„Alpin Unlimited“ steigt bei der Bergbahn AG Kitzbühel ein
Am Montag wurde überraschend bekannt, dass „Alpin Unlimited“, eine Tochtergesellschaft von LongRange Capital, Anteile in der Höhe von 31,85 Prozent an der Bergbahn Aktiengesellschaft Kitzbühel („KitzSki“) erworben hat.
Kitzbühel | Die Transaktion wurde von dem auf Investmentbanking spezialisierten Schweizer Beratungsunternehmen Conclave begleitet. Bob Berlin, Gründer und Managing Partner von LongRange, meint in einer Aussendung dazu: „KitzSki ist eines der Top-Skigebiete der Welt, und wir freuen uns, ein bedeutender Minderheitsinvestor zu werden. Alpin Unlimited möchte eine starke Partnerschaft mit KitzSki und seinen Stakeholdern aufbauen und so zum langfristigen Erfolg des Skigebiets beitragen.“ „Kitzbühel ist ein Ort mit tiefen Wurzeln sowohl im Leistungs- als auch im Freizeitskisport“, sagt Hank Tauber, Senior Advisor von Alpin Unlimited und LongRange. Der amerikanisch-schweizerische Doppelstaatsbürger ist ehemaliger Vizepräsident des Internationalen Ski- und Snowboardverbands (FIS) und ehemaliger Leiter des US Olympic Alpine Ski Teams. „Das Skigebiet hat mit seiner Gastfreundschaft und der Infrastruktur auf der Piste phänomenale Arbeit geleistet, um eine lebendige Zukunft des Skisports in den österreichischen Alpen zu gewährleisten“, so Tauber in seinem Statement.
In der Gamsstadt war am Montag jedoch wenig Euphorie zu verspüren. Auch für Kitzbühel sei die Entwicklung recht überraschend, so Bürgermeister Klaus Winkler, der Aufsichtsratsvorsitzende der Bergbahn AG ist, auf Nachfrage.
Die verkauften Anteile seien vermutlich jene der Meleda Anstalt aus Liechtenstein, die vor Jahren – wie berichtet – für Schlagzeilen gesorgt hatte.
„Konstruktionen unappetitlich“
Daher zeigt sich der Stadtchef in seiner ersten Reaktion auch nicht besonders angetan von der jüngsten Entwicklung. „Ich halte es für unappetitlich, dass über derartige Beteiligungskonstruktionen Anteile an so wichtigen Unternehmen gehalten werden.“ Aus der Sicht der Stadt ändere sich dadurch aber nichts, „weil wir die Mehrheit halten. Eines steht aber für uns fest: Nämlich, dass wir uns bestimmt nicht von derartigen Investoren, die Minderheitsgesellschafter sind, ins operative Geschäft einmischen lassen.“
Über Alpin Unlimited und LongRange
Alpin Unlimited präsentiert sich selbst so: „Alpin Unlimited wurde gegründet, um langfristige Partnerschaften mit Skigebieten in Europa einzugehen, mit dem Ziel, das ganze Jahr über außergewöhnliche Erlebnisse für Berggäste zu schaffen.“
LongRange Capital ist ein „operativ orientiertes, privates Beteiligungsunternehmen mit einem verwalteten Vermögen von 1,7 Milliarden US-Dollar“, wie in dem Statement nachzulesen ist.
Der Deal wurde kurz vor Redaktionsschluss bekannt, weitere Infos berichtet der Kitzbühel Anzeiger in der nächsten Ausgabe. Elisabeth Galehr, Foto: KitzSki