Das Duell um die Nummer eins im Bezirk
Beim Derby zwischen Kitzbühel und St. Johann ist immer für Spannung gesorgt. In dieser Saison steht für beide Teams aber besonders viel auf dem Spiel.
Kitzbühel | Spannung pur ist am Freitag garantiert, wenn St. Johann und Kitzbühel um 19.30 Uhr in der Langau zum ersten Mal im oberen Playoff aufeinandertreffen. Für beide Teams geht es um viel, wollen sie weiter im Titelrennen bleiben. Die Ausgangslage ist unterschiedlich.
Kitzbühel musste sich am vergangenen Wochenende gegen die WSG Juniors mit 0:3 geschlagen geben. Es war das erwartet schwere Spiel, noch nie konnte die Elf von Trainer Paul Schneeberger gegen die Wattener gewinnen. „Zum einen können sie den Heimvorteil auf ihrem großen Platz perfekt ausspielen, zum anderen ihre Qualität mit Spielern aus der Bundesliga noch einmal deutlich steigern. Das macht es für jeden Gegner sehr schwer“, weiß Schneeberger, der sein Team aber nicht ganz chancenlos sieht. „Bis zum 1:0 haben wir gut dagegen gehalten, leider ist das zweite Tor dann zu schnell gefallen. Hätten wir den Anschlusstreffer erzielt, wäre es sicher noch einmal spannend geworden. Aber insgesamt haben die Wattener sicher verdient gewonnen.“
Endspiel gegen die WSG Juniors möglich
Je nachdem wie die beiden Derbys gegen St. Johann ausgehen und was die kommenden Spiele noch bringen, könnte am Ende der Saison alles auf einen Showdown zwischen Kitzbühel und die WSG Juniors hinauslaufen. Denn erst in der letzten Runde des Meister-Playoffs treffen die beiden Teams wieder aufeinander. „Wir hoffen, dass es für uns dann noch um etwas geht“, schmunzelt der Kitz-Coach.
Damit St. Johann bis zum Schluss noch im Titelrennen bleibt, ist ein Derby-Sieg gegen Kitzbühel schon fast Pflicht. In den letzten Spielen geriet der Motor der Ramsbacher-Elf etwas in Stocken. Mit nur einem Punkt – zuletzt gegen Fügen – aus drei Partien hat man den Anschluss an die Tabellenspitze verloren.
Die Gründe liegen für Trainer Herbert Ramsbacher auf der Hand: „Leider hat sich in den letzten Wochen einiges in eine Richtung entwickelt, die nicht gut für uns ist. Wir spekulieren auch nicht mehr wirklich auf die vorderen Plätze. Wenn auf Dauer vier, fünf oder sogar sechs Leistungsträger verletzt ausfallen, lässt sich das einfach nicht mehr kompensieren.“
Motivation für das Derby ist groß
Die Enttäuschung in St. Johann ist dementsprechend groß. Trotz eines großen Kaders gehen den Seinihansern langsam die Spieler aus. Zum ganz großen Erfolg gehört etwas Glück dazu, das war in Sachen Verletzungen leider zuletzt nicht auf Seiten der Mannschaft.
Dementsprechend zufrieden ist Ramsbacher mit dem 1:1 in Fügen. Christian Pauli hatte sein Team in der 25. Minute mit 1:0 in Führung gebracht. In der 55. Minute gelang den Gästen aber der ehrlicherweise verdiente Ausgleichstreffer. St. Johann konnte nicht mehr zulegen, die Punkteteilung ist aufgrund der aktuellen Situation aber durchaus als Erfolg zu werten.
Die Vorfreude auf das Derby ist dennoch groß. An Motivation fehlt es den St. Johannern gegen Kitzbühel keinesfalls. „Wir gehen nach wie vor in jedes Spiel, um Punkte zu holen und geben uns sicher nicht schon im Vorfeld geschlagen. Die Ausgangslage ist jetzt natürlich eine andere, aber wir werden bis zum Schluss kämpfen“, verspricht Ramsbacher.
Statistik spricht für Kitzbühel-Sieg
Eine kleine Statistik am Rande: Elfmal trafen Kitzbühel und St. Johann bisher am grünen Rasen aufeinander. Sechsmal ging der Sieg an die Gamsstädter, einmal an die Seinihanser. Viermal endete das Match unentschieden. Durchschnittlich fielen in den bisherigen Derbys drei Tore, insgesamt trafen beide Teams 35 Mal. Kitzbühels Dominic Stampfl war bei allen elf Derbys im Einsatz, bei den St. Johannern war Andreas Lovrec mit acht Spielen am häufigsten dabei.
Und noch etwas ist erwähnenswert: Bereits eine Woche später (Sonntag, 26. Mai, 10.30 Uhr) steht im Koasastadion schon das Rückspiel zwischen den beiden Teams am Programm. Danach ist wohl endgültig geklärt, wer zumindest in dieser Saison die Nummer eins im Bezirk ist. sh
Bild: St. Johanns Andreas Lovrec (hinten) und Kitzbühels Wowo Sagno (vorne) trafen im letzten Derby für ihre Team. Am Freitag (19.30 Uhr) treffen die beiden Teams in der Langau wieder aufeinander. Foto: Archiv/Adelsberger