Kitzbüheler Anzeiger
08.05.2023
News  
 

Bettenschwund macht Sorgen

Die traditionelle Bilanz des Tourismusverbandes St. Johann gemeinsam mit der Bergbahn fällt positiv aus: Trotz des schneearmen Winters schauen die Nächtigungszahlen gut aus.

St. Johann  |  Für Michael Gritsch war es eine Premiere – der Bergbahnprokurist zog vergangene Woche seine erste Saisonbilanz. Und die schaut, trotz aller Widrigkeiten, gar nicht so schlecht aus: „Es war ein sehr schneearmer Winter, geprägt von verhältnismäßig hohen Temperaturen und viel Regen. Gerade einmal 65 Zentimeter Schnee lagen am Berg“, informierte Gritsch. Lediglich knapp 102 Betriebstage weist die Statistik im abgelaufenen Winter auf, im Vergleich dazu liefen die Bahnen im letzten Vor-Corona-Winter 19/20 insgesamt 115 Tage. Damals wurden 2,,3 Millionen Personen befördert, heuer waren es knapp zwei Millionen, wie Gritsch aufklärt. Trotz Neuschnees vor ein paar Wochen war am 26. März Schluss – zwei Wochen lang hatte es immer wieder bis zu 20 Grad. Es sei nicht mehr möglich gewesen, eine anständige Piste zu bieten. Keine Kritik habe es im Übrigen seitens der Hotelbetriebe im Bereich des Rueppenhanges gegeben.

Die zwei Betriebe hatten sich ja dort aufgrund des direkten Einstieges in das Skigebiet angesiedelt. Da es den Hochfeld-II-Sessellift nicht mehr gibt, musste seitens der Bergbahn eine Lösung gefunden werden. „Wir haben das Skibussystem engmaschig geführt“, erklärt Michael Gritsch. Die Gäste waren somit via Harschbichlbahn ebenso schnell im Skigebiet wie mit dem alten Lift. Beschwerden habe es keine gegeben, so Gritsch.
Die verkürzte Betriebszeit der Bergbahn war für die Touristiker kein Grund für Ärger.  „Bis Ende April haben wir mehr als 400.000 Nächtigungen verbucht. Damit sind wir schon fast wieder am Vor-Corona-Niveau“, betonte TVB-Geschäftsführer Gernot Riedel bei der Präsentation. So wurden im Winter 2019/20 429.941 Nächtigungen verbucht, im Vorjahr waren es 338.091 Nächtigungen.

Die Touristiker haben auch die Kategorien unter die Lupe genommen. In der Fünf-Stern-Kategorie gab es eine Steigerung von rund zwei Prozent, Jugendherbergen und Gasthäuser verzeichnen eine Steigerung von 27 Prozent und auch in der Region St. Johann liegt Campen im Trend – eine Steigerung von acht Prozent freut den regionalen Campingplatzbetreiber.
Warum im Drei- und Vier-Stern-Bereich ein massiver Einbruch zu verzeichnen ist, liegt nicht im Qualitätsverlust, sondern schlicht und ergreifend an den fehlenden Betten. „Unter anderem mit dem Wegfall des Hotel Kitzbüheler Horns in Oberndorf und dem St. Johanner Hof haben wir wieder Betten verloren“, erklärt Riedel. Gab es in der Region im Jahr 2019 noch 7.400 Betten, stehen inzwischen nur noch knapp 6.900 Betten zur Verfügung. Er habe, so der TVB-Geschäftsführer, jedoch inzwischen erfahren, dass in Oberndof ein Appartementhotel mit 100 Betten geplant ist

„Yapadu Summit“ mit Samuel Koch
Wie immer informierte Riedel auch über die anstehenden Veranstaltungen: So geht heuer zum zweiten Mal der „Yapadu Summit“ in Szene – von 15. bis 18. Juni wird unter anderem Samuel Koch, der durch seinen Unfall bei „Wetten Dass“ traurige Berühmtheit erlangte, referieren. Die „Stars of tomorow“, sowie der Radweltpokal sind ebenfalls wieder fix im Terminkalender zu finden. Und während der Sommermonate lautet das Motto auch wieder „Lang&Klang“.
Das Knödelfest geht heuer am 23. September in Szene. Im Vorjahr wurden erstmals die Tickets ausschließlich im Vorverkauf vergeben. „Das hat sich bewährt, es wird auch heuer wieder so sein. Bisher sind auch schon rund 5.000 Tickets verkauft.“ Das Fest ist auch heuer auf 12.000 Besucher begrenzt.

Die Bergbahn will heuer unter anderem mit einer Sommerkarte, die für St. Johann und die Buchensteinwand gilt, punkten, auch gibt es unterschiedliche Mountainbikekurse, freut sich Gritsch. Gestartet wird wieder am 18. Mai. Margret Klausner

Bild: Arbeiten gut zusammen: Bergbahn-Prokurist Michael Gritsch (links) und TVB-Geschäftsführer Gernot Riedel. Foto: Klausner

 
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