Ein „Speed-Date“ mit 40 Lehrberufen
Die Berufsorientierungsmesse der Mittelschulen in St. Johann ist seit mehr als zehn Jahren ein Fix-stern im Veranstaltungskalender der regionalen Wirtschaft. Heuer gab es sowohl bei den Teilnehmern als auch den beteiligten Unternehmen einen Rekord.
St. Johann | Wirtschaftskammer-Obmann Peter Seiwald freute sich über die steile Entwicklung der Messe: „Beim ersten Mal wurden noch 13 Lehrberufe präsentiert, heute sind es 40.“ Insgesamt konnten die jungen Besucher an den Ständen von 26 Betrieben, 15 Schulen und drei Berufsinformationsstellen gustieren. Garniert wurde das ganze mit in Summe 14 Fachvorträgen und einem Quiz. Mittlerweile stehen den Schülern in der Region fünf Orientierungsmessen zur Verfügung. „St. Johann war die erste, und ist auch die größte“, zeigt Peter Seiwald auf.
„Möchte den 5-er wieder davorstehen haben“
Nach wie vor entscheiden sich mit aktuell 48 Prozent weniger als die Hälfte der jungen Menschen im Bezirk für die Lehre. Zwar zeigt die Tendenz seit zwei Jahren wieder stetig nach oben, aber „wir müssen schauen, dass uns nicht der Saft ausgeht. Ich möchte nächstes Jahr den 5-er davorstehen haben – sprich über 50 Prozent zu erreichen ist ein großes Ziel“, sagt der Wirtschaftskammer-Obmann. Der Zusammenhalt zwischen Wirtschaft und Schule wachse, ergänzt Peter Seiwald.
Die Direktoren der Mittelschule 1 und 2, Martin Kofler und Klaus Wechselberger, unterstrichen die große Bedeutung, die Berufsorientierung in ihren Schulen hat. So bieten sich neben dem verpflichtenden Berufsorientierungsunterricht und dem freiwilligen Angebot der Schülerberatung viele weitere Möglichkeiten für die persönliche Zukunftsplanung der Jugendlichen. „Die neue Generation an Schülern profitiert von diesem Außenkontakt bzw. den Realbegegnungen mit der Wirtschaft. Für sie ist es heute ganz natürlich, in einen Betrieb hineinzuschauen, weil sie überall auf offene Türen stoßen“, freut sich Wechselberger. Beide Mittelschulen sind übrigens mit dem Gütesiegel „Berufsorientierung Plus“ ausgezeichnet. Abschließend betonte Standort-Bürgermeister Stefan Seiwald: „Das Allerwichtigste ist eine gute Ausbildung – sie ist die Basis für alles Weitere.“ Deswegen seien sich die Sprengelgemeinden als Schulerhalter auch einig, dass man nach besten Kräften den Weg fortführe. Elisabeth Galehr
Bild: Bgm. Stefan Seiwald, Dir. Martin Kofler, Dir. Klaus Wechselberger mit WK-Obmann Peter Seiwald (hintere Reihe v.l.) sowie Claudia Bucher, Barbara Stöckl, Johanna Klingenschmid und Stephanie Breitfuss (vorne, v.l.). Foto: Galehr
Lehre im Bezirk Kitzbühel - Wieder mehr Lehranfänger
Die Wirtschaftskammer Kitzbühel erhob den aktuellen Stand bei den Lehrlingen im Bezirk.
Kitzbühel | In Summe gibt es derzeit 10.275 Lehrlinge in Tirol (-15), 896 davon stammen aus der Region (+25). Tirolweit gibt es 3.009 Lehrbetriebe (-62), davon befinden sich 351 in Kitzbühel (-6). Das Gefälle zwischen offenen Lehrstellen und Lehrstellensuchenden ist nach wie vor deutlich: Derzeit suchen 22 junge Menschen einen entsprechenden Ausbildungsplatz (+ 11). Diesen stehen dagegen 72 offene, sofort verfügbare Lehrstellen gegenüber (-47). Weitere 284 Stellen sind ab Schulende verfügbar. Erfreulich: Es gibt wieder mehr Lehranfänger im ersten Lehrjahr im Bezirk, nämlich 282 (+28).
Die beliebtesten Lehrberufe im Bezirk Kitzbühel sind bei den Mädchen Einzelhandel, Büro, Friseurin sowie Hotel- und Gastgewerbeassistentin. Auf Platz 5 dieser Berufshitliste steht übrigens wieder die Köchin. Bei den Burschen führt die Elektrotechnik das Feld der beliebtesten Berufe an. Es folgen Metalltechnik und Kfz-Technik. Diesmal hat es der Zimmerer auf Platz 4 des Rankings geschafft. Die meisten Lehrlinge im Bezirk kommen aus den Polytechnischen Schulen (324), gefolgt von Berufsbildenden Mittleren Schulen (186) und Mittelschulen (150). Berufsbildende Höhere Schulen (BHS) „schickten“ 125, aus den AHS kommend fingen 76 Lehrlinge ihre Berufsausbildung an. KA