Demenz krempelt das Leben um
Diagnose Demenz: Plötzlich ist das Leben der Betroffenen wie auch das ihrer Familien nicht mehr wie es war. Gleichzeitig bilden Angehörige den größten Sozialdienst in Österreich.
Fieberbrunn | Rund 85 Prozent der Menschen mit Demenz werden – oft jahrelang und ohne fremde Hilfe – zuhause von ihren Liebsten gepflegt. So erbringen betreuende Angehörige tagtäglich wertvolle Leistungen, neben Beruf und Familie oder in hohem Alter. Diese herausfordernden und vielfältigen Aufgaben werden in der Öffentlichkeit oft nicht wahrgenommen.
Die Caritas unterstützt diese Menschen: mit diversen Angeboten, sowohl für Menschen mit Demenz als auch für ihre Angehörigen. Zum Beispiel mit den „Edukations-Kursen“: Die Teilnehmer entwickeln über zehn Kurseinheiten die Fähigkeit, alltägliche Konfliktsituationen besser zu bewältigen. Durch effektive Kommunikation sollen Belastungsempfinden und Depressionen signifikant und langfristig reduziert werden.
Zwölf Teilnehmer haben nun den Kurs in Fieberbrunn abgeschlossen, der vom Sozial-und Gesundheitssprengel finanziert wurde. Eine Teilnehmerin erzählt: „Ich habe lange überlegt, ob ich mich anmelden soll, Gott sei Dank habe ich den Mut gefasst. Die Inhalte und die Begleitung haben mir so sehr geholfen, meine Mama und ihre Erkrankung besser zu verstehen und die Gruppe hat mich in einer sehr schweren Zeit aufgefangen.“
Ein Austausch ist weiterhin möglich
Für die Teilnehmenden endet die Begleitung nach dem Kurs nicht, denn dank der Kooperation von Caritas Servicestelle Demenz und dem Sozial-und Gesundheitssprengel können sie sich weiterhin einmal im Monat zum Austausch im „Café – Trotzdem“ treffen. Dieser Treffpunkt für pflegende Angehörige wird jeden letzten Montag im Monat in Fieberbrunn stattfinden, auch neue Mitglieder, die Angehörige eines Menschen mit Demenz sind, sind herzlich willkommen.
Bild: Obmann Helmut Schwitzer und Geschäftsführer Daniel Schafferer des Sozial- und Gesundheitsprengels (rechts stehend), Katja Gasteiger, Caritas Salzburg (4. v.r.) mit Pflegedienstleiterin Daniela Brandstätter (l.) und den Kursteilnehmern. Foto: Caritas Salzburg