Die Kunst ist seine Leidenschaft
Wer Peter Ainberger trifft und das Vergnügen hat, den Hopfgartener ein wenig näher kennen zu lernen, würde die Bezeichnung „graue Eminenz“ als durchaus treffend empfinden, obwohl er selbst davon nicht viel wissen will.
Hopfgarten | Bescheidenheit, Neugierde auf das Leben und über den Tellerrand hinaus zu schauen, sind Attribute, die Peter Ainberger beschreiben. Er hat für jeden ein offenes Ohr und macht es einem leicht, ins Gespräch zu kommen.
Frühe Jahre in Brixlegg und Rattenberg
Geboren wurde Konrad Peter Ainberger am 14. Mai 1948 in Brixlegg. Die Eltern Annemarie Steingasser und Konrad Ainberger gründeten nach dem Krieg eine Familie, der vier Buben und ein Mädchen entstammten. Aufgewachsen ist Peter Ainberger - sein zweiter Vorname ist zugleich sein Rufname - genau an der Grenze zwischen Rattenberg und Radfeld in einem bescheidenen Elternhaus.
Ainberger besuchte, was zur damaligen Zeit eher ungewöhnlich war, den Kindergarten, ging anschließend in die Volksschule Rattenberg und wechselte dann an die Hauptschule Brixlegg, die er vier Jahre besuchte. Nur weil sich ein Lehrer dafür eingesetzt hatte, wurde der junge Peter zur Hauptschule geschickt; in den 1950er- und 1960er-Jahren war das keine Selbstverständlichkeit.
Lehre zum Eisenwarenhändler
In den Jahren von 1963 bis 1966 absolvierte Ainberger in Rattenberg bei Leopoldine Gasteiger eine Lehre zum Eisenwarenhändler. Das gefiel ihm so gut, dass er insgesamt 13 Jahre dort verbrachte. Danach arbeitete der junge Unterländer in verschiedenen Bereichen, übernahm die Führung eines Hotels und leitete eine Tankstelle.
Ein Bild entfachte das Interesse für die Kunst
Mit 20 Jahren traf Ainberger auf den Ötztaler Kunstmaler Erwin Knoll, der ihm einige seiner Bilder zeigte. Eines davon traf ihn wie ein Blitzschlag. Es hieß „Die Rache Afrikas“ und befindet sich heute in Peter Ainbergers Besitz. Seit damals ist der heutige Galerist mit dem Virus „Kunst“ infiziert: Er begann, Museen und Vernissagen zu besuchen und Bilder zu sammeln. Heute kann er auf eine beachtliche Kunstsammlung blicken.
Familiengründung und Unternehmer
1968 lernte Ainberger seine Frau Margit kennen, eine gebürtige Hopfgartnerin, welche zusammen mit ihrer Familie ein Haus- und Küchengerätegeschäft im Ort führte. Peter und Margit heirateten 1975 und bekamen 1978 eine Tochter. Aus einer früheren Beziehung hat Ainberger auch noch einen Sohn.
Das Geschäft wurde um eine Eisenwarenabteilung erweitert, 1985 folgte die Übernahme der Glaserei von Margits Vater. Da das Geschäft sehr erfolgreich war, entstand 1995 eine Filiale mit Geschenksartikeln und Bildereinrahmung in Kufstein. Zahlreiche Künstler ließen sich dort ihre Bilder professionell einrahmen. Einige davon stellte Ainberger auf Bestreben der Maler im Schaufenster des Geschäftes aus. Das war der Beginn für den Kunsthandel: Galerien wurden angemietet, zunächst in Kufstein, später in Hopfgarten, und zahlreiche Ausstellungen wurden organisiert. 2010 wechselte Peter Ainberger in den Ruhestand. Den Betrieb übergab er an Tochter Andrea. Im hinteren Teil des Geschäftes entstand der Kunstraum.
Bewegtes Leben in Verbindung mit Kunst
Peter Ainberger kann auf ein bewegtes und umtriebiges Leben zurückblicken: als Betreiber mehrerer Galerien, als Organisator von Ausstellungen verschiedenster Art, als Besucher von renommierten Kunstmessen etc. Auch bei „Kunst am Berg“ war er mit von der Partie. Peter Ainberger ist bis heute Initiator verschiedenster Kunstpräsentationen und eine Anlaufstelle für Künstler und Kunstinteressierte. Patricia Wimmer
Bild: Peter Ainberger in seiner Galerie. Auf dem Schoß jenes Bild, das sein Leben veränderte: Der Unterländer wurde zum Kunstliebhaber. Foto: Wimmer