Drei verletzte Rodler in Kirchberg
Gleich drei Verletzte forderten zwei Rodelunfälle am Neujahrstag in Kirchberg. Damit die Fahrt mit dem Schlitten nicht im Krankenhaus endet, macht das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) auf die Gefahren aufmerksam und wartet mit Präventionstipps auf.
Kirchberg | Am Abend des 1. Jänner rodelte eine 19-jährige Deutsche in Kirchberg auf der Naturrodelbahn Gaisberg. Dabei verlor sie die Kontrolle, die Rodel drehte sich und kam entgegen der Fahrtrichtung zu stehen. Eine nachfolgende 19-jährige deutsche Rodlerin konnte nicht mehr bremsen und prallte gegen die stehende Rodel. Dabei zogen sich beide Frauen Verletzungen unbestimmten Grades zu. Sie wurden von der Bergrettung geborgen und von der Rettung in das Krankenhaus St. Johann gebracht.
Bei einem nahezu zeitgleich stattfindenden weiteren Rodelunfall stieß eine 49-jährige Deutsche gegen eine Bande der Rodelbahn, wobei sie sich eine schwere Beinverletzung zuzog. Sie wurde mit der Rettung ebenfalls in das Krankenhaus St. Johann transportiert.
In Rettenschöss verletzte sich ein 65-Jähriger auf der Rodelbahn der Wildbichler Alm. Er geriet in einer Rechtskurve über den Weg hinaus und stürzte rund 50 Meter über steiles Gelände in ein Bachbett.
Pro Jahr müsssen in Österreich rund 2.200 Verletzte nach Rodelunfällen in einem Spital behandelt werden. Das sind rund zwölf Verletzte pro Tag während der Rodelsaison, zeigt der Fachbereich Sport und Freizeitsicherheit im KFV auf. Demnach seien die meisten Unfallopfer laut eigener Angaben gestürzt, gestolpert, gesprungen oder gestoßen worden – so wurde es dem KFV berichtet. In rund 25 Prozent der Fälle seien die verunglückten Rodler gegen statische Objekte – etwa einen Baum oder eine Hinweistafel – geprallt.
Ein Aufprall mit 10 km/h mit fatalen Folgen
Rund acht Prozent der Unfallopfer erleiden Kopfverletzungen, erhob das Kuratorium. Unter den Kopfverletzungen besonders schwerwiegend können Schädel-Hirn-Traumata sein, weshalb das Tragen eines Helmes dringend empfohlen wird.
„Helme sind eine sehr einfache und wirksame Schutzmaßnahme beim Rodeln. Bereits ein Aufprall mit 10 km/h auf ein Hindernis kann bei Kindern zu schwerwiegenden Verletzungen – insbesondere Kopfverletzungen – führen“, betont Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
75% der Unfallopfer trugen keinen Helm
Rund 75 Prozent der Verunfallten trugen keinen Helm. Leider seien auch in der jüngsten Altersgruppe Helme noch keine Selbstverständlichkeit. Todesfälle in den vergangenen Jahren zeigen, dass man beim Rodeln sogar mit dem Schlimmsten rechnen muss. In den vergangenen zehn Jahren sind laut ÖKAS-Daten im Schnitt zwei Menschen pro Jahr bei Rodel-
unfällen in Österreich tödlich verunglückt. KA, Foto: Rodelverband