Der Verein der Runde:FC Hochfilzen
Fußball hat in Hochfilzen einen ganz besonderen Stellenwert. Vom Nachwuchs bis zur Kampfmannschaft ziehen alle an einem Strang.
Hochfilzen | Vier Spiele, vier Siege – für die Hochfilzener Fußballer hätte der Auftakt in die Saison 2024/25 in der 1. Klasse nicht besser laufen können. Der Erfolg ist keinesfalls Zufall, sondern das Ergebnis einer konsequenten Strategie, wie Obmann Markus Profunser im Gespräch erklärt: „Wir haben mit Marcel Müllauer einen super Trainer, die Jungs sind voll motiviert und auch abseits des Platzes haben wir in den letzten Jahren den Grundstein für eine professionelle Arbeit gelegt.“
Erstmals konnte heuer eine zweite Mannschaft aufgestellt werden, im Nachwuchs geht man seit der Auflösung der Spielgemeinschaft Pillerseetal ebenfalls eigene Wege. „Wir haben heuer einen großen Kader. Beide Mannschaften trainieren gemeinsam, am Ende der Woche entscheidet sich, wer von den 48 Spielern in welchem Team zum Einsatz kommt“, erklärt Profunser.
„Wir zahlen den Spielern keinen einzigen Cent“
Abgesehen von ein paar routinierten Kickern setzt man in Hochfilzen vor allem auf eigene Spieler, die sich aus dem Nachwuchs herauskristallisieren. Im Gegensatz zu anderen (größeren) Vereinen geht der Verein einen etwas anderen Weg. Teamgeist und Freundschaft stehen im Vordergrund, Geld gibt es für die Spieler keines. „Bei uns bekommen alle nach dem Spiel ein Getränk und etwas zu Essen. Alle Einnahmen gehen in die Mannschaftskasse. Einmal im Jahr machen wir einen gemeinsamen Ausflug und ansonsten finanzieren wir damit unseren Vereinsbetrieb“, so der ehemalige Biathlet, der seit zehn Jahren als Obmann tätig ist.
Der Nachwuchs boomt, auch Mädels willkommen
Die meisten Spieler beim FC Hochfilzen kommen aus der umliegenden Region. Abgänge gibt es trotz lukrativer Angebote kaum. „Im Gegenteil“, meint Profunser, „wir haben einige Kicker in unseren Reihen, die zu uns gekommen sind, obwohl sie durchaus auch in höheren Ligen spielen könnten.“ Die bodenständige Philosophie und die Gemeinschaft kommen gut an. Das bekommen schon die kleinsten Kicker mit. „Sie sehen, dass sie die Möglichkeit haben, sich einen Stammplatz in der Kampfmannschaft zu erarbeiten. Das motiviert“, schmunzelt der gebürtige Kärntner.
Aktuell herrsche regelrecht ein Boom beim Nachwuchs, meint er. 85 Kinder werden aktuell von sieben Trainern betreut. Erstmals gibt es heuer auch eine reine Mädchenmannschaft und Hochfilzen ist einer von mehreren Stützpunkten der Aktion „Mädels gemma Kicken!“
Große Ziele auf und abseits des Platzes
Nicht zuletzt deshalb hat die Vereinsführung für die Zukunft einiges vor. Nachdem man für diese Saison einen neuen Hauptsponsor gewinnen konnte, sollen unter anderem die Kabinen umgebaut werden. Auch eine Renovierung des Vereinslokals ist schon länger fällig und am Hauptplatz würde man sich eine leistungsstarke Flutlichtanlage wünschen, „damit wir auch am Abend Spiele austragen können“, wie Markus Profunser erklärt.
Aus sportlicher Sicht sind die Ziele ebenfalls hoch gesteckt. „Wir wollen vorne mitspielen und in ein bis zwei Jahren den Aufstieg in die Bezirksliga schaffen. Das spielerische Potential haben wir auf jeden Fall und aus dem Nachwuchs kommen in den nächsten Jahren gute Spieler nach“, weiß der Obmann. 2025 feiert der FC Hochfilzen übrigens sein 30-jähriges Vereinsjubiläum – eine Meisterfeier würde dann gut passen. sh
Bild: Beim FC Hochfilzen steht die Gemeinschaft an erster Stelle – das zeigt sich nicht nur beim Training und nach den Spielen, sondern auch bei gemeinsamen Aktivitäten am Rande des Fußballs. Foto: FC Hochfilzen