Kitzbüheler Anzeiger
25.10.2024
News  
 

Der Brixentaler Verband weist eine gesunde Finanzlage auf

Eine frühzeitig beendete Wintersaison und ein durchwachsener Sommer: Im Brixental blicken die Touristiker auf ein forderndes Jahr zurück – und einem nicht weniger anspruchsvollen Jahr entgegen.  

Westendorf | Bei hervorragenden Schneeverhältnissen war der Start in die Wintersaison vielversprechend. Überschattet von anhaltender Energiekrise und hoher Inflation verzeichneten die Orte Kirchberg, Brixen und Westendorf geringe Rückgänge in den Nächtigungszahlen. „Die Gäste verbrachten weniger Tage in der Region als in der Vergangenheit, schilderte TVB-Obmann Toni Wurzrainer. Die steigenden Temperaturen ab Ende Februar stellten die Bergbahnen vor große Herausforderungen, die sie jedoch bis zum Saisonfinale großartig meisterten, lobte der Obmann. Dennoch habe es Einbrüche ab Mitte März gegeben, die zum Teil über das Winter-Woodstock der Blasmusik aufgefangen werden konnten, sagt Geschäftsführer Christoph Stöckl. „Viele Besucher blieben drei und sogar vier Nächte im Brixental.“ Umso erfreulicher die Tatsache, dass der Vertrag für das Festival bis 2028 verlängert wurde, so Stöckl. Apropos Kooperation: Auch mit Borussia Dortmund geht die Partnerschaft bis 2030 in die Verlängerung.   

Im September ein Minus von 11 Prozent
Auch die Sommersaison startete aufgrund der Mai-Feiertage zunächst sehr positiv, flaute zwar vorübergehend ab (Fußball-WM) und nahm in der Ferienzeit wieder deutlich an Fahrt auf. „In der zweiten Augusthälfte und im September kam es jedoch zu einem deutlichen Einbruch. Allein im September mussten wir ein Nächtigungsminus von 11 Prozent hinnehmen“, erläutert Wurzrainer. Dies sei aufgrund von Schlechtwetter und Hochwasser jedoch kein Brixentaler Phänomen gewesen. Nächtigungen fehlten einerseits durch den Umbau des Jakobswirts, der vorübergehend geschlossen war, und andererseits, weil der Ellmauer Musikherbst heuer nicht mehr stattfand, für den das Brixental in früheren Jahren aber bedeutender Quartiergeber war.   
Insgesamt aber, so Wurzrainer, könne man mit dem bisherigen Tourismusjahr durchaus zufrieden sein, zumal kräftig in die Infrastruktur investiert wurde. Darunter fallen etwa die Sanierung des Aschauer Höhenweges, die Neugestaltung des Spielplatzes der Aschauer Kneippanlage sowie des Abenteuerspielplatzes beim Brixener Erlensee, gemeinsam mit der Gemeinde. In Westendorf wurde in Kooperation mit der Bergbahn das Alpinorama-Projekt vom Talkaser bis zum Kreuzjöchlsee fertiggestellt. In Kirchberg entsteht zudem ein neuer Bike-Flow-Trail für Einsteiger, in Westendorf steht ein Generationenpark, die sogenannte Aktiv Arena vor der Realisierung. Baubeginn: 2025.

Verband hat keine Schulden
Der Verband selbst weist trotz Auflösung von Rücklagen eine gesunde Finanzlage auf, das bestätigte Finanzprüfer Josef Pöll für das abgelaufene Jahr 2023.  „Anlagendeckungsgrad, Eigenkapital- sowie Fremdkapitalquote und Mobilitätsgrad – bei all diesen vom Land Tirol vorgegeben Kennzahlen liegt das Brixental weit über den Vorgaben. Der Verschuldungsgrad des Verbandes  liegt neuerlich bei 0,00 Prozent.“

Knapp 10,3 Millionen Euro umfasst das Budget für das kommende Tourismusjahr 2025: Dank der Anhebung der Ortstaxe von bisher 2 Euro auf 3,50 Euro, die von der Vollversammlung im Juli beschlossen wurde und mit Dezember 2024 in Kraft tritt. Diese zusätzlichen Einnahmen ermöglichen es, die Schwerpunkte weiter zu stärken, ein nachhaltiges Budget zu verwalten und auch neue Projekte ins Auge zu fassen, um konkurrenzfähig zu bleiben, so Wurzrainer und Aufsichtsrat-Vorsitzender Willi Steindl. Zusätzliche Mittel aus den Tourismusförderungsfonds gibt es für das Brixental vorerst nicht: Der zuständige Landesrat Mario Gerber habe festgestellt, dass der Verband zu viel Geld habe, so Wurzrainer.  

Neuigkeiten gibt es auch in der Geschäftsführung, die um eine weitere Person – neben Christoph Stöckl und Bettina Hechenberger – aufgestockt wird. „Der Aufgabenbereich ist breiter geworden“, begründet der Obmann, der im gleichen Atemzug auch schon für die Neuwahlen 2025 um ambitionierte Funktionäre wirbt. „Jeder, der sich im Verband einbringen möchte, ist willkommen.“ A. Fusser

Bild: Das Biken hat im Brixental einen hohen Stellenwert ­– sowohl im Tal, als auch am Berg, im Bild auf dem Gampenkogel. Am Angebot für Gäste wird kontinuierlich gearbeitet. Foto: Kitzbüheler Alpen/Mathäus Gartner

 
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