Kitzbüheler Anzeiger
16.10.2021
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Dorfchefin nimmt 2022 Abschied

Nach zwölf Jahren als erste direkt gewählte Bürgermeisterin im Bezirk nimmt Brigitte Lackner im Februar Abschied von der St. Ulricher Amtsstube.

St. Ulrich | „Das Alter lässt es einfach nicht mehr zu“, begründet Brigitte Lackner ihren Rückzug aus der Gemeindepolitik, überhaupt aus einem Leben im Dienste der Bevölkerung.
Bis vor einigen Wochen war nicht klar, ob Lackner noch einmal in den Wahlkampf zieht. Doch jetzt hat die 67-Jährige ihre Entscheidung getroffen, wenn auch mit viel Wehmut. „Ich war immer mit Herzblut dabei, doch auch aus gesundheitlichen Gründen nehme ich im Februar Abschied“, betont die St. Ulricherin, die als erste direkt gewählte Frau in diesem Amt im Bezirk Kitzbühel in die Geschichte eingehen wird. „Über die Jahre habe ich mir da schon ein dickes Fell zugelegt“, betont sie. Vor einigen Wochen teilte sie ihren Entschluss auch dem Gemeinderat mit.

Seit 1996 in der Politik
1996 wagte Lackner, die auch als Gastwirtin weitum bekannt war, den Sprung in die Politik. Es war vor allem die Dorferneuerung, für die sie sich stark machte. 1998, unter Bürgermeister Kaspar Mettler, zog Lackner in den Gemeinderat ein. Vom ersten Tag an stand das Thema Familie und Kinder auf ihrer Agenda ganz weit oben. In ihrer Ära wurden u.a. die Kinderkrippe gegründet, die Volksschule auf den neuesten Stand ausgebaut und der Dorfadvent eingeführt.

2010 kandidierte sie erstmals für das Bürgermeisteramt und konnte sich in der Stichwahl durchsetzen. Vom ersten Tag an war es Lackner immer wichtig, den gesamten Gemeinderat in Entscheidungen miteinzubeziehen und gemeinsam Lösungen g zu finden. Zahlreiche Projekte wurden in den vergangenen Jahren in der Pillerseegemeinde umgesetzt. Als besonders aufwendig entpuppte sich die Gründung des Gewerbegebietes im Ortsteil Strass, die den Gemeinderat auch noch in den nächsten Monaten beschäftigen wird.

Viele Projekte umgesetzt
Die drei neuen Stege am Pillersee freuten sie ebenso, wie die Realisierung des Radweges, der anfänglich für viel Diskussionen sorgte.
Inzwischen ist auch der Ausbau der Wasserversorgung nahezu abgeschlossen und mit dem Startschuss des Hochwasserschutz-Projektes sowie dem Bau des Rettungszentrums sind zwei weitere Themen, die Lackner am Herzen liegen, in Umsetzung.

Zahlreiche Tätigkeiten
Doch wie sie betont, war ihr in den letzten Jahrzehnten nicht nur die Arbeit im Gemeindeamt wichtig. Sie war über 13 Jahre lang im Aufsichtsrat des Tourismusverbandes, war Gründungsmitglied beim Leaderverein und auch Obfrau des Wirtschaftsbundes. Als Bezirksobfrau von „Frau in der Wirtschaft“ organisierte sie auch die landesweiten Wandertage.
Ein Höhepunkt ihrer politischen Karriere war übrigens die Organisation des „1. Europäischen Bürgermeisterinnentages“ vor drei Jahren in ihrer Heimatgemeinde.

In den nächsten fünf Monaten wird Lackner aber nach wie vor mit viel Freude ihrer Berufung als Dorfchefin nachgehen. Margret Klausner

Bild: Eines der Lieblingsprojekte: Bürgermeisterin Brigitte Lackner im Sommer mit Hauptmann Alexander Placzek beim Lokalaugenschein am Pillersee. 25 Pioniere bauten damals drei neue Holzstege. Foto: Klausner

 
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