Kitzbüheler Anzeiger
04.10.2024
News  
 

Auch Stolpern bringt uns weiter

Wer etwas so richtig versemmelt, verspürt meistens wenig Lust, sich auf eine Bühne zu stellen, und dem ganzen Saal davon zu berichten. Im Rahmen der „Fuck Up Nights“ passiert jedoch genau das – und zwar weltweit.

St. Johann   | Seit Kurzem ist auch der Bezirk Kitzbühel kein weißer Fleck mehr auf der Landkarte der globalen Bewegung der „Fuck Up Nights“. Die dritte Auflage in der Region ging vergangene Woche in der Alten Gerberei St. Johann über die Bühne. Dort holte Fuck-Up-Night Gastgeberin Bettina Wenko Markus Rieder auf‘s Podium. Er berichtete hautnah wie es kam, dass er ins Kloster ging, eine Frau fand und außerdem sich selbst.

Seine Erkenntnis aus dem Scheitern: „ Die Ich-AG brachte mich ins Hamsterrad. Ich habe gedacht, alles selber erledigen zu müssen. Was für ein Irrglaube!“ Sein Weg da raus? „Finde die richtigen Mitarbeiter und setze sie entsprechend ihrer Stärken ein.“

Die rosarote Brille ist auch nicht immer so gut
Das Zepter der Hoppalas übernahm gleich darauf Uwe Heil. Mit großem Elan führte er das geneigte Publikum auf seinen Weg in den Abgrund. Aber gleich zu Beginn hielt er fest: „Ich habe keine Angst vor dem Scheitern, weil darin immer eine Chance besteht, zu wachsen. Ich probiere gerne neue Dinge aus.“ Und genau diese Neugier trieb ihn beinahe in eine Geschäftsbeziehung, die sich nicht so gestaltet hat, wie es zunächst den Anschein hatte: „Ich hatte die rosarote Brille auf und hörte nur, was ich hören wollte.“

Heil musste ordentlich Federn lassen, und war inmitten der Coronakrise arbeitslos. Der Weg hinaus: „Ich habe mich auf meine Stärken besonnen – auf das, was ich kann.“ So ergaben sich Möglichkeiten, an die er vorher noch nicht einmal gedacht hätte. „Man muss sich auch mal was trauen“, sagt Heil. Dennoch: „Geht Risiken ein, aber managt euer Risiko.“ Für das nötige Lokalkolorit in der Kitzbüheler Runde sorgte unter anderem ein kleines interdisziplinäres Treffen mit dem „Rauchzeichen“-Team sowie als abschließender Referent Stefan Monitzer.

Stolpersteine als Team überwinden
Als Vollblut-„Wiascht“ weiß er natürlich, wie man einen Saal zum Kochen bringt. Unverblümt stellte er sich auf die Bühne und plauderte frei von der Leber weg darüber, welche Fallstricke das Unternehmer-Leben bereithalten kann und in welche Gruben er bereits gefallen ist. Dort herausgekommen ist er dank des Zusammenhalts mit seinem Geschäftspartner Ralf Berner, mit seiner Familie und mit seinem Team. Auch für Stefan Monitzer zählt der Mut im Leben: „Wenn‘s schief geht, geht es halt schief. “ Quintessenz des Abends: Glaubt an euch, habt keine Angst vor Fehlern, lernt aus ihnen – und alles wird gut.
Elisabeth Galehr

Bild: Im Unternehmerleben gibt‘s Dinge, die gibt‘s gar nicht. Sie müssen aber trotzdem gemeistert werden. Wie Stefan Monitzer das geschafft hat, erzählte er im Rahmen der „Fuck Up Night“ in St. Johann. Foto: Galehr

 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen