Bereit für den Kampf um Edelmetall
Dieses Wochenende finden die Special Olympics im Burgenland statt. Neben dem vierköpfigen Asphaltstockteam sind auch noch zwei Schwimmerinnen aus dem Bezirk mitdabei.
Kössen, Hochfilzen| Auf und ab hin und her und das seit vergangenem Herbst immer wieder. Katharina Kaiser aus Kössen und Daniela Fessmann aus Hochfilzen trainieren für ihren großen Auftritt in der Panorama Badewelt. Die beiden nehmen bei den Special Olympics, die dieses Wochenende im Burgenland stattfinden, teil. Die letzten Trainingseinheiten wurden für die Feinabstimmung noch genutzt. „Es wird nach den internationalen Regeln des Schwimmverbandes gestartet und dazu muss die Wende richtig ausgeführt werden“, erklärt Hannes Brecka von der Lebenshilfe, die größte Schwierigkeit. Als Motivator, Trainer und Schiedsrichter begleitet er die beiden Damen auch ins Burgenland.
Vorfreude ist groß
Die Nervosität hält sich bei Katharina noch in Grenzen, wie ein Besuch bei ihrer Arbeit im Naturtalent in St. Johann zeigt: „Ein bissl bin ich schon aufgeregt, aber ich freu mich drauf“. Die 36-jährige ist seit April im Verkaufsteam vom Naturtalent, einer Arbeitsstätte der Lebenshilfe, und hat davor in einem Cafe in Kufstein sowie beim dortigen Kleiderladen gearbeitet. Der Berufswechsel war ideal für die olympischen Ambitionen.
Seit Kindheitstagen schwimmt die Kössenerin, unterstützt wurde sie dabei immer von ihrer Mama. Sie hat bereits zweimal an den österreichischen Special Olympics teilgenommen: „Ich war schon in Klagenfurt und St. Pölten“, erzählt sie stolz. In ihrer früheren Disziplin beim Reiten schaffte sie sogar die österreichische Qualifikation und durfte in Irland bei den weltweiten Special Olympics an den Start gehen. Die Ziele für heuer sind klar: „Dabei sein ist alles, obwohl ein Stockerlplatz schon toll wäre.“
Ganzheitliche Sportlerin
Ihre Paradedisziplin sind die 100 Meter Brust. Die Ausdauer beeindruckt auch Assistent Hannes Brecka: „Sie wird auch bei der dritten Länge nicht müde und kann bei der vierten sogar noch zulegen.“
Für Katharina ist das Sporteln ein wichtiger Bestandteil in ihrem Leben. Neben dem Schwimmen trainiert sie oft am Hometrainer und geht gerne spazieren und wandern. Selbstständigkeit ist ihr wichtig, seit einigen Jahren hat sie ihre eigene Wohnung.
Gerade weil sie schon Wettkampf-Erfahrung hat, nimmt sie die Teilnahme sehr ernst. Tipps holt sie sich dabei im Internet: „Wenn ich vor dem Schwimmen ein Glas Wasser trinke, dann habe ich mehr Kraft“, verrät die Sportlerin ihr Geheimrezept.
Gemeinsame Trainingseinheiten
Trainiert wurde nicht allein, sondern mit Kollegin Daniela. Begleitet wurden sie von den Freizeit-Assistenten, die sich auch mit dem komplizierten Regelwerk auseinandersetzten. Daniela hat ihren eigenen Fanclub in Form ihrer Eltern gleich mitdabei. Gemeinsam haben die zwei Frauen Meter um Meter in den Bädern St. Johann und Fieberbrunn abgespult. „Wir haben uns gegenseitig angespornt“, sagt Katharina. Vor einigen Jahren endet das Olympiaabenteuer bei ihr mit einer großen Enttäuschung, sie wurde disqualifiziert. Kein Grund zum Aufgeben für die Kössenerin: „Jetzt habe ich gut trainiert.“
Heute reist das Team nach Oberwart, am Freitag und Samstag finden ihre Bewerbe statt. Katharina tritt im 50 Meter und 100 Meter Brustschwimmen an, während Daniela 25 Meter und 50 Meter ihre Bahnen zieht. Eins ist ihnen jetzt schon sicher: Die Daumen bei den Fans sind festgedrückt. Verena Mühlbacher
Bild: Bereits im Vorfeld sind Herzensbotschaften von Kindern aus dem Burgenland zur Motivation eingetroffen: Die Sportlerinnen Katharina (2.v.l.) und Daniela (l.) mit Hannes Brecka (r.) und ihren Trainerinnen. Foto: privat