Kitzbüheler Anzeiger
19.09.2021
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Der lange Weg zur Jausenstation

Eine Extra-Runde aufgrund eines Formfehlers muss man in Kirchdorf bezüglich geplanter Jausenstation drehen. Zudem läuft eine Unterschriftenaktion gegen das Vorhaben.

Kirchdorf | Der Weg ist das Ziel, sagt man. Der Weg zur geplanten Jausenstation beim Furthersteg in Kirchdorf wird aber immer länger, so scheint es. Aufgrund eines Formfehlers, musste der Kirchdorfer Gemeinderat den Antrag für die Änderung des Raumordnungskonzeptes noch einmal einbringen. „Der Antrag muss erst an den Beirat, welcher für landwirtschaftliche Freihalteflächen zuständig ist, übermittelt werden – dann fängt das Prozedere von vorne an“, erklärt Bürgermeister Gerhard Obermüller (List Koasa Kraft)..
Kann der Beirat die geplante Jausenstation verhindern? „Nein, das müsste eigentlich ein Formalakt sein, denn die Planungen sind mit dem Land Tirol abgestimmt“, so der Bürgermeister.

Jausenstation, Spielplatz, WC-Anlage, Parkplatz
Seit geraumer Zeit beschäftigt sich der Kirchdorfer Gemeinderat mit dem gastronomischen Projekt. Ein Einheimischer möchte auf dem ca. 745 m2 großen Grundstück, direkt neben dem Spazierweg am Achendamm, eine Jausenstation samt E-Bike Ladestationen errichten. In unmittelbarer Nähe soll zudem ein öffentlicher Parkplatz mit 13 Stellplätzen, ein öffentlich zugänglicher Spielplatz sowie eine barrierefreie WC-Anlage, die ganzjährig kostenlos von Spaziergängern und Radfahrern genutzt werden kann, errichtet werden.
Mit diesen Parametern ist für die Gemeinde auch das „öffentliche Interesse“ begründet –  welches für die Änderung des Raumordnungskonzeptes sowie die anschließende Umwidmung nötig ist.

Gegenstimmen
Das Projekt findet nicht nur Zuspruch. Wie im Juli berichtet, startete Anrainer Horst Pali eine Unterschriftenaktion gegen das Vorhaben. „Der Bedarf an so einer Gastronomie ist nicht gegeben. In unmittelbarer Nähe befinden sich bereits zwei Gastronomiebetriebe, die in ca. einer Minute von der Jausenstation zu erreichen sind. Wenn weiter ohne nachhaltige Konzepte alles verbaut und asphaltiert wird, werden wir unseren kommenden Generationen einen verbauten und zersiedelten Talboden hinterlassen“, heißt es in der Petition „Für den Erhalt des Erholungsraumes Großache“.

373 Unterschriften
Online läuft die Petition noch bis 16. September. Bis Redaktionsschluss hatten insgesamt 373 Personen ihre Unterstützung online zugesagt – 299 davon aus dem Bezirk. Wie viele Unterstützter direkt aus Kirchdorf stammen, lässt sich nicht ausmachen.

Der Gemeinde werden die Unterschriften wohl nach Ablauf der Online-Frist übermittelt. „Ich habe mit Horst Pali bereits das Gespräch gesucht. Es ist eine sehr sensible Angelegenheit, dort etwas hinzubauen – das ist uns bewusst. Wir setzen auf volle Transparenz und sehen jedoch den Mehrwert für die Bevölkerung“, so der  Bürgermeister.

Die Unterschriftenliste wird nach Einlangen im Gemeinderat behandelt. Die Entscheidung des Beirates bezüglich des Antrages auf Änderung des Raumordnungskonzeptes wird in spätestens ein bis zwei Monaten im Gemeindeamt erwartet. Johanna Monitzer

Bild: Neben der Furtherbrücke soll die Jausenstation entstehen. Den Weg dorthin gibt es schon – einen Baustart (noch) nicht. Foto: Archiv/Klausner

 
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