Kitzbüheler Anzeiger
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28.10.2023
News  
 

Da möchte man gern Mäuschen sein

Anfassen, anschauen, riechen, schmecken – die Jury machte sich ihre Entscheidung, wer die Trophäen der 16. Käsiade in Hopfgarten erhält, nicht leicht.

Hopfgarten  | Mit den Löchern im Appenzeller-Käse ist das so eine Sache: erbsengroß müssen sie sein, nicht zu viele und nicht zu wenig. Und wie hat eigentlich der perfekte Würzkäse zu schmecken? Alle diese Details muss die Fachjury kennen und beurteilen – eine sensorische Meisterleistung. Heuer gab es zur Käsiade 452 Einreichungen. 13 Jurorengruppen – jeweils drei im Team – hatten über Kas und Butter zu befinden. „Da geht es diskussionsreich her“, sagt Clemens Mair von der Agrarmarketing Tirol.  Denn: Die Jury muss sich einig sein, sie fertigt über jeden Käse ein Protokoll an, das genau Auskunft gibt über das gefällte Urteil. Im Schnitt sind es 35 Proben, die Nase und Gaumen des Prüfers berühren.

Die Einreichungen stammen zumeist aus Österreich und der Schweiz oder Italien, aber auch Käse aus Finnland war im Rennen. Wie sich die Zeiten ändern, kann man beispielsweise an der Zahl der teilnehmenden Gewürzkäse sehen: Galten diese früher eher als Rarität, gab es dieses Mal 39 Proben zu verkosten. So viel, dass man zwei Jury-Gruppen dafür brauchte. Der Mensch ist für den Käse das beste Messgerät: Erst schaut man sich das Äußere des Produktes an, dann das Innere –  z.B. das Schnittbild und die Ränder. Auch die Textur des Käses spielt natürlich eine Rolle: Welches Gefühl habe ich im Mund? Schließlich zählt vor allem Geschmack und Geruchsbild. Hier braucht es Käseprofis, die alle verschiedenen Sorten kennen und beurteilen können. In der Jury sind verschiedenste Käse-Experten vertreten: Ob Sommeliers, Händler oder Gastronomen. Natürlich sind bei der Käsiade auch die Konsumenten willkommen – beliebt ist der Käsemarkt, wo die Kandidaten des Bewerbs auch mit nach Hause genommen werden können. Denn, wie es Jurymitglied Franz Kassmannhuber formulierte: „Kas geht immer – auch morgen wieder.“ E.Galehr

Daten & Fakten
Die Besten aus dem Bezirk
Hopfgarten | Gold: Gmade Wiesn (Wilder Käser); Bio Bierkas, Bio Modlbutter, Bio Bocksberger, Bio Tilsiter, Bio Almschnittlauchkas (Sennerei Danzl); N°20 Le Cremeux (Milchbuben); Roxana (Team Kasanova); Windauer Schaflberg Kas, Schaffrischkäse eingelegt (Fasslbauer, Fam. Kammerlander); Weinkas, Bauerntopfen Rote Beete & Kren (Schörgerer); Naturbursch (Kasplatzl).
Silber: Bio Kümmelkäse (Sennerei Danzl); Hansl (Team Kasanova); Brixentaler Broda, Schaffrischkäse natur (Fasslbauer Fam. Kammerlander); Schörgerer Sauerrahmbutter, Kräuterling (Schörgerer).
Bronze: Bio Weinberger, Bio Heumilchkaiser (Sennerei Danzl); N°9 Kräutercamembert (Milchbuben); Bergkäse Almsommer 2023 (Niederkaseralm); Sauerrahmbutter, Jausenkas (Fasslbauer, Fam. Kammerlander); Dorfkas (Schörgerer). KA, Bilder: Hausberger, Galehr

 
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