Berglauf-Tradition lebt am Horn weiter
Am Sonntag fällt in der Kitzbüheler Innenstadt der Startschuss zum 46. Int. Kitzbüheler Horn Bergstraßenlauf. Gründer und Organisator Franz Puckl ist natürlich wieder mit dabei.
Kitzbühel | Eine Straße, die bis auf den Gipfel führt, das haben außer dem Kitzbüheler Horn nur ganz wenige Berge in den Alpen zu bieten – das dachte sich auch Franz Puckl, als er vor 46 Jahren zum ersten Mal Läufer aus aller Welt zum Kitzbüheler Horn Bergstraßenlauf einlud. Die Idee hatte der ehrgeizige Sportler, nachdem er mehrmals bei Rennen in der Schweiz zu Gast war. „Dort gab es bereits berühmte Bergläufe, die professionell organisiert waren. Die Schweizer waren die ersten, die Läufer einluden, ihnen eine Unterkunft bereit stellten und Preisgeld bezahlten“, erinnert sich Puckl.
So standen im September 1979 rund 300 Teilnehmer am Start des ersten „Hornlaufs“ – und das, obwohl das Wetter zur Premiere nicht gerade zum Laufen einlud, wie der Goinger erzählt: „Zwei Tage vorher hat es so viel geschneit, dass auf der Bergstraße 30 Zentimeter Schnee lagen. Zum Glück hat am nächsten Tag die Sonne gescheint und das Rennen konnte planmäßig stattfinden.“
Streckenrekord stammt aus dem Jahr 2010
Der Sieg ging damals an den Deutschen Peter Reiher, der für die 12,9 Kilometer und 1.234 Höhenmeter bis zum Gipfel 1:04:12 Stunden benötigte.Die schnellste Dame, die Österreicherin Barbara Stöckl, folgte 20 Minuten dahinter. Heute liegt der Streckenrekord bei knapp unter 56 Minuten, aufgestellt 2010 vom ehemaligen Berglauf-Weltmeister Jonathon Wyatt aus Neuseeland. Die Bestzeit bei den Damen hält Österreichs Rekordwelt- und Europameisterin Andrea Mayr (1:07:00).
Auch wenn sich die Berglauf-Szene in den vergangenen Jahren verändert hat, hält Franz Puckl an seinem Bergstraßenlauf fest. Noch nie musste der Bewerb abgesagt werden – sogar während der Corona Pandemie oder als die Hornstraße einmal nicht für die Läufer zur Verfügung stand (die Ausweich-Route führte damals über den alten Hornweg) fand der Lauf statt.
Jahrgang 1935 und immer noch mit dabei
Einige der Teilnehmer aus den Anfangsjahren stehen auch heute noch immer am Start. Das gilt natürlich auch für Franz Puckl: „Ich bin halt nicht mehr so schnell wie früher, aber die kurze Strecke schaffe ich gut“, meint der knapp 90-Jährige. Während die jungen Athleten in der Kitzbüheler Innenstadt starten, steigen die Jahrgänge 75+ beim Alpenhaus ein. Am Ende treffen sich alle im Ziel direkt am berühmten Horn-Sender. Insgesamt 130 Pokale warten heuer auf die Top drei der jeweiligen Altersklassen.
Wer am Sonntag, 1. September mit dabei sein möchte, kann sich noch bis dreißig Minuten vor dem Start im Rennbüro beim Tourismusverband anmelden. „Ihre Teilnahme zugesagt hat bereits die Vorjahressiegerin Kibebo Sinlayehu aus Äthiopien. Aber auch viele andere Weltklasse-Läufer werden erwartet“, verrät Puckl. Der Startschuss fällt um 9.30 Uhr. Natürlich sind auch Zuschauer in der Stadt und an der Strecke herzlich willkommen. sh
Bild: Franz Puckl gemeinsam mit Streckenrekordhalter, Berglauf-Weltmeister Jonathon Wyatt. Foto: Privat