Bei Freeridern die Nummer eins
Vor zwanzig Jahren hat man in Fieberbrunn die Freerider für sich entdeckt. Seither hat sich die Region in der Szene etabliert und profitiert vom Boom.
Fieberbrunn | Von 8. bis 18. März macht die Freeride World Tour wieder in Fieberbrunn Station und rückt die Region international ins Blickfeld – vor allem in das der jungen Skifahrer. Was vor zwanzig Jahren im kleinen Rahmen begann, hat sich über die Jahre zu einem bedeutenden touristischen Standbein im Pillerseetal entwickelt. Seit 2011 ist der Bewerb am Wildseeloder Teil der obersten internationalen Serie und bis heute die einzige Weltcupstation der Freerider im gesamten deutschsprachigen Raum.
In den vergangenen Jahren hat sich Fieberbrunn so zu einem Mekka für Freerider entwickelt, wie eine Umfrage von Manova zeigt. Dabei wurden 50 Skigebiete verglichen und 2.700 Gäste befragt. Das Ergebnis: Unter Freeridern hat Fieberbrunn einen dreimal so hohen Stellenwert als alle anderen Skigebiete. Was das Freerideangebot betrifft, ist Fieberbrunn laut SWAT-Analyse österreichweit klar die Nummer eins.
Auch bei den Bergbahnen merkt man den Boom: „An Powdertagen haben wir eine spürbar höhere Frequenz. Vor allem jene Bahnen, die unsere Gäste zu den typischen Freeride-Spots führen, sind dann stärker ausgelastet“, weiß Geschäftsführer Sebastian Schwaiger.
Hoher Werbewert für die ganze Region
Auch der Freeride World Tour Stopp selbst bringt einen wirtschaftlichen Mehrwert für die Region. So werden an den zehn Event-Tagen alleine durch den Weltcuptross rund 1.300 Nächtigungen generiert. Skischulen, Sporthändler und andere Anbieter haben in den vergangenen Jahren ihr Angebot auf die Freerider ausgerichtet und profitieren den ganzen Winter über von der touristischen Positionierung.
Was die Werbewirksamkeit betrifft, ist Freeriden im vergleich zu anderen Wintersport-Aktivitäten besonders attraktiv. So berichteten im vergangenen Jahr TV-Stationen von Schweden über Frankreich bis nach Kanada über das Event, 125.000 Menschen verfolgten den mehrstündigen Live-Stream. Über vier Millionen Leser aus 15 Ländern haben sich im Zuge der Veranstaltung über Fieberbrunn informiert. sh
Bild: Von 8. bis 18. März bringt die Freeride World Tour auch heuer wieder die besten Rider der Welt an den Wildseeloder und sendet einzigartige Winterbilder in die ganze Welt. Foto: FWT/Johannes Kogler
Daten & Fakten - Freeriden im Tirol-Tourismus
Tirol | Im vergangenen Winter wurden in Tirol insgesamt 4,5 Millionen Ankünfte gezählt. Drei Prozent der Gäste (135.000) gaben an, Freeriden als Haupt- oder Nebenaktivität auszuüben. Weitere sechs Prozent unternehmen Skitouren und kommen dadurch mit dem Freeriden in Kontakt.
In Deutschland kommen Freeride-Ski auf rund fünf Prozent Marktanteil. Wenn Gäste Skitouren gehen oder Freeriden, ist die Wertschöpfung durch die Buchung von Guides höher als bei anderen Sportarten. Die Zahlen – vor allem im Bezug auf Skitourengehen – sind seit Jahren steigend, was vermutlich in Zusammenhang mit den steigenden Ticket-Kosten und dem Wunsch nach Erholung in der Natur steht.