Der Mensch steht im Mittelpunkt
Die weitere Entwicklung der Herz-Kreislauf- und Gefäßmedizin ist eines der Ziele, die sich Primar Peter Rainer als Leiter der Abteilung für Innere Medizin gesetzt hat.
St. Johann | Seit rund einem halben Jahr weht ein neuer Wind durch die Gänge der Abteilung für Innere Medizin im Bezirkskrankenhaus St. Johann – mit Primar Peter Rainer konnte die Spitalsführung nicht nur einen anerkannten Internisten, sondern vor allem auch Herzspezialisten nach St. Johann holen.
Kein „Gott in Weiß“, wie so mancher angesichts des Lebenslaufs befürchtet hatte, sondern ein Mann, der gerne im Team arbeitet und für den der Mensch im Mittelpunkt steht. Nach der, Mitte des Jahres, angepeilten Eröffnung des neuen Stockwerks, wird die Station, mit den neu eröffneten Bereichen für Akutgeriatrie und Remobilisation sowie einer Palliativstation, über 100 Betten verfügen. Rund 25 Ärzte arbeiten im Team.
In die Wiege gelegt worden sei ihm der Arztberuf jedoch nicht, erzählt der gebürtige Gasteiner, der mit Frau, vier Kindern und Sack und Pack nach St. Johann übersiedelt ist. Es waren jedoch die naturwissenschaftlichen Fächer, die ihn schon immer interessiert hätten. Nach den mit Auszeichnungen abgeschlossenen Studien, zog es ihn unter anderem in die USA und dann schlussendlich nach Graz. Nachdem er unter anderem viel in der Forschung gearbeitet hat, sei er dem Ruf in das doch eher kleine Krankenhaus in St. Johann gerne gefolgt. „Ich bin überzeugt, dass man auch in kleinen Häusern sehr gute Medizin machen kann“, stellt der Primar fest. Und St. Johann sei ein gutes Spital. Das Team und die Stimmung im Haus seien sehr gut. „Man kann etwas bewegen und neu aufbauen“, sagt der Arzt. Er schätzt auch die Flexibilität, die ihm geboten wird.
Er freut sich darüber, dass er mit Menschen arbeiten kann. Man bekomme als Arzt von den Patienten sehr viel zurück.
Ein Anreiz ist für ihn übrigens auch das umfangreiche Angebot im Bezirkskrankenhaus, das von der internistischen Grundversorgung und Notaufnahme über die Dialyse bis hin zur Betreuung von Magen- Darmerkrankungen und Krebspatienten reicht.
Ersten Schrittmacher implantiert
Peter Rainer hat allerdings ein klares Ziel – er will in St. Johann einen Herzschwerpunkt installieren. Es gehe hier um die weitere Entwicklung der Herz-Kreislauf- und Gefäßmedizin, wie er aufklärt. In Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen – so wurde mit der Berufung des Radiologie-Primars Christof Kranewitter ein Experte für Interventionelle Radiologie (Angiographie) ins Haus geholt – sollen die vielen betroffenen Patienten in der Region nach dem neuesten Stand des medizinischen Wissens betreut werden können. Wie Rainer betont, seien Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht nur die häufigste Ursache für Sterbefälle, sondern für chronische Erkrankungen generell.
Das Team der Internen Medizin kann sich auch bereits über erste Erfolge freuen – so konnte der erste Herzschrittmacher implantiert werden. Bisher mussten die Patienten für einen solchen Eingriff in die Klinik nach Innsbruck.
Je mehr Eingriffe bzw. Behandlungen in St. Johann durchgeführt werden können, umso weniger müssen die Patienten den mühsamen Weg nach Innsbruck bzw. nach Salzburg auf sich nehmen, betont Rainer. Die einhergehenden langen Wartezeiten sind für ihn ebenfalls ein Grund, das Behandlungsangebot im St.Johanner Bezirkskrankenhaus auszuweiten – im Team. Margret Klausner
Bild: Primar Peter Rainer im Gespräch mit Ärztin Patricia Foidl und Oberarzt Tamás Gabler (von links). Foto: Egger