Alle wollen Jana helfen
Stark wie eine Löwin kämpft die achtjährige Jana seit mehr als sechs Jahren gegen den Krebs. Eine Therapie in den USA gibt Hoffnung, die heimtückische Krankheit zu besiegen. Dafür muss die Familie aber 950.000 Euro aufbringen - allein ist das nicht zu stemmen.
Fieberbrunn | Jana hat Krebs. Das kleine Mädchen leidet seit knapp sechs Jahren an einem Neuroblastom. Den Krebs hat sie schon besiegt, doch er ist wiedergekommen. Jana hat tapfer gekämpft und erneut gewonnen. Nur eine revolutionäre Therapie in den USA kann das Kind heilen und ihm eine Zukunft geben. Doch das kostet viel Geld – konkret 950.000 Euro, die von der Familie aufzubringen sind. Ein schier unmögliches Vorhaben.
Die erschütternde Krankengeschichte und der unfassbare Leidensweg des Kindes machen betroffen. Auch der in Fieberbrunn ansässige Wirt Ronny Ilius war zutiefst bewegt, als er von Janas Schicksal durch Zufall erfahren hatte. Es war im TVB-Büro, wo die Flyer „Zukunft für Jana“ des Vereines „Zukunftszehner“ auflagen. Marion Pichler, Mitarbeiterin des Verbandes und Angehörige des Mädchens, habe ihm auf Nachfrage viel erzählt. „Den TVB habe ich dann als anderer Mensch verlassen“, schildert Ilius. „Es stand für mich sofort fest: Wir müssen Jana unbedingt helfen.“
Gesagt, getan: Gemeinsam mit dem Fieberbrunner Wirt Peter Eder wurde die Benefiz-Veranstaltung „Fieberbrunn für Jana“ für Samstag, 15. Oktober, auf dem Fieberbrunner Dorfplatz auf die Beine gestellt. Drei Bands aus der Region („Passtscho“, „Ruff Stuff“, „69intheshade“) sowie „DJ catsound“ und ein TV-Moderator stellen sich in den Dienst der guten Sache und treten ohne Gage auf. Geboten wird außerdem ein breites Kinderprogramm samt Animation sowie eine große Tombola mit 600 hochwertigen Preisen, die Janas Angehörige für eine Versteigerung gesammelt haben.
Erlös aus Speisen und Getränken für Jana
Der Eintritt ist frei, doch der Erlös aus verkauften Speisen und Getränken wird zur Gänze an Jana gespendet. „Wir möchten alles so einfach wie möglich halten, um so viel wie möglich für Jana herauszuholen“, schildert Ilius. Deshalb habe man alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die benötigten Waren und Hilfsleistungen zu bekommen. Ausgelöst wurde damit eine riesige Welle an Hilfsbereitschaft, die zunächst Fieberbrunn, mittlerweile aber beinahe die gesamte Region erfasst hat. „Lieferanten bringen alles, was wir verkaufen können – von Grillwürstl, Pommes und Bier bis zu Kaffee, Kuchen und antialkoholischen Getränken“, freut sich Ilius. Die Gemeinde, der Tourismusverband, Gewerbetreibende, aber auch Vereine helfen uneigennützig und sogar größere Unternehmen in der Region sicherten bereits ihre Unterstützung zu. „Ich bekam keine einzige Absage“, freut sich Ronny Ilius, der von der Solidarität der Menschen überwältigt ist und über den Kitzbüheler Anzeiger allen, die für Janas Zukunft zusammenstehen, ein „riesiges Dankeschön“ ausrichten lässt. Alexandra Fusser
Alle Informationen und Spendenmöglichkeit: www.zukunftszehner.com
Bild: Janas Mama Johanna Daniel (links), Barbara Aschaber sowie Cousine Marion Pichler (rechts) baten beim Flohmarkt des Soroptimist-Club in Oberndorf um weitere Unterstützung durch den „Zukunftszehner“. Foto: Pichler
Janas Geschichte - Heilung durch neue Impfung
Fieberbrunn | Im Alter von zwei Jahren bekam Jana die Diagnose Neuroblastom, Stadium 4. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie vom Haupttumor ausgehend bereits Metastasen im gesamten Knochenskelett, in der Leber, am Hinterkopf und im Knochenmark. Der Tumor, der von der Nebenniere ausgeht, wickelte sich um die Nierenarterie und ummantelte die Aorta. Nach hochdosierten Chemotherapien, einer Stammzellen-Transplantation und einer Protonen-Therapie sowie Bestrahlungen unter Vollnarkose war Jana krebsfrei, bis 2021 erneut Metastasen im Becken und im Oberschenkel nachgewiesen wurden. Durch Chemotherapien und Bestrahlungen wurde ihr Immunsystem (Knochenmark) zunächst zerstört, dann Stammzellen ihrer Mama Johanna zugeführt, die sich in Janas Knochenmark ansiedeln und ein neues Immunsystem aufbauen sollen.
Jana hat auf letztgenannte Behandlung angesprochen, sie ist krebsfrei. Eine völlig neue Spezial-Impfung gegen Krebs im Memorial Sloan Kettering Cancer Center (MSKCC) in New York soll das Immunsystem des Kindes darauf trainieren, neu auftretende Krebszellen zu erkennen und abzutöten.