Kitzbüheler Anzeiger
08.05.2024
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Die Geschichte einer starken Frau

Den Tiroler Freiheitskampf 1809 erzählt das Ensemble der Nuaracher Volksbühne aus der Sicht Anna Hofers. Die Uraufführung des Stücks aus der Feder von Monika Steiner findet am 29. Juni statt.

St. Ulrich  |  Bereits in den letzten Wochen hat sich der Bereich rund um die Wallfahrtskirche St. Adolari und das benachbarte Gasthaus in eine Freiluftbühne verwandelt – ein Hauch von Südtirol am Pillersee sozusagen. Bis zu drei Mal die Woche finden derzeit die Proben für eine außergewöhnliche Uraufführung statt. Mit dem Stück „Anna Hofer – der Freiheitskampf einer besonderen Frau“ stellt das Ensemble der Volksbühne Nuarach eine außergewöhnliche Frau in den Mittelpunkt.

Die Frau von Andreas Hofer hatte insgesamt sieben Kinder, die sie während des Freiheitskampfes aufzog und überdies den Sandwirt alleine bewirtschaftete. Nach dem Tod Hofers gelang es ihr, bei einer Audienz bei Kaiser Franz I. eine finanzielle Entschädigung und darüber hinaus einen Adelstitel zu bekommen.

Planungen laufen schon seit zwei Jahren
„Im Grunde begleitet mich Anna Hofer schon seit zwei Jahren“, schildert Maria Pirnbacher, die als Spielleiterin das Stück inszeniert. Ihr war es wichtig, die Frauen jener Zeit in den Mittelpunkt zu stellen. Den Freiheitskämpfer Hofer kennt ein jeder, von seiner Frau ist wenig bekannt und das obwohl sie seine große Stütze im Hintergrund war. Die Sandwirtin musste über Jahre Hof und Gasthaus alleine führen. Die so starke Frau starb mit 72 Jahren – ihren Mann überlebte sie um 26 Jahre, fünf ihrer sieben Kinder musste sie zu Grabe tragen.   

Da es kein Schauspiel über Anna Hofer gibt, habe sie die Kirchdorfer Autorin Monika Steiner gefragt, ob sie sich vorstellen kann, ein solches zu schreiben, schildert Pirnbacher. Diese sei sofort Feuer und Flamme für die Idee gewesen und habe mit  ihr das Stück entwickelt. Anfang Jänner starteten die Proben. Es galt 39 Sprechrollen zu besetzen, mit dabei ist auch ein Teil der St. Ulricher Schützenkompanie und des Chores. Vor allem für Anna Hofer-Darstellerin Melanda Unterrainer ein Mammutprojekt, steht sie doch von Anfang bis zum Ende auf der Bühne. Sie verkörpert Anna Hofer in jungen Jahren ebenso, wie als alte Frau. Die Uraufführung des Stückes findet am Samstag, 29. Juni, im Freilichttheater St. Adolari statt. Gespielt wird während des Sommers insgesamt zwölf Mal. Infos unter www.theater-pillerseetal.at.
Wie Pirnbacher betont, sei es ihr wichtig, den Besuchern eine Botschaft mitzugeben und jene Frauen vor den Vorhang zu holen, die während des Freiheitskampfes alleine die Höfe führen mussten und so ebenfalls zu Heldinnen wurden.  M.Klausner

Bild: Melanda Unterrainer (Anna Hofer), Elias Horngacher (Andreas Hofer) und Albert Widmoser (Sohn Hansl) bei den Proben – hier eine Szene auf der „Pfandler Alm“.

 
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