Eigenes Logo zur 900-Jahr-Feier
Kirchdorfs Vize-Bürgermeister Robert Jong ist intensiv mit den Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr beschäftigt. Weitere Ausgrabungen an der Burg Erpfenstein scheitern derzeit noch am Grundeigentümer.
Kirchdorf | Tradition und Geschichte statt Rambazamba – geht es um das Jubiläumsjahr in der Kaisergemeinde, ist das Motto bereits klar. Eine Informationsveranstaltung für alle Vereine gab es bereits, wie Vize-Bürgermeister Robert Jong informiert. Es wurden und werden nach wie vor Ideen für das 900-Jahr-Jubiläum gesucht. „Es war uns wichtig, dass wir die Leute zusammenschalten. Wir haben bereits viele Vorschläge, es gibt aber natürlich einige Überschneidungen. Wir sind bereits dabei, dass wir das aufarbeiten“, schildert Jong, der intensiv mit den Vorbereitungen beschäftigt ist.
Eigentlich gibt es den Ort mit den Ortsteilen Erpfendorf und Gasteig schon seit 1.000 Jahren. Allerdings fehlt der genaue Beweis, wie Jong erklärte. In einer kirchlichen Aufzeichnung wird der Ort erstmals im Jahr 1125 erwähnt. Gefunden hat das wertvolle Dokument übrigens Dorfarchivar Michael Keuschnick. Damit ist das 900-jährige Bestehen bestätigt. Das Jahr 2025 ist daher ein guter Grund zum Feiern, sind sich die Kirchdorfer einig.
Jubiläum soll den Zusammenhalt stärken
„Wir sind nicht drei, wir sind eins“, betont der Vizebürgermeister. So hat es im Laufe der letzten Jahrzehnte immer wieder Bestrebungen der Erpfendorfer gegeben, eine eigenständige Gemeinde zu werden. Das kommende Jubiläumsjahr soll den Zusammenhalt der drei Ortsteile jedoch einmal mehr stärken.
Eigentlich war ursprünglich die Ausrichtung des Tiroler Balls in Wien als Höhepunkt des Jubiläumsjahres geplant. Wie Jong bedauerte, ist in Kirchdorf dafür der Funke nicht richtig übergesprungen. Die Teilnahme – sie hätte die Gemeinde 38.000 Euro gekostet – wurde ad acta gelegt.
Die Vorbereitungen laufen nichtsdestotrotz auf Hochtouren. „Wir haben inzwischen ein eigenes Logo kreieren lassen“, erzählt der Erpfendorfer, dessen Ziel es ist, „dass wir uns auf unsere Wurzeln besinnen und auf das Dorf, in dem wir wohnen“. Und das betreffe nicht nur Kirchdorf, sondern auch Erpfendorf und Gasteig. Die Festlichkeiten sollen dazu dienen, dass die Leute zusammenkommen, so der Wunsch von Jong, der sich freut, dass laufend viele Ideen aus der Bevölkerung bei ihm einlangen. Fix ist schon jetzt, dass das Bataillonsfest der Schützen in Kirchdorf stattfinden wird.
Ein eigenes Quiz ist geplant
„Es wird auch ein Kirchdorf-Quiz geben“, erzählt Jong. Geplant ist überdies eine Sonderausstellung des Kulturvereins. Eine Initiative gibt es auch seitens der Röcklgwandfrauen. „Es soll über das ganze Jahr Veranstaltungen geben“, betont der Lokalpolitiker. Derzeit werden die Ideen weiter ausgearbeitet und konkretisiert.
Für Jong steht besonders die Geschichte des Dorfes im Vordergrund. Von der „Teufelsgasse bis zur Burg Erpfenstein“ wollte er eigentlich den Bogen spannen. „Wir leben auf historischem Boden und sollten das zelebrieren“, hatte Jong am Anfang der Vorbereitungen betont.
Die „Teufelsgasse“, ein beliebter Wandersteig in Gasteig, weist etwa alte Inschriften auf. Doch es ist besonders die Burg Erpfenstein, die es dem Vizebürgermeister angetan hat. Zu zwei Drittel ist sie bereits freigelegt – gefunden wurde etwa ein 3.000 Jahre altes Messer. Auch alte Spielwürfel wurden bereits ausgegraben. „Es handelt sich bei dem Messer um das älteste Fundstück zwischen Salzburg und Innsbruck“, ist Jong stolz. Die diversen Ausgrabungsfunde sind übrigens im Dorfmuseum Metzgerhaus zu besichtigen. Er hätte sich gewünscht, dass im Rahmen des Jubiläumsjahres mit den Ausgrabungen weiter gemacht wird. Allerdings liegt die Burg Erpfenstein oberhalb Erpfendorfs auf Privatgrund. „Leider haben wir hier keine Zusage vom Grundeigentümer bekommen“, bedauert Jong, dass nach derzeitigem Stand die Ausgrabungen nicht fortsetzt werden können. Aufgeben will Jong noch nicht, sondern noch einmal das Gespräch suchen. Er ist überzeugt, dass einiges an Relikten dort zu finden ist.
Nichtsdestotrotz freut sich Jong über weitere Vorschläge zum Jubiläumsjahr. Über eine eigene Mailadresse (Anm.: 900jahre@kirchdorf.tirol) können diese eingebracht werden. Margret Klausner