Kitzbüheler Anzeiger
17.07.2024
News  
 

AK: Inflation fraß die Kaufkraft auf

Wie entwickelten sich die Einkommen im Land sowie im Bezirk Kitzbühel im Jahr 2022? Die Arbeiterkammer führte eine Analyse durch und stellte fest: Die Löhne sind zwar gestiegen, die Kaufkraft wurde aber von der starken Inflation „aufgefressen“.

Kitzbühel | Im Bundesland Tirol lag das mittlere Bruttoeinkommen bei 30.821 Euro – umgerechnet auf ein Monatseinkommen sind das durchschnittlich 2.202 Euro brutto. Das bescherte den Tirolern den vorletzten Platz im Vergleich mit den Kollegen aus anderen Bundesländern. Nur Wien lag noch schlechter. Dass die gesamte Lohnsumme in Tirol 2022 kräftig angezogen hat und bei 14,5 Mrd. Euro insgesamt lag, brachte den Arbeitnehmern real leider nichts. Zwar stiegen die Pro-Kopf-Einkommen an, die hohe Inflation von 8,6 Prozent im Jahresschnitt machte den positiven Effekt allerdings zunichte. Das reale Durchschnittseinkommen sank sogar um knapp vier Prozent.

Situation im Bezirk Kitzbühel
Rund acht Prozent der Beschäftigten in Tirol – konkret 34.457 – arbeiteten im Jahr 2022 im Bezirk Kitzbühel. Beherbergung und Gastronomie war in Kitzbühel der stärkste Sektor: 21 Prozent der Kitzbüheler Arbeitnehmer verdienen in dieser Branche ihre Brötchen. Platz zwei belegt der öffentliche Sektor mit 19 Prozent, auf Platz drei folgt der Handel mit 14 Prozent der Beschäftigten.

„Das mittlere Einkommen im Bezirk Kitzbühel lag mit 28.193 Euro um 12 Prozent unter dem österreichischen Schnitt“, wie die AK-Studie aufzeigt. Wer hingegen im Bezirk ganzjährig vollzeitbeschäftigt war, verdiente brutto im Mittel 43.713 Euro und lag damit „nur“ sechs Prozent unter dem österreichischen Durchschnitt.

Innerhalb der Bezirksgrenzen tut sich einmal mehr eine Kluft zwischen Männern und Frauen auf: „Der Einkommensrückstand der Frauen gegenüber den Männern betrug bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung 18 Prozent“, heißt es im Bericht der Arbeiterkammer.

Im Österreichvergleich schneiden die Kitzbühelerinnen nicht gut ab – ihr Medianeinkommen lag 12 Prozent unter dem Bundesschnitt.

Insgesamt kam es im Bezirk durch die Inflation zu Kaufkraftverlusten: Die realen Einkommen gingen um 3,4 Prozent zurück. Und das, obwohl die Lohnsumme – insgesamt 1,1 Mrd. Euro in Kitzbühel – um 11 Prozent zugelegt hat. Die einzige Branche, die der Entwicklung trotzen konnte war die Beherbergung und Gastronomie: Dank einer gewissen Aufholjagd nach überstandener Coronapandemie durften sich die Beschäftigten über einen Reallohn-Zuwachs von 13,2 Prozent freuen.  Elisabeth Galehr

Bild: Der Einkommensrückstand der Kitzbüheler Frauen auf die Männer betrug 18  Prozent. Symbolfoto: Mathieu Stern/Unsplash

 
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