Kitzbüheler Anzeiger
30.08.2024
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Direktvermarkung schwieriger

Im Rahmen ihrer Bezirkstour präsentierten die Verantwortlichen der Landwirtschaftskammer ihren heurigen Schwerpunkt: „Arbeitsplatz Bauernhof – Feld der Möglichkeiten“.

Hopfgarten | „Wo drückt der Schuh?“ – im Rahmen ihrer Bezirkstour setzten sich dieser Tage nicht nur der Präsident der Tiroler Landwirtschaftskammer, Josef Hechenberger, und seine Stellvertreterin Helga Brunschmid mit den Problemen der Bauern im Bezirk auseinander. Auch die Verantwortlichen der Bezirkskammer, unter anderem der neue Geschäftsstellenleiter Jakob Bergmann, waren mit dabei. Das Thema „Arbeitsplatz Bauernhof – Feld der Möglichkeiten“ begleitet Tirols bäuerliche Funktionäre heuer rund ums Jahr. Im Rahmen des Programms werden Chancen und Probleme aufgezeigt, die die Tiroler Bauern aktuell beschäftigen. Von den über 14.000 bäuerlichen Betrieben in Tirol werden rund 60 Prozent im Nebenerwerb geführt. Im Bezirk Kitzbühel gibt es 1.446 Betriebe, davon werden 524 biologisch bewirtschaftet.

„Wie für viele andere Branchen sind es auch für die Land- und Forstwirtschaft aktuell turbulente Zeiten,“ betonte Hechenberger beim Betriebsbesuch am Rauchhof der Familie Feyersinger am Hopfgartner Salvenberg. Und doch, so Hechenberger, gäbe es grundsätzlich großes Interesse an einer Tätigkeit in der Landwirtschaft.

Kartoffeln und Karotten vom Salvenberg
Die Familie Feyersinger bewirtschaftet 47 Hektar. Josef und Evi Feyersinger setzen nicht nur auf Milchwirtschaft und Legehennen, sondern auch auf Gemüse. Josef Feyersinger ist überdies Obmann der Direktvermarkter in Tirol. Gemüsebauern gibt es in der Region wenige, die Familie Feyersinger hat jedoch das Wagnis auf sich genommen und der Erfolg gibt ihnen recht. „Natürlich haben wir viel experimentiert. So mussten wir etwa schauen, welche Kartoffelsorte in unserer Höhe gut wächst.“ Vermarktet werden die Produkte zum einen im Hofladen, zum anderen werden sie in vier anderen Einrichtungen verkauft.

Direktvermarktung ist nur eines von vielen möglichen Standbeinen für bäuerliche Betriebe, betonen Landesbäuerin Helga Brunschmid und Bezirksbäuerin Bettina Aufhammer-Straif, die auf den neuen Folder „Plötzlich Bäuerin! Und Jetzt?“ hinwiesen, der viele Tipps enthält.

Fest steht, da waren sich alle Beteiligten einig, dass es mehrere betriebliche Bereiche braucht. Die Verarbeitung und Direktvermarktung werden zwar immer wichtiger, doch jener Boom nach regionalen Produkten – vom Joghurt bis zum frischen Ei – der vor allem in der Coronazeit für einen Aufschwung sorgte, ist wieder vorbei. Zum einen werden die Auflagen immer größer, zum anderen ist es eine Frage des Preises. Der Konsument sei sehr preissensibel geworden, sind sich die Funktionäre einig. „Außerdem muss man für die Direktvermarktung eingerichtet sein. Die Zeiten, in denen man in der Küche Produkte hergestellt hat, sind vorbei“, erklärt Brunschmid.

Fuchs wies überdies auch auf akute Probleme hin – so sorgten die schweren Unwetter für große Waldschäden. Er rechnet mit bis zu 20.000 Festmetern Schadholz und der Wolf sorgt für Diskussionen. M. Klausner

Bild: Kammerchef Jakob Bergmann, Kammerobmann Josef Fuchs, LLK-Präsident Josef Hechenberger, Landesbäuerin Helga Brunschmid, Bezirksbäuerin Bettina Aufhammer-Straif mit Landwirt Josef Feyersinger (v.l.) am Rauchhof. Foto: Klausner

 
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