos fällt trotz aller Herausforderungen durch die Pandemie jedoch positiv aus.

Kirchberg | Er ist liebevolle Tradition, fällt aber heuer schon zum zweiten Mal der Corona-Pandemie zum Opfer: Der alljährliche Bezirksfeuertag.
Das Bezirksfeuerwehrkommando unter Kommandant Martin Mitterer und seinem Stellvertreter Andreas Schroll, zog daher heuer in kleinem Kreis Bilanz, zumal ja das Bezirkskommando in dieser Konstellation erst seit Herbst des Vorjahres im Einsatz ist.

Die Pandemie ist auch für die fast 2.130 Florianijünger des Bezirkes eine große Herausforderung, wie Mitterer betont. Normalerweise seien es die Feuerwehren gewohnt, in relativer kurzer Zeit mit einer hohen Schlagkraft an Mannschaft und Geräten, effektiv zu helfen. Das aber funktioniere natürlich nicht so in einer Pandemie mit den vielen notwendigen Maßnahmen. Die Feuerwehren seien überdies mit neuen Tätigkeitsfeldern oder Risiken konfrontiert, betont Mitterer. Auch die vielen Übungen und Bewerbe, die sonst das Feuerwehrjahr prägen, sind 2020 ausgefallen. Zwischen den Lockdowns hätte man aber in dieser Hinsicht „voll Gas gegeben“. Sein Stellvertreter Andreas Schroll ist aber erleichtert, „dass wir von Feuerwehr-Clustern verschont geblieben sind.“

Viele Schwerverletzte, aber kein Todesopfer  
Corona schlägt sich deutlich auf die Ausrückungszahlen nieder, wie Bezirksfeuerwehrinspektor Bernhard Geisler informierte. Um 495 weniger Einsätze hatten die Feuerwehren zu bewältigen. Insgesamt rückten die Feuerwehren im Vorjahr 1.054 Mal aus – im Jahr 2019 waren es 1.549. Dieses war allerdings auch eines der einsatzstärksten Jahre überhaupt.
Glücklicherweise gab es kein Todesopfer zu beklagen. Trotzdem gab es aber einige herausfordernde Verkehrsunfälle zu bewältigen, wo es Schwerverletzte zu bergen galt. Immer wieder kam es unter anderem zu spektakulären Abstürzen in Bächen oder Gräben.
Anfang Februar und Anfang Juli hielten Hochwasser und Sturmeinsätze die Wehren im ganzen Bezirk einige Tage in Atem. Auffallend ist  der Anstieg an tierischen Einsätzen,  so der Feuerwehrinspektor. So musste u.a. in einem Fall ein Pferd aus einer Wehr gerettet werden, in einem anderen Fall eine Kuh aus der Güllegrube.  

Hopfgartner hatten am meisten Einsätze
Auch bei den insgesamt 157 Bränden waren einige spektakuläre Einsätze mit dabei. Vor allem die Feuerwehr Hopfgarten war hier im Vorjahr besonders gefordert – die Palette der Einsätze reichte von Wohnungsbränden bis hin zu einem Waldbrand.
In Erinnerung bleibt auch der Vollbrand eines Gastronomiebetriebes in Jochberg. Der Brand einer Wiese im Kirchdorfer Kaiserbachtal, der auch einen Einsatz zweier Hubschrauber nötig machte, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern, hatte übrigens auch gerichtliche Folgen. Der Verursacher des Zweckfeuers, das außer Kontrolle geriet, wurde zwischenzeitlich verurteilt.

Nach wie vor ein großes Ärgernis für die Feuerwehren sind die vielen Fehlalarme. Eine Verrechnung dieser Einsätze ist möglich und sie sollen zukünftig vermehrt von den Wehren verrechnet werden, so Geisler.
In den Kassen der Feuerwehren schaut es nicht rosig aus, wie auch Kassier Michael Ortner erklärte. Eigentlich erwirtschaften die Wehren mit unterschiedlichen Veranstaltungen Geld für ihre Kameradschaftskassen. Doch coronabedingt werden da auch heuer wieder viele ausfallen. „Wir werden kleinere Brötchen backen müssen“, ist sich das Kommando sicher. Von Seiten der Gemeinden her sei aber noch nichts zu spüren, ist Geisler erleichtert.
Optimistisch ist das Kommando, dass heuer zumindest der Jugendwissenstest am 26. Juni in St. Ulrich stattfinden kann. Margret Klausner

Bilder: Zogen ihre erste gemeinsame Jahresbilanz – natürlich mit Abstand: Schriftführer Rudi Bellinger, Kommandant-Stv. Andreas Schroll, Kommandant Martin Mitterer, Inspektor Bernhard Geisler und Kassier Michael Ortner. Foto: Klausner

In den vergangenen Jahren stiegen vor allem die Einsätze zum Retten von Tieren immer mehr an - wie hier in Jochberg. Foto: FF Kitzbühel

 
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