Alpinsommer verlief glimpflich
In den Tiroler Bergen starben im heurigen Sommer 51 Menschen – im Bezirk gab es ein Todesopfer zu beklagen. Aufgrund der unbeständigen Witterung blieb die Zahl der Wanderunfälle unter dem langjährigen Durchschnitt.
Kitzbühel | Der Boom ist ungebrochen – gerade an den schönen Wochenenden werden Wilder Kaiser, Kröndelhorn und Co. von tausenden Wanderern und Kletterern gestürmt. Da heißt es aufpassen, damit die schöne Bergtour nicht im Krankenhaus endet. Auch die Bergretter und Alpinpolizisten sind an diesen Tagen massiv gefordert.
Doch der heurige Sommer verlief im Bezirk nach einem intensiven Sommer im Vorjahr relativ glimpflich, wie der Chef der Bergerettung, Peter Haidacher sowie der oberste Alpinpolizist des Bezirkes, Martin Hautz, erklären. Dieser Tage präsentierten die Verantwortlichen des Kuratoriums für Alpine Sicherheit die Unfallauswertung über die Zeit von 1. Mai bis 3. Oktober. „Biken ist nun ganz klar nach Wandern und weit vor Klettern die Nummer zwei bei den Unfalltreibern im alpinen Bereich. Besonders mit dem E-Bike hat Radfahren einen, noch vor wenigen Jahren für unmöglich gehaltenen, Boom erlebt“, sagt Peter Paal, Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit (ÖKAS).
Unfallgefahr ist bei E-Bikes sehr hoch
Jeder, der sich mit dem Fahrrad im alpinen Raum bewegen möchte, könne nun auch mit guten Chancen hochgelegenere Ziele erreichen. Besonders älteren Jahrgängen und weniger Trainierten habe das E-Bike alpine Ziele eröffnet, mit denen viele wohl nicht mehr oder überhaupt nie gerechnet haben. „Für E-Biker gilt, dass sie aufgrund des hohen Gewichts des Rads besonders bei der Abfahrt aufpassen müssen“, betont Paal. Die Unfallgefahr ist durch die reduzierte Kontrolle des schweren Geräts hoch.
In Tirol waren in den vergangenen fünf Monaten 1.114 Menschen in Unfälle involviert. Starben im Vorjahr 36 Menschen in den Tiroler Bergen, waren es im heurigen Jahr 51 Personen. Im Bezirk Kitzbühel verlor ein Mountainbiker sein Leben. Insgesamt sanken die Unfallzahlen im Bezirk. Wurden imVorjahr 72 Wanderunfälle registriert, waren es heuer im Sommer 47 Unfälle. Überdies verunfallten sieben Kletterer. Bei den Bikern, so die Bergretter und die Polizei, steigen die Zahlen kontinuierlich an – so waren im Vorjahr 36 Biker in Unfälle involiviert, heuer waren es bereits 48.
„Grundsätzlich liegt ein ganz klassischer Sommer hinter uns. Gefordert waren vor allem jene Ortsstellen, in deren Radius sich Bikeparks, Canyoningrouten oder auch Klettersteige befinden“, sagt Haidacher. Die St. Johanner Bergretter hatten etwa einmal an einem Tag fünf Einsätze zu bewältigen. Auch laut Alpinpolizist Martin Hautz war der Sommer „eher ruhig“. Margret Klausner
Bild: Bergen und Retten ist die Devise der Bergrettung und natürlich auch der Alpinpolizei – im Laufe des heurigen Sommers wurden im Bezirk 47 Wanderunfälle sowie 48 Mountainbikeunfälle registriert. Foto: BMI/Alpinpolizei