Der Standort unter der Lupe
Einen weiteren Schritt in Richtung Professionalisierung setzen die Stadtgemeinde, Kitzbühel Tourismus und der neu gegründete Verein „Wirtschaft Kitzbühel“ mit einem Standortmarketing. In einem zweistufigen Entwicklungsprozess werden Strukturen erarbeitet.
Kitzbühel | Vor rund einem Jahr hat man in Kitzbühel den Grundstein für einen neuen Wirtschaftsverein gesetzt. Weit über 1.000 Stunden haben die Freiwilligen investiert, wie Vorstandsmitglied Alexander Etz von der Kaufmannschaft erzählt: „Wir haben rund 50 Mitglieder, sieben sind im Vorstand.“ Nach der Anfangszeit setzt man nun den nächsten Schritt mit einer Professionalisierung. Als Partner hat man sich dafür Roland Murauer (CIMA Beratung und Management) und Thomas Egger (Egger&Partner) geholt, die als zwei der erfahrensten Standortmarketing-Beratungsunternehmen gelten. In Kitzbühel arbeiten die beiden Unternehmen die unterschiedlichen Vorhaben ab. Während sich Thomas Egger im ersten Teil mit einer schriftlichen Befragung an alle Unternehmen widmet, kommt im zweiten Arbeitsschritt Roland Murauer mit der inhaltlichen Konzeption zum Einsatz.
Kitzbühel und seine Feriendörfer
Bisher lagen alle Marketingaufgaben in den Händen von Kitzbühel Tourismus. „Alle Tätigkeiten sind mit unserem Markenbildungsprozess abgestimmt“, erklärt TVB-Geschäftsführerin Viktoria Veider-Walser und ergänzt, dass Symbiosen genutzt werden sollen.
Als ersten Punkt will man die Strukturen im Wirtschaftsverein verfestigen. „Dazu brauchen wir Mitglieder aus allen Branchen“, sagt Egger. Bisher hat man vor allem Unternehmer aus den Bereichen Handwerk und Gewerbe sowie Handel im Verein. Bürgermeister Klaus Winkler sieht die Aufgabe der Stadt als „Trittbrettfahrer“. Für die Experten ist die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsverein, der Stadt und Kitzbühel Tourismus unabdingbar, in weiterer Folge soll daraus eine feste Organisationsstruktur entstehen. Im nächsten Schritt werden Aktivitäten geplant und ein Jahresbudget für fünf Jahre wäre laut Murauer das Ziel. „Eine Person soll dies dann leiten.“ Wo der Aufgabenbereich angesiedelt ist, werden die Befragungen zeigen.
Der Prozess ist nicht nur auf Kitzbühel bezogen, sondern auch die Orte Reith, Aurach und Jochberg werden miteinbezogen.
Im Juli starten Befragungen
Im ersten Schritt bekommen die Unternehmer der Region Post. In einem Fragebogen, schriftlich und digital, werden die Bedürfnisse erörtert. Auf dieser Basis soll dann im Endergebnis ein Maßnahmenkatalog entstehen, der realistisch umsetzbare Projekte beinhaltet.
Im zweiten Schritt folgen dann zahlreiche Gespräche, um die Rahmenbedingungen für die Standortmarketingstruktur bestmöglich abzuklären und in Klausuren zu erarbeiten.
Für die Professionalisierung nimmt man sich nun ein Jahr Zeit. Der Prozess wird im Rahmen von regio3 sowie von der Stadtgemeinde und Kitzbühel Tourismus finanziell unterstützt. Verena Mühlbacher
Bild: Roland Murauer, Bgm. Klaus Winkler, TVB-Geschäftsführerin Viktoria Veider-Walser, die Wirtschaftsverein Vorstände: Johanna Oberdorfer, Margarethe Klingler, Alexander Etz und Thomas Egger (v.l.) packen gemeinsam an. Foto: Mühlbacher