Kitzbüheler Anzeiger
17.04.2024
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Ein Augenzwinkern mit Tiefgang

Ganz neue Werke, Zugänge und Ansätze des heimischen und international renommierten Kunstschaffenden Bernard Embacher gibt es noch den ganzen April zu entdecken.

St. Johann | Der Titel „Scherzo“ spiegelt sich im Schmunzeln des Künstlers am Eröffnungstag wider. Bernard Embacher hat sichtlich Freude an seiner Arbeit, an seinem künstlerischen Schaffen und an der Vermittlung seiner Kunst. So erklärt er das Zustandekommen der neuesten Schau: „Die Räumlichkeiten sind klein, historisch und speziell. Meine üblichen, großformatigen Ölbilder haben hier nicht den richtigen Platz. Es regte sich in mir schon länger der Wunsch, etwas kleinformatiger zu arbeiten. So habe ich das Konzept erarbeitet, hier eine Technik zu zeigen, die mir sehr am Herzen liegt: eine Weiterentwicklung aus Ölbildern, einen Abdruck auf Papier zu machen.“ Durch ebendiese Technik eröffnet sich dem Betrachter nicht nur eine neue technische Doppel-Bedeutsamkeit der Werke.

Gespiegelte Bilder in gespiegelten Räumen
Durch die außergewöhnliche Hängung der gespiegelten Bilder in gespiegelten Räumen bekommt das Ganze noch eine weitere, spannende Dimension.

„Dieser Raum hier ist gespiegelt, jedes Bild das hier herüben ist, ist auch da drüben. Hier in Öl auf Leinwand, dort auf Papier. Ich nehme einen Abdruck vom Ölbild, das ist der Druckstock, auf das Papier“, erklärt Embacher sein Konzept. „Das nenne ich ‚Scherzotypie‘, das ist eine Worterfindung, ‚scherzo‘ ist italienisch der Spaß, beziehungsweise kommt das aus der Musik, als heiteres, oft tiefsinniges Zwischenspiel.“

Dieses heitere und nicht minder tiefsinnige Spiel überträgt Embacher gekonnt auf seine Kunst. „Die Diskussion tut sich oft auf, was mehr Wert hat, das lebendige Original oder das digitale Abbild. In meiner Arbeit beeinflussen sich die beiden Wirkebenen fortwährend, aber entwickeln einen eigenen eigenständigen Charakter“, so der Künstler.

Künstliche Intelligenz in der Kunst
Spannend ist Embachers Portraitserie, deren Motive er erstmals mit Künstlicher Intelligenz generiert. „Ich habe mich damit ein wenig gespielt und für mich Schöpfungen erstellt, die ich dann gezeichnet habe. Diese Portraits sind also keine Menschen, sondern aus der KI geschöpfte Wesen. Unterlegt sind sie mit ganz unterschiedlichen Texten von Fernando Pessoa oder Liedtexten von Fabrizio De André.“ Immer offen für neue Ansätze zeigt sich Embacher in Sachen Veräußerung seiner Werke – neben dem Verkaufspreis gibt es auch einen Miet-Kauf-Preis, der in jährlichen Raten das Lieblingskunstwerk auch kleineren Geldtaschen in greifbare Nähe rückt.

Ausstellung ist bis 1. Mai geöffnet
Die unbedingt empfehlenswerte Ausstellung „Scherzo“ ist noch bis zum 1. Mai in der Galerie im Museum St. Johann Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 16.30 bis 18.30 Uhr und Freitag von 11 bis 18 Uhr, Montag 1. Mai von 14.30 bis 18.30 Uhr zu erleben. est, Bild: Standl

 
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