Das erste Leadertreffen fand statt
Mit Ausnahme der Landeshauptstadt und durch die Verstärkung der zwei neugegründeten LEADER-Regionen Schwaz und Innsbruck-Land ist Tirols ländlicher Raum als erstes Bundesland Österreichs mit einer flächendeckenden Regionalmanagementstruktur für kommende Entwicklungen gerüstet.
Schwaz | Zum Auftakt der neuen Förderperiode 2023 bis 2027 fand am 21. März das erste LEADER-Obleutetreffen, gemeinsam mit LH Anton Mattle, in Schwaz statt. Zehn Regionalmanagementbüros, organisiert als Vereine, unterstützen die lokale Bevölkerung, Vereine, Gemeinden und Institutionen in der Umsetzung von Projekten. Dabei sind sie nicht nur Service- und Vernetzungsstellen, sondern fungieren auch selbst als Ideengeber und Innovationsmotoren.
Die LEADER-Fördermittel setzen sich aus EU-, Bundes- und Landesgeldern zusammen, wobei je nach Projektart ein gewisser Eigenmittelanteil von den Initiatoren selbst zu tragen ist.
Die Bevölkerung wird miteinbezogen
Gerade die Nähe zu den Menschen und die Verortung in den Regionen machen hier den Unterschied zu anderen Förderprogrammen: Die Auswahl an förderwürdigen Projekten wird direkt von einem örtlich zusammengestellten Auswahlgremium getroffen. Die Bevölkerung macht sich also selbst Gedanken darüber, wie sich ihr Lebensort entwickeln soll und woran es noch fehlt.
In der auslaufenden Periode wurden über 900 solcher, teilweise grenzüberschreitender, Regionalprojekte mit einem Fördervolumen von knapp 50 Mio. Euro genehmigt. Tirol kann dabei ein weiteres Alleinstellungsmerkmal vorweisen: als einziges Bundesland wird hier der sogenannte „Multifondsansatz“ flächendeckend gelebt. Das bedeutet, dass Gelder aus mehreren EU-Fonds für die Regionen bereitstehen. Konkret sind die Programme Investition in Beschäftigung und Wachstum (IBW) und das grenzüberschreitende INTERREG Programm zu nennen. Dadurch erweitern sich die Aktionsfelder und der Kreis der eingebundenen Menschen, was umfassendere Antworten auf die Problemstellungen vor Ort zur Folge hat.
Viele verschiedene Themenberech
Dabei entsteht eine beachtliche Vielfalt an Vorhaben, die die Themenbereiche Gemeinwohl, Jugend und Familie, Natur- und Umweltschutz, Land- und Forstwirtschaft, regionale Versorgung, Tourismus, Wirtschaft bis hin zur Kultur bespielen.
Die LEADER-Methode und die dadurch entstehenden Projekte machen es auch möglich, große Strategien, wie beispielsweise die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) auf einzelne Mosaikteile herunterzubrechen und mit vielen kleinen Schritten und von der Bevölkerung angestoßen, voranzukommen. So liegen die Schwerpunkte der neuen Förderperiode auf dem Einfluss, den aktuellen Megatrends wie Klimawandel, Digitalisierung, demografischen Wandel und Globalisierung auf das Leben in den Tiroler Regionen haben, und an welchen Schrauben vor Ort gedreht werden kann, um den Lebensraum für alle aufzuwerten.
Sebastian Eder hat einen Wunsch
Landeshauptmann Anton Mattle: „Es freut mich, dass wir das erste Bundesland Österreichs sind, das mit einer flächendeckenden Regionalmanagementstruktur ausgestattet ist. In unseren Gemeinden und Regionen findet das Leben unserer Bürgerinnen und Bürger statt. Die positive Entwicklung unseres Landes hängt aber auch von der Beteiligung der Bevölkerung und der Umsetzung konkreter Projekte ab. Mit europäischen LEADER-Fördermitteln und ergänzenden Unterstützungsleistungen des Landes konnten und können zahlreiche bürgernahe Projekte umgesetzt werden. Ich bedanke mich bei den vielen Menschen, die sich im Rahmen der Regionalentwicklung an der Zukunft ihrer Region beteiligen und unser Land maßgeblich mitgestalten.“
Christian Stampfer, Leiter Abteilung Landesentwicklung: „Die Tiroler Regionalmanagements orientieren sich an einem integrierten, sektorübergreifenden und ganzheitlichen Ansatz der Regionalentwicklung auf Basis einer breiten Einbindung der Bevölkerung. Sie sind Entwicklungsagentur und Motor der regionalen Zusammenarbeit und für das Land Tirol ein wesentlicher Bestandteil einer zukunftsfähigen Landesentwicklung.“
Sebastian Eder, Obmann regio³: „Ich wünsche mir, dass die Politik auf allen Ebenen die Möglichkeiten und Chancen, die die Regionalentwicklung mit sich bringt, besser erkennt.“ KA
Bild: Landeshauptmann Anton Mattle mit den Obleuten und Geschäftsführern der zehn Regionalmanagements, als auch Mitarbeitern der Abteilung Landesentwicklung. Foto: Land Tirol