Bergretter wählten neuen Obmann
Nach vier Perioden zog sich Florian Haderer jetzt als Kitzbüheler Bergrettungsobmann in die zweite Reihe zurück. Nachfolger Hannes Rauter und sein Vorstand wurden einstimmig gewählt.
Kitzbühel | Auch bei der Bergrettung Kitzbühel war das Jahr 2020 von der Corona-Pandemie geprägt – wie sich deutlich an den Einsatzzahlen bzw. Ambulanzdiensten zeigt. Vergangenen Freitag fand in Kitzbühel die Jahreshauptversammlung der Bergretter statt. Im Mittelpunkt standen die Neuwahlen des Vorstandes, aber auch die Ehrung langjähriger Mitglieder.
Florian Haderer, der die Ortsstelle zwölf Jahre lang führte, zog ein letztes Mal Bilanz. Die Bergrettung zählt derzeit 27 aktive Mitglieder, davon sind zwei Bergführer und drei Anwärter. Außerdem gibt es 16 passive Mitglieder. Dass es erstmals seit Jahren keinen Hundeführer mehr in Kitzbühel gibt, bedauert Haderer. Peter Haidachers Juno ist im heurigen Frühjahr gestorben. Haidacher möchte in jedem Fall wieder einen Suchhund ausbilden, das wird aber dauern.
Gesunken ist auch die Zahl der Einsätze, wenn auch der Sommer des Vorjahres nach dem langen Lockdown ein starker war. 46 Einsätze mit 307 Stunden wurden verzeichnet, im Jahr 2019 waren es noch 52 Einsätze. Doch vor allem die fehlenden Ambulanzdienste schlagen zu Buche. Im Vorjahr wurden 14 Ambulanzdienste (455 Stunden) absolviert, im Jahr 2019 waren es 31 Dienste - ein Minus von 55 Prozent, das auch in der Vereinskassa Spuren hinterlässt. Die Bergretter zeigten sich auch flexibel. Zwei Mitglieder wirkten in der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel bei der Pandemiebekämpfung als „Contact Tracer“ mit.
Trotz Pandemie blieb das Ausbildungsniveau mit 35 Schulungen und 1.300 Stunden auf dem Niveau der letzten Jahre.
Bergrettern fehlt der Nachwuchs
Dass er im Rahmen seiner letzten Jahreshauptversammlung als Obmann mit Florian Obermoser einen Bergretter in den Aktivstand aufnehmen konnte, freute Haderer besonders. Der fehlende Nachwuchs macht den Bergrettern allerdings trotzdem zu schaffen.
Auch die sozialen Medien haben die Bergretter für sich entdeckt - auf ihrer Facebook-Seite wurden bereits 40 Beiträge veröffentlicht, die 2.000 Mal angeklickt wurden.
Vor den Vorhang geholt wurden mit Peter Mayrhofer – er ist 60 Jahre dabei – sowie Georg Hechenberger – 50 Jahre Mitgliedschaft – zwei verdiente Bergretter, die von Haderer sowie Landesobmann Hermann Spiegl geehrt wurden.
Diesmal standen auch Neuwahlen auf dem Programm. Florian Haderer stand der Ortsstelle zwölf Jahre lang, also vier Perioden, als Obmann vor. Seine Kameraden verabschiedeten ihn mit stehenden Ovationen und hatten auch einen Film vorbereitet.
Als sein Nachfolger wurde einstimmig Hannes Rauter gewählt. Der 41-jährige gebürtige Salzburger ist Lagerhaus-Geschäftsführer und seit sechs Jahren bei der Bergrettung. „Ihr seht mich angesichts dieses Ergebnisses sehr gerührt“, bedankte sich Rauter für das Vertrauen. Als sein Stellvertreter wurde der frischgebackene Bergretter Florian Obermoser gewählt. Die Tätigkeit bei der Bergrettung wurde ihm in die Wiege gelegt, sein Vater Thomas ist seit Jahren Kassier der Ortsstelle und wurde auch an diesem Abend wiedergewählt. Schriftführer ist Josef Berger.Gerätewart ist Ludwig Wahrstätter, Fahrzeugwart bleibt Christian Laucher. Alexander Semonsky ist weiterhin Einsatzleiter und Florian Haderer widmet sich zukünftig der Ausbildung. Margret Klausner
Bilder: Staffelübergabe bei der Bergrettung Kitzbühel: Florian Haderer (rechts) übergab nach zwölf Jahren die Leitung an Hannes Rauter.
Landesleiter Hermann Spiegl mit den Geehrten Peter Mayrhofer und Georg Hechenberger sowie Florian Haderer (v.l.)
Neu aufgenommen und gleich zum Obmann-Stellvertreter gewählt: Florian Obermoser mit Florian Haderer. Fotos: Klausner