Ein Entdecker-Pfad zum Jubiläum
Die Fieberbrunner Bergbahnen reüssieren mit ihrem Freizeit- und Familienpark „Timoks Wilde Welt“. In der Sommersaison haben sich die Beförderungszahlen mittlerweile verfünffacht.
Fieberbrunn | Dass Wandern und Skifahren im touristischen Angebot zu wenig ist und Gäste nach mehr Infrastruktur und Unterhaltung verlangen, das haben die Verantwortlichen der Bergbahnen Fieberbrunn frühzeitig erkannt und darauf auch entsprechend reagiert. 2008 wurde im Bereich der Mittelstation Streuböden mit „Timoks Wilde Welt“ samt Rätselpfad ein Freizeit- und Familienpark geschaffen und seither kontinuierlich erweitert. 2009 folgte die Errichtung eines Niederseilgartens – einer der ersten überhaupt, wie Bergbahnchef Toni Niederwieser erläutert.
Hauptattraktion Alpine Coaster
2010 schlug die Geburtsstunde für den Alpine Coaster, der bis heute eine der Hauptattraktionen bildet. „Damit sind wir richtig durchgestartet“, schildert Niederwieser. 2018 wurde der Speichersee Streuböden samt Panoramarundweg angelegt, ein Jahr später folgten die Wasserspiele. Seit 2017 sitzen auch die Tiroler Landesmuseen mit im Boot, die mit wissenschaftlicher Beratung zur Seite stehen. Das „Museum goes Wild“, gemeinsam mit den Landesmuseen entwickelt, war zunächst auf dem Lärchfilzkogel stationiert, seit heuer hat es einen neuen Standort im Bereich des Speichersees Streuböden.
Zum 15-Jahr-Jubiläum des Erlebnisparks warten die Fieberbrunner Bergbahnen mit einer weiteren Attraktion auf: dem neuen Spiele- und Lehrpfad „Timoks Entdecker-Checker-Pfad, der ebenfalls in Kooperation mit den Tiroler Landesmuseen entstanden ist.
Sechs neue Stationen für junge Entdecker
Zwischen der Mittelstation und dem Berggasthof Wildalpgatterl wurden sechs Stationen mit übergroßen Tier- und Pflanzenarten geschaffen, die durch lehrreiche Informationen sowie einen Kinder-Rätselpass ergänzt werden. Unterstützt wurde das Projekt von Bund, Land und EU. Für die vierköpfige Chefriege der Fieberbrunner Bergbahnen stellt Timoks Wilde Welt eine Erfolgsgeschichte dar, die sich in wirtschaftlichen Zahlen niederschlägt: Die Sommerfahrten konnten seither um das Fünffache gesteigert werden. „Von gut 20.000 Gasteintritten im Jahr 2008 bis knapp 100.000 Gasteintritten im Jahr 2022“, erläutert Niederwieser, der auch auf Besucher aus dem Zillertal oder dem Innsbrucker Raum verweist.
Für ein qualitativ hochwertiges Sommerangebot am Berg bürgt das Qualitätsgütesiegel „Beste Österreichische Sommerbahnen“. Profitieren würde jedoch nicht nur das Seilbahnunternehmen allein, sondern das gesamte touristische Angebot im Pillerseetal, ist Sebastian Eder, Obmann des regionalen LEADER-Vereines, überzeugt.
Seilbahn bis zum Lärchfilzkogel
Investieren wollen die Fieberbrunner Bergbahnen überdies in die Qualität der Zubringerbahn. Geplant sei die Errichtung einer 10er-Einseil-Umlaufbahn, die die beiden Bahnen aus dem Jahr 1991 ersetzen soll, wie Niederwieser erklärt. Die neue Gondelbahn soll vom Tal direkt auf den Lärchfilzkogel führen, mit einer Ausstiegsmöglichkeit an der Mittelstation. Die Bauverhandlung für das Vorhaben ist für Ende Juli anberaumt, gebaut werden soll im kommenden Jahr. Alexandra Fusser
Bild: Lokalaugenschein am neuen „Timoks Entdecker-Checker-Pfad“ im Bereich der Mittelstation Streuböden: Sebastian Eder (Obmann LEADER Verein Pillerseetal-Leukental-Leogang) mit den Geschäftsführern der Bergbahnen Fieberbrunn, Sebastian Schwaiger, Toni Niederwieser, Anna Wimmer und Martin Trixl (von links). Foto: Fusser