Kitzbüheler Anzeiger
21.11.2023
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Der Gipfel ist nicht immer das Ziel

Die dramatische Geschichte von Willi Steindls Tour zum K2 wurde weltbekannt – bei einem Wirtschaftsbundtreffen in Kirchberg berichtete er hautnah davon.

Kirchberg | Gipfelbesteigungen und Unternehmertum werden gerne und oft miteinander verglichen – dieses Bild ist ja für Wirtschaftstreibende durchaus naheliegend. Beim jüngsten Treffen des Wirtschaftsbundes in Kirchberg ging es allerdings darüber hinaus. Der WB-Ortsobmann Willi Steindl berichtete von den dramatischen Ereignissen anlässlich seiner Tour zum „gefährlichsten Berg der Welt“, dem K2. Was als persönliches Abenteuer begann, entwickelte einen Mehrwert für eine ganze Region, wenn nicht sogar für ein ganzes Land. Wie berichtet musste Steindl aufgrund widriger Umstände seinen Aufstieg auf den Gipfel des K2 abbrechen. Beim Sichten von Videomaterial entdeckte er später Unglaubliches: Ein einheimischer Hochträger war bei den gefährlichen Bedingungen am Berg verunglückt, ein Verwandter versuchte noch, ihm zu helfen, aber Dutzende westliche Bergsteiger ließen den Sterbenden einfach zurück. Steindl machte diesen Skandal als „Schande vom K2“ publik, er tat aber noch mehr.

Erkenntnisse auch für Unternehmer
Der Kirchberger besuchte die Familie des Verunglückten und richtete einen Spendenfonds ein. Der Erfolg der Sammelaktion übertraf mit fast 170.000 Euro alle Erwartungen und mittlerweile kann sogar eine Alpinschule für Bergträger in der Region errichtet werden.

Mehr dazu: Medialer Druck zwingt zum Handeln

Aus diesen Erlebnissen zieht Steindl doch auch einige Erkenntnisse für das unternehmerische Leben: „Nicht immer ist der Gipfel das Ziel. Heute weiß ich, dass ich nicht am Berg war, um den Gipfel zu erreichen, sondern um das Leben vieler Pakistanis zu verbessern.“ Wichtig sei generell ein positives Mindset. „Negative Stimmung reißt dich und die Gruppe in ein Loch.“ Außerdem und vor allem, sagt Steindl: „Ein Einzelner ist nichts ohne sein Team.“

Zu den Ehrengästen in Kirchberg zählte auch Landesrat Mario Gerber. Er berichtete den Anwesenden von aktuellen Entwicklungen beim Land. Gerber hat unter anderem die Agenden der Digitalisierung in Tirol inne.

Gerber: „Digitalisierung Menschen nahebringen“
„Es geht immer mehr darum, Digitalisierung den Menschen nahe zu bringen. Denn viele haben Angst davor.“
Anschließend ging es in eine umfangreiche Diskussionrunde mit den Anwesenden, wo sich viele Fragen ergaben, die die Kitzbüheler Unternehmerwelt derzeit umtreiben.
Elisabeth Galehr

Bild: LR Mario Gerber, WB-Ortsobmann Willi Steindl und WB-Bezirksobmann Peter Seiwald beim Treffen in Kirchberg. Foto: WB KB

 
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