Durch Fusion fit in die Zukunft
Mit einer Zustimmung von hundert Prozent bei allen drei Generalversammlungen fiel nun der Startschuss für die Zusammenlegung der Banken Hopfgarten, Westendorf und Söll-Scheffau. Gemeinsam tritt man unter dem neuen Namen „Raiffeisenbank Wilder Kaiser- Brixental West“ auf.
Hopfgarten | Die Erleichterung war den Vorständen ins Gesicht geschrieben, als zur Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag eingeladen wurde. Im Vorfeld haben die drei Generalversammlungen die hundertprozentige Zustimmung für die Fusion erteilt und nun folgt die Umsetzung. „Der Zusammenschluss erfolgt nicht aus der Not heraus“, erklärt Vorstandsvorsitzender Johann Gossner und ergänzt, dass alle drei Banken gesund sind und nun die Kräfte bündeln. Das gemeinsame Ziel lautet, die Kunden weiterhin bestmöglich zu betreuen.
Mitarbeiterstand bleibt erhalten
Obwohl Synergien genutzt werden, wie bei der Verwaltung, bleiben alle 45 Mitarbeiter erhalten. Mit dem nunmehr größeren Angebot sollen auch die Mitarbeiter in Form von Spezialisierungen profitieren. Am deutlichsten wird die Zusammenlegung bei den Vorständen. Bisher verfügte jede Bank über zwei, mit dem Zusammenschluss wird die Zahl von nunmehr sechs auf drei halbiert, sodass jede Region enthalten ist.
Neue Kontonummer und mehr Qualität
Von Seiten der Kunden ortet man großes Verständnis für den Schritt: „Sie verstehen die Fusion“, sagt Johann Gossner.
Eine grundlegende Änderung gibt es für die jetzigen Kunden der Banken Söll-Scheffau und Westendorf: sie brauchen eine neue Kontonummer. Ansonsten soll die Qualität der Beratungen weiter steigen, die Ansprechpartner bleiben gleich. „Die Beziehung zum Berater ist eine wichtige Kontinuität“, erklärt Marco Persterer.
Umsetzung im September
Die Eintragung in das Firmenbuch wird am 23. September passieren. Zeitgleich die technische Fusion der drei Banken. Dann sind die neuen Vorstände Simon Stöckl (Söll), Johann Gossner (Westendorf) und Marco Persterer (Hopfgarten) auch offiziell im Dienst und es geht eine lange Vorbereitungszeit zu Ende.
Seit 2016 arbeitete man an der Idee der Zusammenlegung, federführend mit dabei der scheidende Vorstandsvorsitzende Alois Sieberer (Hopfgarten) sowie das kürzlich ausgeschiedene Vorstandsmitglied Peter Feiersinger (Söll-Scheffau). Der neue Name ist übrigens keine Hommage an die Westendorfer, das „West“ bezieht sich auf die Tourismusregionen, da nur ein Teil der Gemeinden (die westlichsten) dabei sind.
Zwei Raika-Großbanken im Bezirk
Mit der Fusion gibt es somit eine zweite Raika Großbank im Bezirk. Die Raiffeisenbanken Kitzbühel-St. Johann haben ihre Fusion bereits 2016 gemacht und sind seither in neun Gemeinden unter einem Namen vertreten.
Spannend bleibt nun, wie es in den kommenden Jahren mit den eigenständigen Raika-Banken weitergeht. Angebote zum Zusammenschluss gibt es genug. „Im ersten Anlauf hat Brixen noch die Eigenständigkeit bevorzugt“, erklärt Gossner. Eigenständig arbeitet auch die Raika Going während Ellmau zur Raika Kufstein gehört. Verena Mühlbacher
Bild: Die Vorstände der drei Raiffeisenbanken: Alois Sieberer (l.) und Peter Feiersinger (r.) gehen in Pension. Das neue Führungstrio bilden Simon Stöckl, Vorstandsvorsitzender Johann Gossner und Marco Persterer. Foto: Peakmedia, Gretter Fotografie
Kurz notiert - Organisation der neuen Bank
Durch den Zusammenschluss rund um die Hohe Salve weist man eine Bilanzsumme von 450 Millionen Euro auf, das Eigenkapital liegt bei 49 Millionen Euro. Insgesamt betreut man rund 15.000 Kunden, wobei die Einwohnerzahl bei etwa 16.000 Bürgern im neuen Einzugsgebiet liegt. Insgesamt bleiben alle sechs Bankstellen in Hopfgarten, Kelchsau, Itter, Westendorf, Söll und Scheffau erhalten.