Die leise Welt der Mirijam Heiler
„Future Perfect?“ titelt die neue Solo-Show von Mirijam Heiler, die viele Fragen aufwirft, zum Nachdenken anregt und die Sinne beflügelt.
Kitzbühel | Großer Andrang herrschte vergangenen Samstag bei der Vernissage in der renommierten Kitzbüheler Galerie Dorner-Bauer, um die faszinierende Künstlerin Mirijam Heiler und ihre berührenden Werke kennenzulernen. Der aufstrebende Stern – nicht nur der Südtiroler Kunstszene – ist 1991 in Brixen geboren und in Bozen wohnhaft.
Kuratorin Alexandra Überbacher zählt ein paar ihrer bisherigen Stationen auf: „Mirijam gewinnt laufend Ausschreibungen und Preise. Sie hat auf der Biennale in Rumänien, auf der Art Basel, der Art Fair in Brüssel und der Art Karlsruhe ausgestellt.“
Rufezeichen durch Fragezeichen ersetzt
Eigentlich hätte ein Rufezeichen hinter dem Titel gestanden, der bereits vor einem Jahr definiert worden ist. „Doch dieses Jahr war so krisengeplagt. Es kam uns paradox vor und wir haben das Rufezeichen durch ein Fragezeichen ersetzt. Nichtsdestotrotz sehe ich der Zukunft positiv entgegen. Das Wort Krise bedeutet ja Wendepunkt bzw. Kehrtwende. Das bedeutet, dass wir die Chance haben, etwas zu verändern und die Zukunft anders zu denken. Mit diesem Thema spielt diese Ausstellung“, erklärt Mirijam Heiler.
Ihre Kunst ist auf den ersten Blick beruhigend, poetisch, leise und sanft. Doch irgendetwas stört, ist unperfekt, es gibt Bruchstellen, Leerstellen und „Fehler“. Diese regen zum Nachdenken an, erzeugen Spannung und Fragezeichen. „Genau dort können sich mögliche Ansätze, mögliche Antworten ergeben“, so Helfer. Galeristin Martina Dorner-Bauer: „Sie legt bewusste Störfelder ein, wir können planen, wir können strukturieren, aber nichts ist so beständig wie der Wandel im Leben. Die Künstlerin wählt bewusst die Stille, sie geht bewusst in das Prinzip der Ordnung. Sie will nicht auf eine laute Welt mit noch lauteren Bildern antworten. Und gerade Kitzbühel, dieses Glamour, Glitzer und Laute, genau Kitzbühel braucht so eine ruhige Ausstellung.“
Ausstellung dauert bis 31. Jänner
Die Werkschau ist noch bis zum 31. Jänner 2023 in der Galerie Dorner-Bauer, Josef-Pirchl-Straße 10, zu sehen. Der Katalog wird nächste Woche präsentiert, ein Talk mit einem bekannten Zukunftsforscher ist geplant. Elisabeth Standl
Bilder: 1) Die faszinierende Welt der Kunstwerke von Mirijam Heiler zieht die Besucher unmittelbar in ihren Bann.
2) Die zwei Kuratorinnen mit der Künstlerin in ihrer Mitte: Alexandra Überbacher, Mirijam Heiler und Martina Dorner-Bauer (von links). Fotos: E. Standl