Dämmrigkeit des Arbeitszimmers
Karl Hartwig Kaltner kam erneut nach Hopfgarten und präsentierte sein neues Buch, welches geheime Botschaften enthält.
Hopfgarten | Karl Hartwig Kaltner stellte am Freitag sein Buch „lose Blätter“ vor, in dem sich ganz persönliche Aufzeichnungen und Gedanken finden. Diese Aufzeichnungen sind in den Jahren 2020/21 während der Corona Pandemie entstanden.
Die einleitenden Worte des Buches „Die so angenehme Dämmrigkeit meines Arbeitszimmers…“ beschreiben den Entstehungsprozess. Kaltner schrieb seine persönlichen Texte nicht mit herkömmlichen Mitteln, sondern mit Feder und Eisen-Gallus Tinte. Damit seine tagebuchartigen Aufzeichnungen geheim bleiben, übermalte er sie mit mehreren Lagen farbiger Tusche.
Somit kann man zwar einzelne Wörter und Abschnitte lesen, nie aber den gesamten Text. Das geschriebene Wort ist mächtig und man wird zwangsläufig versuchen, die Aufzeichnungen als Gesamtes zu lesen, was in diesem Fall aber misslingt.
Kern der Botschaft
Kaltner geht es in erster Linie nicht darum, dass Menschen seine Aufzeichnungen lesen, sondern dass sie sich auf das Spüren besinnen. „Schauen Sie einfach mal was Sie spüren und wo Sie es spüren, wenn Sie durch diese Ausstellung gehen“, meinte Kaltner.
Der Künstler kam auch auf die Corona Pandemie zu sprechen, welche bei aller Tragik die Kulturschaffenden wieder zum Kern ihrer Arbeit zurück gebracht hat. Die Fragen „Was will ich? Wohin will ich? Wo sind meine Leidenschaften?“, standen plötzlich wieder im Vordergrund. Nichtsdestotrotz sieht Kaltner die Kunstwelt kritisch und brachte auch zur Sprache, dass viele Künstler nichts von all den hinausposaunten Förderungen erhalten hätten.
Abschließend meinte K.H. Kaltner, dass wir nicht immer das Große und Laute brauchen, sondern die stille, einfache Kunst ohne großes Trara.
Das Gute liegt oft nah
Bürgermeister Paul Sieberer ließ es sich nicht nehmen, trotz der Käsiade persönlich an der Vernissage teilzunehmen. Sieberer gab den Denkanstoß, dass Menschen oftmals Ruhe und innere Einkehr in fremden Kulturen aus fernen Ländern suchen, aber auch wir eine eigene Kultur und Tradition haben, auf die sich einzulassen spannend und bereichernd sein kann.
Ausstellung bis 20. November
Die Ausstellung „lose Blätter“ ist noch bis zum 20. November im Kunstraum Hopfgarten zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 9 bis 12 Uhr. Sowie Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 15 bis 18 Uhr. Patricia Wimmer
Bild: Bgm. Paul Sieberer, Karl Hartwig Kaltner und Galerist Peter Ainberger (v.li.). Foto: Wimmer