„Aussterben? Nicht mit mir!“
„Aussterben? Nicht mit mir!“ So spricht sie, die Krebsschere und mit ihr sieben weitere bedrohte Pflanzen, die in Mini-Hörspielen ihre Geschichte erzählen – ein Projekt der Autorin Elisabeth R. Hager, dem Musiker Martin Mallaun und Studierenden der Anton Bruckner Privatuniversität Linz.
St. Johann | Im Rahmen des Preopenings des artact Festivals luden Karin Girkinger und Hans Oberlechner ins BG/BORG. Dort erwartete die zahlreichen Besucher eine wertvolle Sichtweisen-Veränderung: Mit der Präsentation des „Archiv Seltener Arten“ wurden sieben bedrohte Pflanzen künstlerisch in den Mittelpunkt gestellt.
Elisabeth R. Hager verlieh ihnen eine Geschichte und eine Stimme. Musiker Martin Mallaun untermalte diese mit emotional verstärkenden Zitherklängen. Begleitet wurde er vom Klangkünstler Richard Eigner. Und so erweckten die Performancekünstler sie zum Leben: sieben kämpferische, widerspenstige und fröhliche Pflanzen. So bedroht sie auch sind, sie geben nicht auf. Unvergleichlich schafft es Elisabeth R. Hager mit ihren berührenden, humorvollen und tiefgründigen Texten das dramatische Thema des Erlöschens von Pflanzen aufgrund des Klimawandels aufzubereiten. Sie gibt ihnen damit eine Persönlichkeit, eine Stimme, macht sie lebendig.
Projekt Gloria
Martin Mallaun steuerte nicht nur die Musik, sondern als studierter Botaniker auch diese Expertise bei und erklärt: „Es gibt da dieses Projekt Gloria. Das ist ein internationales Forschungsprojekt, in dem seit 22 Jahren beobachtet wird, wie sich die Klimaerwärmung auf die Vegetation in den hochalpinen Regionen auswirkt. Wir sehen sozusagen den Pflanzen zu, wie sie auf den Gipfel klettern. Und da gibt es zum Beispiel das Sauters Felsenblümchen. Das ist massiv bedroht.“
Mit ihren Mini-Hörspielen holen sie unbekannte Pflanzen auf die Bühne, machen sie zu Persönlichkeiten, die eine dramatische und uns alle betreffende Geschichte zu erzählen haben – auf eine unterhaltsame und berührende Art und Weise. est
Einfach reinhören unter: archivseltenerarten
Bild: Musiker Martin Mallaun an der Zither, Autorin Elisabeth R. Hager und Klangkünstler Richard Eigner (von links). Foto: Standl