APL Gruppe heimst Erfolge ein
Technolgisches Know-how aus Hopfgarten ist offenbar weltweit gefragt: Die APL, Teil der Pletzer Gruppe, hat sich nach eigenen Angaben vom einfachen Behälterbauer zu einem führenden Komponentenzulieferer für CO2-neutrale Industrieanlagen entwickelt.
Hopfgarten | Die Abscheidung und Einspeicherung von CO2 aus der Luft ist eine Schlüsseltechnologie im Kampf gegen den Klimawandel. In Island wurde dazu Ende 2021 erstmalig eine Pilot-Luftfilteranlage in Betrieb genommen. Bei dem Folgeprojekt ist jetzt auch die Tiroler APL-Gruppe mit an Bord. Die neue Anlage ist auf eine CO2-Abscheidungskapazität von 36.000 Tonnen pro Jahr ausgelegt und soll bis Ende nächsten Jahres fertiggestellt sein.
Verarbeitung von Sonderwerkstoffen
„Bei dieser Anlage kommt als Wärmequelle Geothermiewasser zum Einsatz“, erklärt APL- Geschäftsführer Markus Widner: „Da dieses in der Regel sehr korrosiv ist, wurden die Apparate mit einem sehr hochwertigen, schwer rostenden Werkstoff ausgeführt. Bei der schweißtechnischen Verarbeitung von Sonderwerkstoffen genießt APL weltweit einen ausgezeichneten Ruf.“
Erst im Vorjahr hat APL für die weltweit größte Wärmepumpe in Dänemark zugeliefert. Die Anlage, die zukünftig 100.000 Einwohner in der Region mit CO2-freier Wärme versorgt, wurde kürzlich in Betrieb genommen. Auch im Wasserstoff-Projekt des Tiroler Lebensmittelhändlers MPREIS in Völs steckt das Know-how aus Hopfgarten. „APL hat sich vom einfachen Behälterbauer zu einem führenden Komponentenzulieferer für CO2-neutrale Industrieanlagen in der ganzen Welt entwickelt“, so Markus Widner.
Exportquote liegt bei 75 Prozent
Die Exportquote beträgt nach APL-Angaben über 75 Prozent. Aber auch im Osten Österreichs ist APL derzeit bei einem großen Projekt zur Wiederaufbereitung von Kunststoffabfällen involviert. Auftraggeber ist hier der heimische Mineralölkonzern OMV. Nach der erfolgreichen Installierung einer Testanlage ist jetzt eine weitere in Vorbereitung. „Dieses neue Verfahren ist europaweit einzigartig. Entsprechend sind wir auch sehr stolz, bei diesem Referenzprojekt der Kreislaufwirtschaft dabei sein zu können“, betont der APL-Geschäftsführer.
Die Auftragsbücher für das laufende Geschäftsjahr sind voll. 2022 konnte der konsolidierte Umsatz auf 23,5 Euro gesteigert werden. Für 2023 ist eine weitere Umsatzsteigerung von zehn Prozent geplant, informiert die APL.
APL ist Teil der Pletzer Gruppe und beschäftigt an den beiden Produktionsstandorten in Hopfgarten und Dormagen (DE) sowie mit den Vertriebstöchtern in der Schweiz, in Deutschland und Österreich aktuell 120 Mitarbeiter. KA
Bild: APL-Geschäftsführer Markus Widner mit einem Mitarbeiter vor einer 45 Tonnen schweren Wärmetauscher-Anlage. Foto: APL