Auf Hochdruck Suche nach Räuber
Das Schicksal des kleinen Leon und seines Vaters berührt nicht nur die St. Johanner. Inzwischen steht fest, dass der Bub in der Ache ertrunken ist.
St. Johann | Es war eine unfassbare Tat, die ganz St. Johann erschüttert: Der brutale Überfall auf einen 37-jährigen Waidringer, der mit seinem sechsjährigen Buben Sonntag früh im Bereich der Redford-Promenade spazieren ging und hinterrücks überfallen wurde.
Am Dienstagvormittag war am Tatort nichts mehr zu sehen, außer einem Journalisten, der offenbar an Ort und Stelle für eine große deutsche Boulevardzeitung einen Bericht recherchierte. Das Medieninteresse im deutschsprachigen Raum ist an dieser so furchtbaren Tragödie überhaupt riesengroß ist.
Am Sonntag war der Vater mit seinem Sohn Leon – der Bub litt an einem Gendefekt – gegen vier Uhr früh an der Redford-Promenade spazieren. Nahe der Holzbrücke, die sich über die Ache spannt, dürfte sich von hinten ein Unbekannter genähert und den Tiroler mit einer Flasche niedergeschlagen haben. Erst rund eine Stunde später fand eine Passantin das schwerverletzte Opfer, das sofort nach seinem Sohn fragte. Der Kinderwagen des Buben stand in unmittelbarer Nähe. Der Bub dürfte selbstständig aus dem Buggy geklettert sein und war in die Ache gestürzt. 600 Meter flussabwärts konnte das Kind nur noch tot von einer Sandbank geborgen werden.
Wie die Obduktion am Montag ergab, ist der Bub ertrunken. Eine Befragung des Vaters, der im Krankenhaus St. Johann behandelt wird, war Anfang der Woche noch nicht möglich. Fest steht, dass er oft mit dem Buben um diese Zeit unterwegs war, weil sich der geistig beeinträchtigte Sohn so besser beruhigen habe lassen.
In St. Johann ist das Entsetzen über diese abscheuliche Tat groß. Die Bevölkerung ist schwer geschockt, dass so ein Verbrechen auf der bei Spaziergängern besonders beliebten Achenpromenade passieren kann.
Der brutale Täter entwendete das Handy und die Geldbörse des Opfers. Die beiden Gegenstände wurden von der Polizei in unmittelbarer Nähe gefunden. Auch am Montag wurden weitere Spuren am Tatort gesichert. Die Suche nach dem Täter läuft auf Hochtouren. Die Ermittler bitten jetzt die Bevölkerung jeden noch so kleinen Hinweis und jede noch so unscheinbare Beobachtung unter Tel. 059133/703333 zu melden. Margret Klausner
Bild: Die sonst so beschauliche Redford-Promenade war am Sonntag Schauplatz eines furchtbaren Verbrechens. Foto: Klausner