Aubad wird (doch) wieder geöffnet
Volles Haus bei der Gemeinderatssitzung in Fieberbrunn: Die emotionale Debatte rund um die Zukunft des Aubades endete mit einem Mehrheitsbeschluss für die Winteröffnung.
Fieberbrunn | Seit Jahren ist die Zukunft des Aubades Gegenstand erhitzter Debatten. Bereits vor drei Jahren stand das Bad vor dem Aus – eine Protestaktion war die Folge. Doch die vom Planungsverband Pillerseetal beauftrage Bäderstudie zeigt es klar auf: Das Aubad ist zu schließen, haben die Experten von Kohl&Partner festgestellt. Das Gebäude ist sanierungsbedürftig, die Besucherzahlen bleiben weit unter den Erwartungen zurück. In den Sommermonaten war das Bad in den vergangenen Jahren schon geschlossen. Ideen, für eine Nachnutzung gab es auch bereits. So kam das Gebäude nach einer Sanierung als dringend benötigte Turnhalle in Betracht.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung stand daher die Frage im Raum, ob die Einrichtung im kommenden Winter wieder geöffnet wird. Bürgermeister Walter Astner blieb angesichts des Ansturms von Zuhörern nichts anderes übrig, als die Gemeinderatssitzung in den Festsaal zu verlegen.
„Es kann mir jeder glauben, dass das für mich kein Spaß ist, hier unpopuläre Aussagen treffen zu müssen“, befürwortete Bürgermeister Walter Astner die Schließung des Aubades.
Fieberbrunn habe in den nächsten Jahren viele finanziell fordernde Aufgaben zu erfüllen – der Bau des neuen Blaulichtzentrums steht an, die Mittelschule muss saniert werden. Mit der Realisierung dieser Projekte steige der Verschuldungsgrad auf über 60 Prozent an. Vizebürgermeister Thomas Wörgetter (JUFI) schlug in dieselbe Kerbe: „So schwer es mir auch fällt, wir müssen Prioritäten setzen und anderen Projekten den Vorzug geben.“
Hoffnung liegt auf Bäderstudie des Landes
Der grüne Vizedorfchef Hannes Fleckl sprach sich hingegen klar für die erneute Öffnung aus. Das Land Tirol erstelle derzeit ebenfalls eine Bäderstudie. Scheine das Aubad darin als geöffnete Einrichtung auf, stünden die Chancen für Subventionen besser. Für die Öffnung stimmte auch Gemeindevorstand Michael Wörgetter (Gemeinsam für Fieberbrunn).Er argumentierte, dass noch gar nicht fest stehe, wieviel Förderungen von Seiten des Landes in eine Sanierung fließen.
Einig waren sich die Befürworter darüber, „dass jedes offene Jahr ein gewonnenes Jahr ist.“ Die Diskussion wurde dann auch lautstark von den Zuhören kommentiert und beklatscht.
Die Mitglieder des Aubad-Ausschusses klärten auf, dass eine kleine notwendige Sanierung rund 55.000 Euro kostet und damit die Winteröffnung möglich sei. Der Ausschuss hofft, dass dafür Geld vom Land, vom Tourismusverband sowie aus den Nachbargemeinden kommt. Doch nicht nur die Mittel für die Sanierung müssen aufgebracht werden, sondern auch der prognostizierte Abgang liegt bei über 170.000 Euro. Die Abstimmung endete mit zehn Ja-Stimmen (fünf Grüne, zwei Jufis, zwei GFF sowie GR Stephanie Pletzenauer) gegen sieben Nein-Stimmen für die Wiedereröffnung ab 1. Oktober. Margret Klausner
Bild Volles Haus bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Fieberbrunn: Das Thema Aubad erhitzte die Gemüter und sorgte unter den Zuhörern immer wieder für spontane Reaktionen. Foto: Klausner