Kitzbüheler Anzeiger
28.01.2022
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Der Ortsbus lässt auf sich warten

Für die Regionen St. Johann, Kirchdorf und Oberndorf wurde im Frühjahr letzten Jahres ein umfangreiches Ortsbuskonzept präsentiert. Was wurde daraus?

St. Johann | „Endlich Regiobus“ – mit dieser Forderung ließen die St. Johanner Sozialdemokraten letzte Woche aufhorchen. Doch, gibt es nicht schon ein Ortsbuskonzept? Schließlich wurde in St. Johann, Kirchdorf und Oberndorf im Frühjahr 2021 ein überregionales Konzept für einen Busverkehr  präsentiert.

“Die Pläne liegen fix und fertig in der Schublade. Wir bräuchten höhere Förderungen.“ Bgm. Hubert Almberger

Ausgearbeitet wurde der regionsübergreifende Busverkehr mit Kleinbussen in den Gemeinden in Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement regio3 und dem Tourismusverband. „Die Pläne liegen fix und fertig in der Schublade. Es gibt nur einen Haken: die Verhandlungen mit dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) haben bislang nicht wirklich gefruchtet. Das Projekt ist für unsere Gemeinden nicht finanzierbar. Wir bräuchten höhere Förderungen“, informiert Bürgermeister Hubert Almberger (VP) über den Stand der Dinge.

“Wir überlegen in alle Richtungen. Auch aktive Mobilität ist ein großes Thema.“ GRin Martina Foidl

Dasselbe bestätigt GRin Martina Foidl (Koasa Kraft), die für Kirchdorf und die gesamte Region das Projekt betreut. „Es ist ein finanzielles Problem. Die Kosten, die auf die Gemeinden für öffentlichen Verkehr abgewälzt werden, sind enorm. Wir sprechen nach den derzeitigen Berechnungen von knapp 1,5 Mio. Euro pro Jahr für die Gemeinden.“

ASTI-Sammeltaxi als Alternative zum Bus?
Im Hintergrund wird in Ortschaften weiterhin an Alternativen zum (Zweit)-Auto in gefeilt. „Auch für uns ist dieses im Frühjahr vorgestellte Ortsbuskonzept zu den derzeitigen Konditionen schlichtweg nicht leistbar. Wir überlegen, uns an das St. Johanner ASTi-System anzubinden“, berichtet der Oberndorfer Bürgermeister Hans Schweigkofler (SP).
Das ASTi-Sammeltaxi von St. Johann gibt es seit 2013. Mit von der Gemeinde ausgegebenen Gutscheinen kann man das Taxi im Ortsgebiet um drei Euro nutzen. „Wir haben in St. Johann das Glück, Taxiunternehmer zu haben, die uns bei diesem Sammeltaxi entgegenkommen – und das 7 Tage/24 Stunden. Vielleicht wird dieses System über die ganze Region ausgerollt - Überlegungen dazu laufen“, bestätigt Bgm. Almberger.

“Wir überlegen, das ASTi-System von St. Johann auf Oberndorf umzumünzen.“ Bgm. Hans Schweigkofler
Auch Kirchdorf sind die Pläne für ein Ruf-Sammeltaxi, wie im Herbst berichtet, schon in der Entwicklung „Wir überlegen in alle Richtungen. Auch das Thema aktive Mobilität bei kurzen Strecken – zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren, ist ein großes Thema“, so GRin Foidl.

Die Gespräche mit VVT laufen weiter
Die Gespräche mit dem VVT für eine Erweiterung der Buslinien laufen indes weiter. Man hofft, dass von Seiten des Bundes oder Landes eventuell doch noch höhere Fördermittel freigestellt werden, die dann dem den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in den Gemeinden zu gute kommen.

“Es ist endlich an der Zeit, das Projekt bessere Öffi-Verbindungen  in Angriff zu nehmen“ St. Johanner Sozialdemokraten

Die St. Johanner Sozialdemokraten haben sich den Regiobus zu einem ihrer Wahlkampfthemen gemacht: „Bereits 2011 wurde von uns in Zusammenarbeit mit dem VVT ein Konzept für regelmäßige und schnelle Öffi-Verbindungen in St. Johann ausgearbeitet. Nun ist es endlich an der Zeit, dieses Thema in Angriff zu nehmen.“ Bürgermeister Almberger begrüßt dies: „Wir müssen alle gemeinsam schauen, dass ein Ortsbus zustande kommt.“ Johanna Monitzer

Bild: „Endlich Regiobus“ fordern die St. Johanner Sozialdemokraten. Ein Konzept für neue Strecken mit einem Kleinbus wurde im Frühjahr 2021 präsentiert. Fotos: SPÖ, regio3, Anzeiger

 
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