Kitzbüheler Anzeiger
12.09.2024
News  
 

Curling-Nachwuchs erobert die Welt

So nah und doch so fern: Kitzbühel ist Österreichs Curling Hochburg und dennoch wissen nur wenige, was die Begeisterung für diesen Sport ausmacht.

Kitzbühel | Curling gewinnt weltweit immer mehr an Beliebtheit, auch in Österreich. Längst ist der Sport nicht mehr nur bei älteren Generationen populär – zunehmend entdecken auch junge Menschen das „Schach auf dem Eis“ für sich. Wer glaubt, Curling sei langweilig, irrt gewaltig. Neben strategischem Denken und Präzision sind auch Technik, Kraft, Ausdauer, mentale Stärke, Kommunikation und Teamgeist von entscheidender Bedeutung, wie Emma Müller und Matthäus Hofer, zwei der besten Nachwuchs-Curler Österreichs, betonen.

Ihre Leidenschaft für das Spiel auf dem Eis entwickelte sich bei beiden bereits im Alter von elf Jahren. „Ich habe verschiedene Sportarten ausprobiert, aber Curling hat mich von Anfang an fasziniert. Schon nach wenigen Wochen durfte ich an ersten Turnieren teilnehmen und habe schnell Fortschritte gemacht“, erinnert sich die heute 18-jährige Vorarlbergerin. Ihr 20-jähriger Mixed-Doubles-Partner ergänzt: „Damals absolvierten wir mit der Schule ein Schnuppertraining und einige aus meiner Klasse blieben beim Curling hängen. Über die Jahre wurde es zwar weniger, aber bis letztes Jahr haben wir noch gemeinsam ein Team (bestehend aus vier Spielern) gestellt.“

Bei Turnieren auf der ganzen Welt am Start
Genauer gesagt, bildeten die vier Freunde das Österreichische Junioren Nationalteam und feierten internationale Erfolge. Sie nahmen unter anderem an den Junioren-Weltmeisterschaften (B-Liga) teil und kämpften im Qualifier um die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2022. Auch heuer wurde Matthäus mit seinem leicht veränderten Team – Johann Karg ist aus dem Juniorenalter herausgewachsen – wieder für die Junioren-Weltmeisterschaft nominiert.

Emma blickt ebenfalls bereits auf zahlreiche sportliche Höhepunkte zurück. Im Jänner durfte sie Österreich bei den Youth Olympic Games in Korea vertreten, und bereits ein Jahr davor war sie beim European Youth Olympic Festival in Italien dabei.

Große Vorfreude auf WM in Kanada
Im Mai 2025 werden Emma und Matthäus voraussichtlich gemeinsam bei der ersten Junioren-Mixed-Doubles-Weltmeisterschaft in Kanada antreten. Allein beim Gedanken an Kanada strahlen Emma und Matthäus um die Wette. „In keinem anderen Land der Welt ist Curling so populär. Schon die riesigen, bis auf den letzten Platz gefüllten Stadien, sind wahnsinnig beeindruckend. Das ist der Traum eines jeden Curlers“, sind sich beide einig.

Einheitlicher Meinung sind sie auch darüber, was die Faszination ihres Sports ausmacht. „Viele Nachwuchssportler treten bei regionalen oder nationalen Wettkämpfen an. Im Curling reist man um die ganze Welt und lernt Menschen aus vielen unterschiedlichen Nationen kennen. Darauf sind meine Freunde schon manchmal neidisch“, schmunzelt Emma. Matthäus fügt hinzu: „Curling ist ein Teamsport, bei dem es um Zusammenarbeit und Fairness geht. Die meisten Turniere werden sogar ganz ohne Schiedsrichter ausgetragen – selbst auf internationaler Ebene.“

Mit Routine und Stärke bis an die Spitze
Auch wenn die beiden trotz ihres jungen Alters schon viel Erfahrungen gesammelt haben, ist der Weg bis an die absolute Spitze noch ein weiter. „Um mit den Besten mithalten zu können, braucht es neben körperlicher Fitness vor allem Nervenstärke und taktisches Verständnis. Jedes Spiel ist anders, jeder Gegner agiert unterschiedlich, jedes Eis verhält sich anders und nicht jeder Stein läuft wie geplant“, beschreibt Emma die besonderen Herausforderungen.

Dennoch sind beide fest davon überzeugt, eines Tages mit viel Training und der nötigen Routine auch mit der Elite mithalten zu können. „Im Curling gehen die Ziele nicht aus, denn perfekt wird man nie“, unterstreicht Matthäus, der erst am Wochenende unter Beweis stellte, dass er nicht nur mental, sondern auch körperlich topfit ist. Der Curler stand nämlich auch beim Kitzbüheler Radmarathon am Start und bezwang die 216 Kilometer lange und mit 4.600 Höhenmetern gespickte Strecke mit Ziel am Alpenhaus souverän in 08:10:36.1 Stunden.

Die Trainingsbedingungen in Kitzbühel abseits und auf dem Eis könnten nicht besser sein. Im Sportpark befindet sich nicht nur die einzige Curling-Halle Österreichs, sondern auch das Bundesleistungszentrum. Alle Nationalspieler kommen regelmäßig zum Training in die Gamsstadt und erst vor Kurzem fand hier mit den Austrian Curling Open ein international bestbesetztes Turnier statt. sh

Vorgemerkt - Curling-Kurs für Einsteiger
Kitzbühel | Kitzbühels Curler zählen zu den besten Österreichs und geben ihre Tipps und Tricks gerne an alle Interessierten weiter. Wer den Sport einmal selbst ausprobieren möchte, hat am 12., 19. und 26. September, von 18.30 bis 20 Uhr im Kitzbüheler Sportpark die Gelegenheit. Egal, ob Anfänger oder Wiedereinsteiger, jeder Teilnehmer ab zehn Jahren ist herzlich willkommen.
Anmeldung und weitere Informationen gibts telefonisch  unter 0677/64491555 oder per E-Mail an office@curlingclub.at

 
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