Baupläne lassen Wogen hochgehen
Da die Mehrheit des Hochfilzener Gemeinderats die Hotelpläne eines heimischen Hoteliers mit den Neubauplänen eines fremden Investors vermischt, herrscht jetzt dicke Luft in der Grenzgemeinde.
Hochfilzen | „So etwas hat es in Hochfilzen überhaupt noch nie gegeben.Für mich ist dieser Beschluss völlig unverständlich“ – Hochfilzens Bürgermeister Konrad Walk zeigt sich sprachlos angesichts eines Beschlusses, der dieser Tage im Gemeinderat gefallen ist. Denn damit wird, so Walk, ein heimischer Hotelier eingebremst, der eine Qualitätsverbesserung für sein Haus anstrebt. Der Beschluss für den notwendigen Bebauungsplan fiel mit sieben zu fünf Stimmen aus, informiert Walk. Der Dorfchef selbst hatte übrigens wegen Befangenheit nicht mitgestimmt.
Der Hotelier will seinen Vier-Sterne-Betrieb aufwerten und unter anderem den Wellnessbereich verlegen sowie einen neuen Lift einbauen. Notwendig war dafür ein neuer Bebauungsplan, da das Gebäude in einem Bereich um 50 Zentimeter höher werden würde.Der örtliche Raumplaner Erich Ortner gab eine positive Stellungnahme ab. Die Abstimmung im Gemeinderat wäre normalerweise in einem solchen Fall ein Formalakt.
Doch Walk erlebte im Gemeinderat eine Überraschung – die Mandatare der Bürgermeisterliste stimmten zu, alle anderen waren dagegen.
Einen Bebauungsplan gibt es gar nicht
Grund dafür war offenbar ein anderes Großprojekt, das direkt an der Bundesstraße im Zentrum Hochfilzens geplant ist. Hier hätten sie ja ebenfalls nicht zugestimmt, so das Argument der Opposition.
Bürgermeister Walk kann angesichts dieser Begründung nur den Kopf schütteln: „Hier werden zwei Projekte miteinander verglichen, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Eine solche Ablehnung hat es in Hochfilzen noch nie gegeben.“ Es müsse ja für alle das gleiche gelten, daher die Ablehnung. „Das passt überhaupt nicht zusammen, weil für das angesprochene ‚Koglerhaus‘ überhaupt kein Bebauungsplan vorliegt. Der Gestaltungsbeirat des Landes hat das Projekt abgelehnt“, klärt der Ortschef auf. So wie das Gebäude, das einem ausländischen Investor gehört, geplant ist, sei es in jedem Fall zu hoch und zu massiv. Aufgrund der negativen Gutachten wurde daher gar kein Bebauungsplan erstellt, ist Walk über die Aussagen einiger Mandatare mehr als verwundert.
Weitere Sitzung zum Thema geplant
Dem Bürgermeister fehlt vor allem die Sachlichkeit in der Diskussion – hier werde ein Projekt gegen das andere ausgespielt. Für den heimischen Hotelier eine mehr als ungute Situation. „Dass hier gegen die Qualitätsverbesserung und die Absicherung eines alt eingesessenen Betriebes gestimmt wird ist unverständlich“, ist Konrad Walk verärgert. Nächste Woche soll es eine weitere Gemeinderatssitzung zu diesem Thema geben. M. Klausner